WETTERSTATISTIK der WETTERWARTE SÜD – September 2021 –

Auf den herrlichen Spätsommer folgten nach einer kurzen Tiefdruckphase zum kalendarischen Herbstanfang mit Hoch
Auf den herrlichen Spätsommer folgten nach einer kurzen Tiefdruckphase zum kalendarischen Herbstanfang mit Hoch "Kerstin" auch noch einige schön warme Altweibersommertage. (Bild: ddzphoto auf Pixabay)

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Bei hoher Sonnenscheindauer deutlich zu warm und erheblich zu trocken

Später Sommer verwöhnt uns mit Wärme und viel Sonnenschein

Auf seine späten Tage entschädigte uns der Sommer doch noch ein wenig für das, was er in den Wochen davor versäumt hatte. Dank der Hochdruckfamilie „Gaya“, „Hermelinde“, „Isgard“ und „Jenny“ herrschte zum Ende der Ferien- und Haupturlaubszeit häufig allerbestes Freizeitwetter. Bei Temperaturen um die 25 Grad gab es selbst in den Freibädern zeitweise mehr Betrieb als an vielen Tagen im Hochsommer.

Auf den herrlichen Spätsommer folgten nach einer kurzen Tiefdruckphase zum kalendarischen Herbstanfang mit Hoch „Kerstin“ auch noch einige schön warme Altweibersommertage. Insgesamt also ein September, über den es sich wirklich nicht meckern lässt.

An 22 Tagen kletterte das Quecksilber über 20 Grad, so oft wie nie zuvor in einem September, und an neun Tagen sogar über die Sommermarke von 25 Grad. Die höchsten Werte verzeichneten mit jeweils 29 Grad Friedrichshafen am 06. sowie Wangen, Horgenzell und Weingarten am 08. des Monats. Ganz beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Sonne zu diesem Zeitpunkt nur noch so hoch stand wie Anfang April.

Tiefste Temperatur am 22.: + 5,0°C (+ 4,5°C)
Höchste Temperatur am 08.: + 27,2°C (+ 28,8°C)
Durchschnittliche Monatstemperatur: + 15,1°C (+ 15,2°C)
Monatssumme des Niederschlags: 22,0 mm (57,5 mm)
Gesamtsonnenscheindauer: 214,0 Stunden (198,7 Stunden)  

(Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried, die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!)

Bezogen auf die letzten dreißig Jahre war dieser September eineinhalb bis zwei Grad zu warm. Und im Vergleich zur Standardreferenzperiode 1961 bis 1990, also dem Bezugszeitraum zur Betrachtung langfristiger Klimaveränderungen, liegt er gar beinahe drei Grad über der Norm. Aufgrund der von Hochdruckgebieten geprägten Witterung schien häufig die Sonne, insgesamt 214 Stunden und damit 34 Stunden mehr als im August und ungefähr gleich viel wie im Juli! Nur 2008 und 2003 war der September noch ein wenig sonnenscheinreicher. Auch die Nebelfelder, welche um diese Jahreszeit bereits öfters ein Thema sind, hielten sich in Grenzen und lösten sich zumeist im Laufe des Vormittags zügig auf. An zehn so genannten ‚Heiteren Tagen‘ (30-jähriger Mittelwert: 3,7 Tage) trübte kaum ein Wölkchen den Sonnenscheingenuss, während andererseits gerade mal an drei Tagen (8,8 Tage) trübes Wetter vorherrschte.

An allen rund 250 Wetter- und Niederschlagsstationen im Messnetz der Wetterwarte Süd war der vergangene Monat erheblich zu trocken. An der Zentrale in Bad Schussenried registrierte man mit 22,0 Liter/m² so wenig Regen wie noch nie in einem September seit Aufzeichnungsbeginn vor mehr als fünfzig Jahren. Der bisherige Tiefstwert stammt aus dem Jahre 1986: 24,3 Liter/m². Am wenigstens Nass meldeten Simon Zeiher aus Amstetten-Reutti (6,1 Liter) und Rüdiger Klan aus Dürnau (8,2 Liter). Bei Rupert Bitterle in Biberach waren es dagegen immerhin 50 Liter und bei Otto Wiesmann in Albbruck 52 Liter.

Bevor nun endgültig der feucht-kühle, wolken- und nebelverhangene Herbst ins Land zieht, dürfen wir noch auf goldene Oktobertage hoffen. Zumindest mal, wenn man der Statistik vertraut.

                                                                                                                                WWS-roro