WYC gewinnt die Qualifikation zur Champions League

Das Qualifier-Event (vom 20. bis 23. August in Tutzing) um den Einzug ins Finale der Sailing Champions League 2020 hat das Team des Württembergischen Yacht-Clubs (Conrad Rebholz, Yannick Hafner, Thomas Stemmer und Jakob Gruber) gewonnen.
Das Qualifier-Event (vom 20. bis 23. August in Tutzing) um den Einzug ins Finale der Sailing Champions League 2020 hat das Team des Württembergischen Yacht-Clubs (Conrad Rebholz, Yannick Hafner, Thomas Stemmer und Jakob Gruber) gewonnen. (Foto: V. Göbner)

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Friedrichshafen – Mit einer beeindruckenden Leistung hat der Württembergische Yacht-Club das Qualifier-Event der Sailing Champions League (SCL) in Tutzing gewonnen. Mit klarem Plan und eiskalter Taktik setzten sich Conrad Rebholz, Yannick Hafner, Thomas Stemmer und Jakob Gruber in den letzten von insgesamt zwölf Läufen gegen den mehrfachen deutschen Meister, den NRV aus Hamburg, und zwei Schweizer Vereine durch. Insgesamt waren 23 Teams aus zehn Nationen auf dem Starnberger See am Start. Mit dem Sieg dort ist der WYC auch für das Finale der Champions League vom 15. bis 18. Oktober in Porto Cervo (Sardinien/Italien) qualifiziert.

Die Bedingungen auf dem Starnberger See waren schwierig, aber mit denen auf dem Bodensee vergleichbar. Zunächst war zwei Tage Hochsommer mit nur leichtem Wind, dann zog die Kaltfront mit zwei Regengebieten am Samstag über den See – brachte aber nur für eine halbe Stunde etwas mehr Wind. Auch am Sonntag dominierten dann wieder leichte Winde, die auf dem Wasser schwer erkennbar waren.

Der Plan war einfach: Schlechte Plätze in den Wettfahrten mit jeweils acht Booten vermeiden. „Man muss nicht jeden Lauf gewinnen, aber Fehler vermeiden und sicher Punkte einsammeln“, so Taktiker Yannick Hafner vorher. Das gelang auch. „Wir sind solide eingestiegen und haben uns keine groben Schnitzer erlaubt“, so Steuermann Rebholz – des Lobes voll für seine Crew, die zum ersten Mal in dieser Zusammensetzung am Start war. 

Sieben Wettfahrten waren bis zum Samstagabend absolviert, drei weitere Läufe folgten am Sonntagvormittag. Spannend war schon der insgesamt zehnte Lauf. Bedingt durch extreme Winddreher wechselte die Reihenfolge ständig – bis der WYC als Zweiter im Ziel war und so mit einem halben Punkt Vorsprung gerade noch in das Finale der besten vier Vereine des Qualifiers einzog. In diesem „Final Four“ segelte der WYC gegen den Hamburger NRV und zwei Schweizer Vereine, den Bordée de Tribord vom Bieler See und den Regattaclub Oberhofen vom Thuner See. Wer zuerst zwei Läufe im Final-Four gewonnen hat, sollte der Sieger des Events sein – wobei der führende der Rangliste nach zehn Wettfahrten, in diesem Fall der NRV, mit einem Sieg Vorsprung ausgestattet wurde. Doch bei unverändert leichten und sehr drehenden Winden gingen die WYC-Segler beide Rennen cool an.

Beide Male waren NRV und WYC nach der ersten Runde gleichauf, segelten dann nach der Leemarke auf unterschiedliche Seiten. Und beide Male erwischte der WYC die klar bessere Seite. Schon das erste Finalrennen ging an den WYC. Selbst im zweiten Rennen, als die linke Seite der Kreuz nicht unbedingt besser ausgesehen hatte, machte das Boot des WYC zuerst mehr Geschwindigkeit, dann kam auch noch ein Linksdreher – und mit großem Vorsprung rundete der WYC die Luvmarke, ließ sich auf dem Vorwindkurs den Sieg auch in diesem zweiten Final-Four-Rennen nicht mehr nehmen. Zwei Siege – und das WYC-Team stand auf dem Treppchen ganz oben! „Wir waren am Start sehr ruhig“, blickte WYC-Taktiker Yannick Hafner nach dem Zieldurchgang auf das Rennen zurück. Später stieg die Nervosität. „Ich war mir nicht sicher, aber es ging gut“, war er noch völlig überrascht über den gelungenen Schachzug auf der linken Seite. „Für den Split zum NRV haben wir uns bewusst entschieden“, ergänzte Rebholz. Der WYC (Siebter der Bundesliga 2019) war über eine Wild Card in das Qualifier Event gekommen. „Es sollte eigentlich nur ein Training werden“, so Hafner weiter – „und jetzt haben wir gewonnen!“

Die erste Gratulation kam von WYC-Präsident Oswald Freivogel: „Das war eine ganz und gar geniale Leistung, ein grandioses Finale! Glückwunsch an jeden einzelnen und das gesamte Liga-Team.“