Willkommen im (THE) LÄND der unbegrenzten Verschwendung!?

Heute gelb und morgen gelb und übermorgen… Mit der Werbekampagne „The Länd“ sorgt die Landesregierung für viele Diskussionen.
Heute gelb und morgen gelb und übermorgen… Mit der Werbekampagne „The Länd“ sorgt die Landesregierung für viele Diskussionen. (Bild: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Gelb, soweit das Auge reicht. Gelb bedeutet Leuchten und Strahlen. Gelb steht für Optimismus und für scharfen Verstand. Ganz Baden-Württemberg wird aktuell gelb plakatiert. Kretschmanns groß angelegte Werbekampagne soll ausländische Fachkräfte anlocken und zeigt, dass wir Schwaben doch nicht so sparsam sind. Wenn wir es denn mal so richtig krachen lassen, spielt Geld keine Rolle. Die Imagekampagne „The Länd“ kostet unser geliebtes Ländle 21 Millionen Euro. Hä? Isch des it a bissle viel Geld für so a gelbs Zuig?“

Kritik am laufenden Band

So schnell wie die Plakate angeklebt wurden, so schnell hagelte es auch Kritik – und das von allen Seiten. Nicht nur bei der Kehrwoche und auf dem Wochenmarkt wird darüber diskutiert. Die Zeitungen landauf und landab sind voll. Die Stadt Neckargemünd soll sogar ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen das Staatsministerium eingeleitet haben. Grund: Das gelbe Plakat mit dem schwarz geschriebenen Slogan „Willkommen in „The Länd“ war unterhalb eines Ortseingangsschildes angebracht worden, lenkt die Autofahrer ab und könnte zum Abbremsen verleiten.“ 

Wer hat‘s erfunden? Nicht die Schweizer..

Unsere Nachbarn mit dem Franken lachen sich einen Ast ab. In der Neuen Zürcher Zeitung war letzte Woche zu lesen: „The Länd – Teuer, unverständlich, anmaßend: Der Reinfall, den das Bundesland mit seiner neuen Dachmarke erlebt, ist symptomatisch. Innerdeutsches Ländermarketing misslingt meistens und ist immer überflüssig. Die soeben gestartete Kampagne wird die Schwaben, Kurpfälzer und Badener mehr als 20 Millionen Euro kosten. Sie zeigt das Elend des deutschen Regionalmarketings…“

WOCHENBLATT-Umfrage: Ergebnis ist eindeutig

„Wir wollen dazu keine Auskunft geben“ ist die gängige Antwort, mit der Gemeinden und Städte auf Nachfrage zur Kampagne abspeisen. Das war für uns Grund genug, auf Instagram und Facebook mit dem Slogan „The Länd: Was dänkst du über die Werbekampagne? Vollig Bänäne oder völlig okäy?“ eine Umfrage zu starten. Das Ergebnis war niederschmetternd und eindeutig zugleich: 88 % Bänäne und 12 % finden es okäy.

Hier ein paar Statements:

  • Diese 20 Milli hätte man sinnvoller investieren können, zum Beispiel im Ahrtal, wo das Hochwasser grausam und mit aller Macht zugeschlagen hat.
  • Dafür kann man sich als Schwäbin nur Fremdschämen.
  • Das kann sich nur Jemand ausgedacht haben, der nicht aus unserem LÄNDLE kommt. Einfach schwachsinnig.
  • Ich finde es einfach traurig, wie mit den Steuergeldern umgegangen wird, ein einfacher Arbeiter muss für derartige Summen ein Leben lang buckeln…
  • Die sollten diesen Schwachsinn selbst zahlen müssen

Fän-Shop

Werbekampagnen haben alle ein Ziel: Aufmerksamkeit – und dieses Ziel wurde auf alle Fälle erreicht. Wer den „The Länd“ Pop-up-Store auf seiner Länderreise durch Baden-Württemberg besuchen möchte, hat dazu vom 10. bis 14. Dezember auf dem Adenauerplatz in Friedrichshafen die Gelegenheit dazu.

Mehr Infos zur Kampagne und was der Fän-Shop so alles zu bieten hat (viele Teile sind übrigens schon vergriffen!) gibt’s unter https://www.thelaend.de.