Wild Wings beweisen Moral, können aber nicht gewinnen

Colin Campbell (Augsburger Panther, #77) verpasst hier gegen Marvin Cuepper (Torwart, Schwenninger Wild Wings, #39).
Colin Campbell (Augsburger Panther, #77) verpasst hier gegen Marvin Cuepper (Torwart, Schwenninger Wild Wings, #39). (Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner Pressefoto / Heike Feiner)

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Augsburg – Ohne vier Stammspieler sind die Schwenninger Wild Wings in der Penny-DEL bei den Augsburger Panthern mit einem verkürzten Line-Up angetreten und konnten das Spiel in Gleichzahl zunächst offen gestalten. Letztlich sahen sich die Wild Wings erneut einem Rückstand ausgesetzt, den man zunächst egalisieren konnte, dann aber zum 4:2-Endstand ohne Punkte nach Hause fahren musste.

Beide Teams starteten – laut Vereinsmitteilung der Schwenninger – beweglich und flexibel in die Begegnung, ohne sich in den ersten beiden Minuten klare Torchancen herauszuspielen. T.J. Trevelyan prüfte Marvin Cüpper im Tor ohne die ganz große Gefahr. Zu ersten Hochkarätern kam es dann in der 6. Spielminute.

Nach einem Turnover war Adam Payerl durch und schloss aus dem Slot ab, aber Cüppers Kicksave verhinderte den Einschlag. Die Antwort der Gäste ließ – so die Wild Wings weiter – jedoch nicht lange auf sich warten, doch auch Daniel Pfaffengut fand in Oli Roy seinen Meister.

Dann kreierte Tyson Spink in Unterzahl einen guten Turnover – sein Abschluss aus spitzem Winkel war alles andere als ungefährlich. Wenige Augenblicke später musste John Ramage auf der Linie klären, indem er die Scheibe in Cüpper „hineinschob“.

Im nächsten Powerplay ergab sich für den AEV eine weitere Großchance, doch der Schuss von Braden Lamb strich am Tor vorbei. Dann zappelte die Scheibe aber doch im Netz der Schwenninger, jedoch sei Cüpper beim Save behindert worden. Nach Videobeweis entschieden die Schiedsrichter auf „kein Tor“.

Ein Abschluss von Colby Robak in der 14. Minute läutete die beste Phase der Gäste ein. Viel Zonetime im Drittel der Panther und weitere Toraktionen von Max Hadraschek und David Cerny waren die logische Konsequenz. Eine weitere Strafe zum Ende des ersten Drittels konnten die Schwenninger nicht verteidigen und Braden Lamb erzielte den Augsburger Führungstreffer (18. Spielminute).

Es folgten hitzige Diskussionen der Schwenninger, die mit diesem Pfiff alles andere als zufrieden waren. Und auch im Mitteldrittel änderte sich zunächst wenig. Die Schwenninger hatten kaum eine Möglichkeit in Gleichzahl zu agieren. Die Gründe hierfür waren vielfältig, aber nicht allein auf das Fehlverhalten der Mannschaft um Travis Turnbull zurückzuführen.

Und so kam es dann auch, dass die Panther erneut im Powerplay erfolgreich waren. Adam Payerl stand nach den Stationen McClure und Graham goldrichtig. Dem gesamten Spielzug war in der Ecke eine Aktion van Payerl gegen Will Weber vorausgegangen, die den Wild Wings Verteidiger völlig erboste.

Doch allen Widrigkeiten zum Trotz konnte sich das Team aus Schwenningen in der Folge vermehrt in Szene setzen. David Cerny brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel und damit Max Görtz zu einem guten Torabschluss. Doch wie auch in Minute 31, in der Patrik Lundh schön zu Colby Robak passte, hatten die Wild Wings keinen Verkehr vor Oli Roy.

Auf der anderen Seite musste die Fanghand von Marvin Cüpper eingreifen, als McClure frei vor ihm auftauchte. Doch die Jungs vom Neckar stemmten sich weiter mit aller Macht den Panthern entgegen und kamen dann auch zum verdienten Anschlusstreffer. Marius Möchel zündete von der blauen Linie und endlich war Roy von vielen Körpern die Sicht so genommen, sodass die Scheibe einen Weg ins Tor fand.

Zunächst machten im Schlussdrittel die Fuggerstädter auf sich aufmerksam. Henry Haase und Graham schossen hart, aber Marvin Cüpper war zweimal gut positioniert. Doch Schwenningen war weiterhin im Spiel. Max Hadraschek traf ans Außennetz und nachdem Möchel die Scheibe nicht zu 100 Prozent traf, fand das Spielgerät im Torraum keinen Schläger seiner Mitspieler.

Endlich war Spielfluss in dieser Partie. Die Eisenmenger-Brüder auf der einen und David Cerny auf der anderen Seite, kamen weiteren Tor ziemlich nah. Als Augsburg zu viele Spieler auf dem Eis hatte, schlugen die Wild Wings im darauffolgenden Powerplay eiskalt zu. John Ramage passte quer zu Travis Turnbull und der traf seinen Onetimer perfekt in die Maschen.

Aber: Der Gegenschlag von Adam Payerl kam nahezu im direkten Gegenzug. Der erneute Rückschlag brachte die Gäste aber nicht aus der Fassung und das Team versuchte die drohende Niederlage. Patrik Lundh kam in der 57. Spielminute dem erneuten Ausgleich am Nächsten. Das Empty-Net-Goal von Bradley McClure sei letztlich nur noch Ergebniskosmetik gewesen.

„Mit unserem verkürzten Line-Up kamen wir nicht gut in die Partie und mussten zu viele Strafen nehmen. Danach muss ich meiner Mannschaft aber ein Kompliment machen. Sie haben sich sehr gut ins Spiel zurückgearbeitet und alles reingelegt. Leider kam der erneute Rückstand dann zu schnell“, analysierte Niklas Sundblad.

Statistik:

Augsburger Panther – Wild Wings 4:2 (1:0 | 1:1 | 2:1)

1:0 | B. Lamb #2 – D. Stieler #21, V. Saponari #74 | 17:20
2:0 | A. Payerl #11 – B. McClure #89, J. Graham #64 | 22:27
2:1 | M. Möchel #91 – T. Turnbull #71 | 34:40
2:2 | T. Turnbull #71 – J. Ramage #55 | 49:13
3:2 | A. Payerl #11 – D. Stieler #21, M. Clarke #44 | 50:14
4:2 | B. McClure #89 – D. Stieler #21, B. Lamb #2 | 59:20

Strafen:
Augsburg 8
Schwenningen 14