Wetter-Spezial: Wie wird der Mai? Wettermodelle basteln an erstem Sommervorstoß in Deutschland!

Der diesjährige Mai könnte uns mehr Regen und erste Hitze bringen.
Der diesjährige Mai könnte uns mehr Regen und erste Hitze bringen. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Der dritte und zugleich letzte meteorologische Frühlingsmonat steht in den Startlöchern. Der April wird im Vergleich zum langjährigen Klimamittel deutlich zu kalt und zu trocken ausfallen. Wie der Mai nach den Wettermodellen ausfallen soll, schauen wir uns in diesem Bericht genauer an.

Die 30-Grad-Hitzemarke könnte schon bald Thema werden

Zunächst einmal muss erwähnt werden, dass es sich hierbei um keine klassischen Wettervorhersagen handelt. Es geht schlichtweg um die Berechnungen und Wahrscheinlichkeiten, die unter anderem vom amerikanischen Wettermodell „NOAA“ alle paar Wochen herausgegeben werden. Seinen Urlaub, Termine oder andere Aktivitäten sollte man nicht nach diesen Prognosen organisieren.

Temperaturanomalie im Mai

Auf dieser Wetterkarte betrachten wir die Temperaturanomalie, also die Abweichungen der Temperaturen im Vergleich zum Klimamittel für den Mai 2021. Die Daten basieren auf dem amerikanischen Wettmodell „NOAA“. Zu diesen Abweichungen kommt man, wenn man alle Einzelberechnungen dieses Modells mittelt.

In Deutschland dürften die Abweichungen im Mai demnach durchschnittlich sein.
In Deutschland dürften die Abweichungen im Mai demnach durchschnittlich sein. (Bild: noaa.gov)

Auffällig sind auf den ersten Blick die blauen Farbflächen, die sich nördlich und östlich von uns befinden. Das wäre über den gesamten Monat gemittelt also eine leicht unterkühlte Witterung, was man aus den vergangenen Jahren kaum kennt. Über Süd- und Südosteuropa werden aktuell positive Abweichungen prognostiziert. Dort könnte es im Vergleich zum langjährigen Klimamittel etwas wärmer als üblich sein. Deutschland liegt grundsätzlich zwischen den kühleren und den positiven Abweichungen. Demnach fällt der Monat in unseren Breitengraden von den Temperaturen eher durchschnittlich aus.

Niederschlagsanomalie im Mai

Die Abweichungen der Niederschläge über den ganzen Monat gemittelt zeigen derzeit interessante Prognosen. Die Kontraste könnten im Normalfall nicht größer sein: Von den Balearen über Italien und bis in die westliche Türkei soll der Mai verbreitet zu trocken ausfallen. Nördlich davon, über Mittel- und Osteuropa soll es hingegen nasser als üblich werden. Das spricht für mehr Hochdruck über dem Mittelmeerraum und für mehr Tiefdruck über Mitteleuropa, das für einige Unwetterlagen sorgen kann.

Der Mai könnte demnach leicht zu nass ausfallen.
Der Mai könnte demnach leicht zu nass ausfallen. (Bild: noaa.gov)

In Verbindung mit den „normalen“ Temperaturen im Mai und tendenziell zu nassen vier Wochen spricht dies nicht unbedingt für Frühsommer. Ein paar Tage sind dennoch möglich, an denen es mal richtig warm werden kann. Das zeigt die Ensemble-Vorhersage für Friedrichshafen (Bodensee) eindrucksvoll. Die rote Linie ist das Mittel der Luftmassentemperaturen aus den vergangenen 30 Jahren, die weiße Linie das Mittel aller Modellberechnungen, die sich in bunten Farben in der Grafik befinden. Umso weiter die Einzelläufe auseinandergehen, desto unsicherer ist die Wetterlage.

Nach dem Absturz der Temperaturen an den ersten Maitagen geht es deutlich aufwärts.
Nach dem Absturz der Temperaturen an den ersten Maitagen geht es deutlich aufwärts. (Bild: Wetterzentrale.de)

Anfangs bewegen wir uns in 1.500m (85hPa) rund um das langjährige Klimamittel herum. Zum Start in den Mai und den ersten Maitagen ist ein großer Absturz mit kühleren Temperaturen zu erkennen, der allerdings keinen nachhaltigen Bestand hat. Das Mittel aller Modellberechnungen stationiert sich um den 08. Mai deutlich über dem Klimamittel. Dabei pendeln wir uns bei um oder leicht über 10 Grad in 1.500m ein. Einige Läufe gehen sogar mit über 15 bis 20 Grad voll in die Offensive, während ein paar Einzelläufe nichts von der Wärme wissen wollen.

Aufklärung – Ermittlung der Temperaturen am Erboden

Je nach Witterung (Wolken/Sonne) kann man die Temperaturen am Erdboden anhand der Luftmassentemperaturen in 1.500m Höhe ermitteln. Mit strahlendem Sonnenschein und Wind kann man jeweils 15 bis 18 Grad hinzuaddieren. Mit Bewölkung (inklusive Regen) etwa 10 bis 13 Grad. Je nach Witterung könnten es um und nach dem 10. Mai locker 25 bis 30 Grad geben. Nach den moderateren Läufen etwas weniger, nach den oberen natürlich mehr.

Fazit: Der Mai 2021 soll insgesamt durchschnittlich temperiert ausfallen. Zudem ist nach der „NOAA“ mit etwas mehr Niederschlägen als üblich zu rechnen. Das schließt aber nicht aus, dass es nicht doch mal sommerlich warm werden kann. Um den 08. Mai deutet sich eine deutliche Erwärmung an, die uns den ersten Sommertag mit 25,0 Grad oder darüber bringen könnte. Auch die 30-Grad-Marke, also ein erster Hitzetag ist um diesen Zeitraum denkbar.