Nach der kurzen Milderung mit Tauwetter und gefährlichem Eisregen kündigt sich ab Freitag ein neuer Kaltlufteinbruch an. Dabei sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Freitag bis ganz runter. Am 4. Adventswochenende haben wir es verbreitet mit eisigen Dauer- und Strengfrost zu tun.
Die erste Hälfte des ersten meteorologischen Wintermonats Dezembers brachte bisher unterdurchschnittlich kalte Temperaturen. Deutschlandweit gemittelt liegt die aktuelle Temperatur des Monats bei -0,66 Grad. Das entspricht einer Temperaturabweichung von -1,91 Grad im Vergleich zum derzeit geltenden Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990.
Damit erleben wir aktuell den bislang kältesten Dezember seit 12 Jahren. Im Jahr 2010 war der Monat allerdings noch wesentlich eisiger. Würde der Dezember 2022 am Ende in die Kategorie „zu kalt“ fallen, wäre dies nach den vergangenen Jahren ein echtes Novum.
Wetterlage am Freitag, 16. Dezember
Am Freitag haben wir es über Europa mit folgender Wetterlage zu tun: Unmittelbar vor den Toren Mitteleuropas lauert eisige Polarluft, die durch ein Tief über Nordskandinavien und einem weiteren Tiefdruckgebiet über der Alpensüdseite (Norditalien) zu uns gezapft wird.
In 1.500 m Höhe (850 hPa) liegt die -5-Grad-Isotherme im Süden Deutschlands. Kalte Luftmassen werden von Norden her zu uns geleitet, wobei die brachiale Kälte noch weiter nördlich lauert. Folglich wird die Polarluft weiter nach Süden absickern und für ein paar winterliche Tage sorgen.
Wettervorhersage bis Montag, 19. Dezember
- Freitag, 16. Dezember: -3 bis +2 Grad
Am Freitagmorgen haben wir es im Vorhersagegebiet verbreitet mit Schneefall zu tun. Bereits zuvor breitet sich in der Nacht auf von Donnerstag auf Freitag eine große Schneefront aus und sorgt bis in die Morgenstunden für Glättegefahr durch Schneematsch, Schnee sowie überfrierende Nässe.
Tagsüber schneit es häufig weiter, wobei die Schneefallaktivität ab nachmittags/abends abnimmt. Dazu erreichen die Höchsttemperaturen Werte von um und knapp unter dem Gefrierpunkt (0 Grad).
- Samstag, 17. Dezember: -6 bis -1 Grad
Zu den verschneiten Landschaften stellt sich am Samstag überall Dauerfrost ein. Am Bodensee steigen die Höchstwerte auf bis zu -2 Grad an, während in Teilen Oberschwabens und im Allgäu -6 bis -3 Grad zu erwarten sind.
Begleitet wird die Frostluft von einem Wechsel aus kompakteren Wolken und Sonnenschein.
- Sonntag, 18. Dezember: -8 bis -2 Grad
Zum 4. Advent am Sonntag bleibt uns die klirrende Kälte erhalten. Trotz vieler Wolkenfelder liegen die Tagestemperaturen vielerorts zwischen -5 und -2 Grad. In Muldenlagen, wo es beispielsweise den ganzen Tag über neblig und/oder dunstig bleibt, verharren die Spitzenwerte örtlich bei unter -6 bis -8 Grad.
Wie die Wetterkarte mit den Frühtemperaturen für Sonntag zeigt, wird im gesamten Land Frost prognostiziert. In der Nordhälfte liegen die Tiefstwerte am Sonntagmorgen zwischen -1 und -10 Grad. Noch kälter wird es im Süden: Verbreitet müssen wir uns auf strengen Frost von -10 bis -20 Grad einstellen. In lokalen Gebirgstälern sind da durchaus bis zu -25 Grad möglich.
In unserem Vorhersagegebiet werden mit -7 bis -15 Grad ebenfalls eisige Winterstunden erwartet.
Weitere Aussichten
An den darauffolgenden Tagen scheint sich in der Weihnachtswoche wärmere Luft mit Tauwetter auf den Weg zu uns zu machen. Ab kommenden Montag bis Mittwoch rechnen die Wettermodelle mit deutlichen Plusgraden.
In Richtung Weihnachten steigt die Spannung: Im Gegensatz zu den letzten Wetterprognosen deutet sich nicht mehr allzu mildes Wetter über die Feiertage an.
Details zum Wetter an Weihnachten schauen wir uns dann demnächst an.