Lindau/Bodensee (nk) – Die durchziehende Kaltfront brachte uns am Freitagmorgen Regen am Bodensee und auf höheren Lagen teils Schneeregen und Schnee. Dies wird sich am Wochenende vorübergehend ändern: Mehr Hochdruck bereitet uns Sonne und mildere Temperaturen von nahe 10 Grad. Doch erwartet und droht uns nächste Woche ein neuer Sturm?
Der Februar machte bis einschließlich gestern dort weiter, wo der Januar zuletzt aufgehört hatte: mild. In den ersten 10 Tagen des Februars lagen wir in Deutschland bei einer Durchschnittstemperatur von 4,5 Grad. Im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres lag die Mitteltemperatur des Monats bei 1,75 grad.

Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel war der Februar im Bezugszeitraum 01.02. bis 10.02. bisher 3,96 Grad zu warm. Besonders der Norden sticht mit hohen Abweichungen hervor.
Großwetterlage Wochenende: Hochdruck breitet Fühler aus

Am Wochenende übernimmt vorübergehend mehr Hochdruck unser Wettergeschehen. Das erkennen wir an den orangenen Farbflächen, die sich von Süden bis nach Mitteleuropa ausbreiten. Zudem befinden sich auf der Wetterkarte viele weiße Linien. Das sind die sogenannten Isobaren, die Linien gleichen Luftdrucks. Je enger die Isobaren aneinander sind, desto windiger ist die Wetterlage. Da die Linien also relativ weit auseinander liegen, erwarten uns am Wochenende ruhigere Tage mit mehr Sonnenanteilen.
Wettervorhersage: Wochenende Sonne & Milde, dann neuer Sturm?
Das Wochenende bringt uns – wie anhand der Wetterlage beschrieben – deutlich ruhigeres und freundlicheres Wetter.
Nach einer frostigen Nacht mit Tiefstwerten von 0 bis -4 Grad strahlt tagsüber häufig die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel herab. Morgens uns abends kann sich über dem See eine dünne Nebel- und Dunstschicht bilden, die sich durch die intensive Sonneneinstrahlung meist rasch auflöst. Die Höchsttemperaturen erreichen durch bodennahen Ostwind etwa 4 bis 8 Grad, die sich in der Sonne auf der Haut aber wärmer anfühlen.

Einen „Tick“ wärmer wird’s dann am Sonntag. Aufgrund des abbauenden Hochdrucks über uns ziehen im Laufe des vermehrt Wolkenfelder durch. Es bleibt überall trocken. Mit Höchstwerten von 7 bis 10, am Hochrhein örtlich auch um 11 oder 12 Grad eignet sich der „Sonnen-Tag” trotzdem noch für Unternehmungen im Freien.
Sturm-Gerüchte: Was ist dran, wie windig wird’s?
Nachdem ein paar Berechnungen von Wettermodellen kurzzeitig schwere Wind- und Sturmböen für nächste berechneten, gingen die großen Schlagzeilen zum Sturm und Orkan (!) schon wieder viral.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen der Modellberechnungen zum Wind und Sturm kann ich derzeit Entwarnung geben: Ja, es wird zeitweise (sehr) windig, im Norden und den Küsten vielleicht sogar stürmisch mit Windgeschwindigkeiten von 70 bis über 80 km/h. Von der Nordsee würde nach dem GFS-Modell am Mittwochabend ein Sturmfeld von bis um 100 km/h heranziehen. Dieses Sturmfeld soll nach aktuellem Stand allerdings nicht ins Binnenland ziehen, sondern sich zuvor „zerstreuen“ und abschwächen.

Eine ausgewachsene Sturm- oder gar Orkanlage mit landesweiten Sturmböen von 100 km/h oder wird von der Mehrheit der Wettermodelle aktuell nicht prognostiziert.
14-Tage-Trend für Temperatur und Niederschlag: Nasse Aussichten!
Es wird allerdings wechselhafter: Eine klassische Westwindwetterlage bringt uns höchstwahrscheinlich viele Wolken, allgemein viel „Grau“, Regen, Wind und in den Hochlagen viel Schnee.

Auf den ersten Blick erkennen wir: Über den gesamten Vorhersagezeitraum bis Ende Februar bleiben die Temperaturen im deutlich positiven Bereich (über 0 Grad). Dazu sind ab Mitte Februar, also ab nächstem Dienstag durchweg viele Niederschlagssignale zu erkennen, die größtenteils als Regen, phasenweise und auf höheren Lagen mitunter auch als Schnee fallen.
Allein aus dieser „Ensemble“ halten wir fest: Die ruhigsten Wettertage mit Sonnenschein und wenig Wind erleben wir jetzt am Wochenende. Anschließend erwarten uns in der kommenden Woche sehr wechselhafte Tage. Eine nachhaltige Einwinterung ist genauso wenig in Sicht wie ein Durchbruch eines sonnigen Frühlingsabschnitts.
Wir „dümpeln” also auf hohem Temperaturniveau durch den Februar.