Wetter-Spezial: Wie endet der stürmische Februar? Läuft der März schon richtig warm?

Wetter-Spezial: Wie endet der stürmische Februar? Läuft der März schon richtig warm?
Wie endet der Februar und was wird für den März berechnet? (Bild: Pixabay)

Stürmische und milde Zeiten liegen über Mittel- und Westeuropa hinter uns. Diese sind in der Dimension nun vorbei. Doch was passiert jetzt? In diesem Wetter-Spezial gehen wir der Frage nach: „Wie endet der Februar und was hält der März für uns parat?“ Zudem blicken wir auf die Entstehung von alten Bauernregeln.

„Wenn der Nordwind doch nicht will, so kommt er sicher im April“ 

So lautet eine alte Bauernregel für den Monat Februar. Somit müssten wir uns im April auf viel Nordwind einstellen, der uns eher eine kühle bis kalte Witterung bescheren würde. Doch woher stammen solche Aussagen?

Nach diesen und vielen weiteren Volksweisheiten richteten sich die Menschen damals. Jahrzehntelang wurde das Wetter mit den damaligen Mitteln aufgezeichnet. Auffälligkeiten wurden daraus erkannt, (schriftlich) festgehalten und schließlich an die Generationen danach weitergegeben. 

Damals waren die Menschen in der Landwirtschaft auf Bauernregeln angewiesen.
Damals waren die Menschen in der Landwirtschaft auf Bauernregeln angewiesen. (Bild: Pixabay)

Vor allem die Landwirtschaft war lange Zeit auf diese Volksweisheiten angewiesen. 

Heutzutage haben einige Bauernregeln weiterhin eine recht hohe Trefferquote. Zum Beispiel das altbekannte „Weihnachtstauwetter“. Es gibt allerdings auch zahlreiche Bauernregeln, die in Zeiten des Klimawandels nicht mehr oder nur bedingt eintreffen. 

Februar bisher auf „Mild-Kurs“

Der Februar diesen Jahres scheint den „Mild-Winter“ 2021/2022 perfekt zu machen.

Bislang zeigte sich der Februar deutlich zu mild.
Bislang zeigte sich der Februar deutlich zu mild. (Grafik: https://www.mtwetter.de/)

Die aktuelle Monatsmitteltemperatur liegt in Deutschland bei 4,8 Grad (letztes Jahr 1,75 Grad). Im Vergleich zum Bezugszeitraum 01.02. bis 20.02. aus dem aktuell geltenden Klimamittel (1961 – 1990) ist das eine durchschnittliche Temperaturabweichung von +4,5 Grad. Besonders hoch waren die Abweichungen in der Nordosthälfte, im Südwesten etwas reduzierter. 

14-Tage-Trend: Wird’s nochmal winterlich? Im Gegenteil!

Ob es im Februar nochmals richtig kalt wird, ist angesichts der Ensemble-Vorhersage mit dem Temperatur- und Niederschlagsverlauf bis zum 09. März eher unwahrscheinlich. 

Anfangs erkennen wir die aktuellen Temperaturen, die (noch) eher gemäßigt mild sind. Diese Werte sind für die Jahreszeit dennoch viel zu hoch. Im weiteren Verlauf wird dann um Wochenmitte kurzweilig an der 10-Grad-Marke gekratzt. Anschließend stürzen die Temperaturen in 2m-Messhöhe ab, ehe sich die Temperaturen wenige Tage später (vermutlich ab Sonntag) auf hohem Niveau etablieren. 

Wirklich kalt scheint es im Februar nicht mehr zu werden.
Wirklich kalt scheint es im Februar nicht mehr zu werden. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Der März, der erste meteorologische Frühlingsmonat soll demnach sehr mild starten. Ein paar Unsicherheiten sind trotzdem gegeben: Während einige Einzelberechnungen ab dem Monatswechsel die 15-Grad-Marke tangieren und zeitweilig sogar übertreffen, haltet sich ein gewisser Anteil mit Nachtfrostgefahr auf. 

Auffällig sind auch die Niederschlagssignale, die im unteren Abschnitt der „Ensemble“ in den ersten Märztagen oft vertreten sind.

Monatsprognose März: Zu warm und deutlich zu trocken  

Wie der März ausfallen könnte, zeigt uns das amerikanische Wetter- und Langfristmodell „NOAA“.

Das sogenannte „NOAA“-Modell berechnet für mehrere Monate im Voraus die ungefähren Abweichungen von Temperatur und Niederschlag. Eine tagesgenaue Wetterprognose ist daher nicht möglich und gleicht einem eher einem „Ratespiel“ als einer seriösen Vorhersage. Abgewichen wird vom Klimamittel 1991 bis 2020, was ja ohnehin schon eine recht warme Zeit war. 

Deutlich zu warm könnte der März bei uns ausfallen.
Deutlich zu warm könnte der März bei uns ausfallen. (Grafik: http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Langfrist-Vorhersage.html)

Über nahezu dem ganzen Kontinent sind positive Temperaturanomalien (Abweichungen) zu erkennen, die für einen insgesamt zu warmen März 2022 stünden. Insbesondere über Nord- und Osteuropa sind extreme Abweichungen von +3 bis +4 Grad nach den Berechnungen möglich. Über Mitteleuropa und Deutschland könnte der kommende Monat ebenfalls deutlich zu warm ausfallen. 

Interessant sind die Abweichungen der Niederschläge für den März. Von der iberischen Halbinsel über Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz, Deutschland und im gesamten Mittelmeerraum könnte der Monat viel zu trocken ausfallen. Über Deutschland soll demnach der Alpenrand deutlich trockener ausfallen, der Rest des Landes ebenfalls leicht zu trocken. 

Besonders über dem Mittelmeerraum und den Alpen ist ein viel zu trockener März möglich.
Besonders über dem Mittelmeerraum und den Alpen ist ein viel zu trockener März möglich. (Grafik: http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Langfrist-Vorhersage.html)

Über Nordeuropa sind dagegen vielfach zu nasse Gesamtverhältnisse nach der „NOAA“ zu erwarten. 

Zusammengefasst spräche das für tendenziell mehr Hochdruck südlich der Alpen und mehr Tiefdruck im Norden. Wir wären – besonders am Alpenrand – häufiger im Einflussbereich der trockenen und wärmeren Luft. Die Nordhälfte Deutschlands befindet sich näher am Tiefdrucksystem, wodurch die Unbeständigkeit dort im März höher als im Süden sein könnte.

Ob diese Monatsprognose im Endeffekt so eintrifft, bleibt abzuwarten. Ich gehe davon aus, dass die zweite Märzhäfte darüber entscheiden wird (zu trocken/zu warm).