Wunschmenüs sind eine Herzensangelegenheit: Zwiebelrostbraten und Wiener Schnitzel zaubern ein Lächeln ins Gesicht

Wunschmenüs sind eine Herzensangelegenheit: Zwiebelrostbraten und Wiener Schnitzel zaubern ein Lächeln ins Gesicht
Marc Bürkle von der Ehinger Rose kocht ehrenamtlich Wunsch-Menüs für die Gäste des Hospiz St. Martinus. (Bild: Jürgen Emmenlauer/St. Elisabeth-Stiftung)

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Ehingen/Kirchbierlingen – Ann-Katrin und Marc Bürkle von der „Ehinger Rose“ wollen den Hospizgästen im Hospiz St. Martinus mit „Wunschmenüs“ ein Stück Lebensqualität in den letzten Lebenstagen geben. Die ersten Gäste wurden schon verwöhnt.

„Wir blicken dankbar und freudig auf 25 Jahre Selbständigkeit in der Gastronomie zurück. Wir haben viele Höhen und Tiefen gemeistert“, sagen Ann-Katrin und Marc Bürkle. An dieser Dankbarkeit und Freude wollen die Wirtsleute des Hotels & Restaurants „Ehinger Rose“ und Inhaber des Aparthotels „GH1 am Glockenplatz“ Menschen teilhaben lassen, denen es nicht so gut geht.

Ihre Idee: Sie wollen den Gästen im Hospiz in Kirchbierlingen in deren letzten Lebenstagen das eine oder andere besondere Wunschmenü kochen. Näheren Einblick in die Hospizarbeit der St. Elisabeth-Stiftung haben sie erhalten, als eine Mitarbeiterin von einem auf den anderen Tag schwer erkrankte und infolgedessen im Hospiz in Biberach aufgenommen wurde. „Dort hat sich das Hospizteam so herzlich um unsere Mitarbeiterin gekümmert. Das hat uns alle richtig berührt“, berichtet Marc Bürkle.

Der Kontakt zum Hospiz wurde hergestellt, Hospizleiterin Gabriele Zügn war begeistert. Sie formuliert den Hospizgedanken: „Wir begleiten den Weg in den Tod ganzheitlich. Es geht vor allem darum, die Lebensqualität im Sterben zu verbessern. Egal, wie lang oder kurz das Leben noch sein wird.“ Und sie verweist auf den Leitsatz von Cicely Saunders, Begründerin der modernen Hospiz- und Palliativbewegung: „Den Tagen mehr Leben geben, nicht dem Leben mehr Tage.“

Wunsch-Menüs für die Gäste des Hospiz St. Martinus: Ann-Katrin und Marc Bürkle von der Ehinger Rose mit Hospizleiterin Gabriele Zügn (links).
Wunsch-Menüs für die Gäste des Hospiz St. Martinus: Ann-Katrin und Marc Bürkle von der Ehinger Rose mit Hospizleiterin Gabriele Zügn (links). (Bild: Jürgen Emmenlauer/St. Elisabeth-Stiftung)

Die „Wunschmenüs“ sind ein Stück Lebensqualität. Schon die erste „Wunschmenü“-Lieferung löste beim Mitarbeiterteam Freude aus – und natürlich auch bei jenen zwei Hospizgästen, die sich ein Mittagessen von der „Ehinger Rose“ gewünscht hatten: einmal Zwiebelrostbraten mit gebratenen Maultaschen, Spätzle und Salat, dann paniertes Schnitzel mit Pommes und Salat.

Inhaber und Küchenchef Marc Bürkle hatte die gewünschten Speisen persönlich zubereitet. „Es ist mir ein Bedürfnis und eine Ehre, diesen Menschen, die den Tod vor Augen haben, mit einem leckeren Essen vielleicht noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können“, betont der Gastronom. Helge und Hannah Marie, zwei seiner vier Kinder, brachten die „Wunschmenüs“ in großen Warmhalteboxen Punkt zwölf Uhr im Hospiz vorbei. Sie servierten die Speisen dann auch noch liebevoll.

Hauswirtschafterin Martina Vogt schwärmte bei Anblick der liebevoll zubereiteten Speisen: „Das ist eine tolle Aktion, die unseren Hospizgästen große Freude bereitet.“ Das leckere Essen stehe natürlich im Mittelpunkt, wichtig sei aber auch das Wissen der Hospizgäste, dass Menschen an sie denken, ihnen uneigennützig Freude machen wollen. „Das ist pure Nächstenliebe“, pflichtete Gabriele Zügn bei. Die Hospizleiterin berichtet, dass der Hospizgast, der sich den Zwiebelrostbraten gewünscht hatte, bis dahin nie sein Zimmer verlassen habe. „Und dann sitzt er mit einem Lächeln auf den Lippen im Wohnzimmer und genießt sein Wunschmenü.“

Auch der zweite Hospizgast habe sein bestelltes paniertes Schnitzel mit Hausmacher Spätzle und Salat genussvoll verspeist. Was Gabriele Zügn noch gefreut hat, „die Portionen waren so reichlich, dass wir spontan noch weitere unserer Hospizgäste verköstigen konnten.“

Ann-Katrin und Marc Bürkle wollen ihr Projekt fortsetzen: „Das war keine Eintagsfliege, sondern ein festes ehrenamtliches Projekt. Das ist uns eine Herzensangelegenheit.“ Das Ehepaar hatte die Boxen bei Start der „Wunschmenü-Aktion“ am Nachmittag abgeholt, und zeigte sich von der neuen Einrichtung beeindruckt. Weshalb Hospizleiterin Gabriele Zügn gleich noch eine Einladung zu einem Rundgang aussprach.

(Pressemitteilung: St. Elisabeth-Stiftung)