Wetter-Spezial: Weiterhin sehr trockene Böden – kommt nun der große Regen?

Die Trockenheit in Deutschland ist weiterhin groß, doch es gibt Hoffnung.
Die Trockenheit in Deutschland ist weiterhin groß, doch es gibt Hoffnung. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Die Trockenheit der Dürre-Jahre (Sommer) 2018, 2019 und 2020 sind immer noch erheblich. Vielfach herrscht noch eine große Dürre. Ein Ausblick macht dennoch Hoffnung: Zumindest ist eine Abschwächung der Trockenheit in Sicht.

Abgesehen vom Januar fielen am Bodensee bisher alle Monate zu trocken aus. Heraussticht dabei der April, der uns mehr als 60 Prozent weniger Niederschläge als üblich brachte.

Dürremonitor im Oberboden

Die Niederschlagsdefizite machen sich auch in den oberen Bodenschichten bemerkbar. Dazu zeigt uns diese Karte die Trockenheit bis in 25cm Tiefe.

Es findet eine Zweiteilung zwischen dem Norden und dem Süden statt: Während es im Norden nur vereinzelt leicht zu trocken ist, herrscht im Süden vielerorts eine moderate Dürre – mitunter auch am Bodensee. Am westlichen Alpenrand sowie dem Bodensee ist die Trockenheit ausgeprägter als an den östlichen Alpen.

Besonders in der Südhälfte ist es in den oberen Bodenschichten zu trocken.
Besonders in der Südhälfte ist es in den oberen Bodenschichten zu trocken. (Grafik: ufz.de)

Dürremonitor Gesamtboden

In den tieferen Bodenschichten ist die Trockenheit flächendeckend sichtbarer. Das zeigt die Karte für die Bodenwerte in circa 1,8m sehr beeindruckend. Dabei liegt der Schwerpunkt der Dürre weiterhin im Osten, wo nahezu überall eine schwere bis außergewöhnliche Dürre herrscht. Mit jedem Kilometer in Richtung Westen verbessert sich die Situation ein wenig.

Im Nordosten und in Nordbayern ist es vielfach extrem bis außergewöhnlich trocken.
Im Nordosten und in Nordbayern ist es vielfach extrem bis außergewöhnlich trocken. (Grafik: ufz.de)

Eine schwere bis außergewöhnliche Dürre findet man auch im Südosten des Landes vor. Auch dort verdichten sich die roten bis dunkelroten Farbtöne. Am direkten Alpenrand sowie am Bodensee herrscht ebenfalls eine Dürre, die sich allerdings deutlich mehr in Grenzen hält.

Dennoch muss man auch ganz klar zur Kenntnis nehmen: Auch um den Bodensee herum herrscht stellenweise eine moderate Dürre.

Verfügbares Wasser für Pflanzen

Durch eine ausgeprägte Trockenheit oder gar eine Dürre stellt sich natürlich auch die Frage, ob und wie viel Wasser die Pflanzen (noch) zur Verfügung haben. Besonders im Frühjahr benötigt das Pflanzenwachstum ausreichend Regen.

Ausreichend verfügbares Wasser für die Pflanzen ist nicht überall vorzufinden.
Ausreichend verfügbares Wasser für die Pflanzen ist nicht überall vorzufinden. (Grafik: ufz.de)

Der Blick auf den Wasserspeicher für Pflanzen bis in 25cm Tiefe ist durchaus positiv zu betrachten: Insbesondere im Nordwesten sowie im äußersten Süden haben die Pflanzen derzeit am meisten Wasser zur Verfügung. Im Bereich des Rhein-Main-Gebietes, im südlichen Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt ist nach den neusten Karten am wenigsten Wasser verfügbar.

Wettermodelle prognostizieren viel Regen

Um die Trockenheit und Dürre in ganz Deutschland komplett zu beenden, benötigten wir im Idealfall noch einige Monate, die zu nass ausfallen. Dennoch machen die berechneten Niederschläge der Wettermodelle durchaus Hoffnung auf eine Abschwächung der trockenen Böden.

Diese folgende Wetterkarte zeigt die aufsummierten Niederschläge, die das GFS-Modell (amerikanisch) bis zum 23. Mai 2021 berechnet. Am meisten Regen soll dabei im Süden und im Südosten sowie im östlichen Sachsen rund um das böhmische Becken fallen. Vergleichsweise wenige Niederschläge werden von Brandenburg in einem Streifen bis an die Nordsee erwartet.

Bis zum 23. Mai 2021 ist regional viel Regen in Sicht.
Bis zum 23. Mai 2021 ist regional viel Regen in Sicht. (Grafik: wetterzentrale.de)

Das europäische Wettermodell sieht das grundsätzlich ähnlich. Daraus können wir festhalten: Eine trockene Phase mit mehreren Tagen ohne Niederschläge (Schauer, Gewitter, Landregen) wird es in nächster Zeit kaum geben. Demnach ist es nicht unwahrscheinlich, dass Bäche und kleinere Flüsse örtlich über die Ufer treten.

Die Niederschlagsmengen sehen übrigens auch die Ensemble-Prognosen so, die wir uns morgen genauer anschauen.