Wilde Achterbahnfahrt beim Wetter: Nach nass-kaltem Aprilwochenende rollt der „Wärmeberg“ heran!

Wilde Achterbahnfahrt beim Wetter: Nach nass-kaltem Aprilwochenende rollt der „Wärmeberg“ heran!
Nach einem nass-kalten Wochenende wird’s ab Montag deutlich wärmer und trockener. (Bild: Reinhold Köfer)

Das Wettergeschehen der nächsten Zeit gleicht einer turbulenten Achterbahnfahrt: Auf und ab – ab und auf! Nach kühlerer Luft am Wochenende schwappt sehr warme Luft aus Südeuropa heran. Auch Saharastaub deutet sich dann wieder an. Sturm ist ab Samstagmorgen (vorerst) kein Thema mehr. Knacken wir in der kommenden Woche erstmals die 25-Grad-Sommermarke?

Die aktuelle Wetterlage zeigt auf den ersten Blick, wie viel Turbulenzen aktuell in Europa (wettermäßig) am Werk sind. Die Kaltluft lauert mit einem Tiefdruckgebiet (T) unmittelbar vor Mitteleuropa und Deutschland.

Ein Tiefdruckgebiet mit hochreichender Kaltluft lauert vor Deutschland.
Ein Tiefdruckgebiet mit hochreichender Kaltluft lauert vor Deutschland. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Mit -35 Grad in rund 5,5 Kilometer Höhe herrscht über Skandinavien hochreichende Kaltluft. Dadurch kommt die kältere Luft bis zu uns voran und sorgt mit dem tiefen Luftdruck für nass-kaltes Wetter. Über Südeuropa und weit südöstlich von uns baut sich dagegen immer mehr Hochdruck auf.

Im Norden ist es in der Höhe noch eisig, über Südeuropa schon richtig warm.
Im Norden ist es in der Höhe noch eisig, über Südeuropa schon richtig warm. (Grafik: Wetterzentrale.de)

In 1.500 m Höhe (850 hPa) liegt die -5-Grad-Isotherme über Norddeutschland, während die Luftmassentemperaturen in den Alpen bei um 0 Grad liegt. Südlich von uns ist es deutlich wärmer, nördlich von Deutschland kälter. Die große Wärme und Hitze ist inzwischen gar nicht mehr so weit weg.

Wochenende: Nass-kaltes Aprilwetter

Über das Wochenende dominiert bei uns die kühle Luft mit nass-kaltem Wetter: Während die Schneefallgrenze durch die Kaltluft und Niederschläge weit herab sinkt, reicht es am Bodensee wohl nicht mehr für eine ausgeprägte Schneedecke.

Am Samstag erwartet uns ein kühler Tag. Wie der direkte Modelloutput für Samstagmittag zeigt, fallen im Süden Deutschlands einige Schauer. Am westlichen Alpenrand inklusive Bodensee fallen diese meist als Regen. Im Laufe des Abends lässt die Schaueraktivität nach und klingt ab dem (frühen) Abend ab.

Einige Schauer ziehen am Samstag durch.
Einige Schauer ziehen am Samstag durch. (Grafik: https://www.wetter3.de/)

Abseits der Niederschläge erreichen die Temperaturen nachmittags 7 bis 11 Grad, in einem Schauer entsprechend weniger.

Der Sonntag fällt wahrscheinlich gar nicht so „schlimm” aus, wie er bis vor kurzem noch aussah. Zwar dominieren tagsüber zahlreiche Wolken, wobei Niederschläge nur in der ersten Tageshälfte Thema sind.

Am Sonntagnachmittag lockern die Wolken öfter auf.
Am Sonntagnachmittag lockern die Wolken öfter auf. (Grafik: https://www.wetter3.de/)

Ansonsten lockert die Wolkendecke – bevorzugt am Nachmittag und Abend – regional sogar längere Zeit auf. Die Höchstwerte klettern dazu auf 8 bis 12 Grad.

Neue Woche bringt Südlage – (weit) über 20 Grad!

Zu Wochenbeginn machen die Temperaturen einen spürbaren Sprung nach oben. Am Nachmittag sind im süddeutschen Raum verbreitet 12 bis 16 Grad drin. Entlang des Rheins sind bereits 17 bis 18 Grad wahrscheinlich. Dazu zeigt sich besonders um die Mittagszeit öfter die Sonne, bevor die Wolken nachmittags den Sonnenschein wieder verdecken.

Am Dienstag und Mittwoch präsentiert sich der Himmel größtenteils stark bewölkt. Einzelne Aufheiterungen werden von den Modellen aktuell für Dienstagmittag prognostiziert.

Am Mittwoch steigen die Temperaturen verbreitet auf 15 bis 20 Grad und mehr.
Am Mittwoch steigen die Temperaturen verbreitet auf 15 bis 20 Grad und mehr. (Grafik: https://www.wetter3.de/)

Die Temperaturen rauschen allerdings weiter nach oben: Nach direkten Modelloutput sind am Mittwochnachmittag verbreitet 15 bis 20 Grad drin. Nur im äußersten Norden bleibt es etwas frischer. Erfahrungsgemäß kann man auf die grobmaschigen Werte nochmals ein paar Grad hinzuaddieren. Dann hätten wir am Dienstag Höchstwerte von 18 bis 21, am Mittwoch sogar von 19 bis 23 Grad.

Irgendwo entlang des Rheins könnte also an der 25-Grad-Marke haarscharf gekratzt werden. Dann sprechen wir vom ersten offiziellen Sommertag des Jahres (mind. 25,0 Grad). Ob sie gemessen wird, bleibt abzuwarten.

Ensemble-Prognose: „Wärmeberg“ rollt heran

Um uns einen groben Überblick über die weiteren Entwicklungen in der nahenden Mittelfrist zu verschaffen, untersuchen wir die Ensemble-Prognose mit den Luftmassenwerten und Niederschlägen genauer.

Die rote Linie ist das Klimamittel der Luftmassentemperaturen in 1.500 m Höhe (850 hPa), die weiße Linie das Mittel aller Modellberechnungen. Je enger die einzelnen Berechnungen aneinander kleben, desto sicherer ist die Wetterlage dahinter.

Ein mehrtägiger „Wärmeberg“ der Luftmassen rollt nächste Woche heran.
Ein mehrtägiger „Wärmeberg“ der Luftmassen rollt nächste Woche heran. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Ab dem 10./11. April legt der „Wärmeberg“ langsam los: Von einer durchschnittlichen Luftmassentemperatur von knapp -5 Grad steigen die Werte innerhalb weniger Tage auf um 10 Grad an. Das ist ein Luftmassenwechsel von rund 15 Grad Differenz. Ganz unten befinden sich die Niederschlagssignale, die aktuell noch andauern und ab dem 11. April komplett verschwinden. Dann bleibt es für ein paar Tage meist trocken und in der Höhe sowie am Erdboden recht warm.

Zum Ende des dortigen Vorhersagezeitraums nehmen die Niederschläge zum Monatswechsel wieder zu. Wie sich die Witterung zum Osterfest 2022 entwickelt, analysieren wir in einem Wetter-Spezial demnächst genauer.