Wetter-Spezial: Vom Rekord-März in den Spätwinter -Polarluft bringt Schneeflocken und Frost zum Monatswechsel!

Kein Aprilscherz: Ab 01. April kündigt sich der Spätwinter mit Frost und Schneeflocken an.
Kein Aprilscherz: Ab 01. April kündigt sich der Spätwinter mit Frost und Schneeflocken an. (Bild: Pixabay)

Die letzten Tage des sonnenreichsten März seit Aufzeichnungsbeginn bringen bis Montag noch und Sonnenschein. Zudem grüßt die Sahara schon wieder: Saharastaub erreicht uns am Dienstag und Mittwoch – „Blutregen“ ist in der Folge möglich. Zum Monatswechsel und ab dem 01. April wird es turbulent: Hochreichende Kaltluft beschert uns den Spätwinter mit Schnee und Frost bis ganz runter. 

Offiziell: Sonnenreichster März in Deutschland

Seit gestern ist es offiziell: Der diesjährige März wird und ist der sonnigste Märzmonat seit Beginn der regelmäßigen Sonnenscheindauer-Aufzeichnungen im Jahr 1930.   Der alte Sonnenschein-Rekord für März von 1931 wurde also eingestellt und deutlich überschritten. Momentan liegen wir bei über 200 Sonnenstunden – und da kommen ja noch einige Stunden hinzu. 

Der März war der sonnenreichste seit Aufzeichnungsbeginn.
Der März war der sonnenreichste seit Aufzeichnungsbeginn. (Grafik: Mtwetter.de)

Wettervorhersage zum Wochenstart (28./29. März)

Zu Wochenbeginn erwartet uns vorerst letztmals viel Sonnenschein von morgens bis abends. Meist strahlt die Sonne den ganzen Tag von einem nahezu makellosen Himmel herab. Die Wolkenfelder, die ab nachmittags regional zu sehen sind, gefährden den Sonnenschein kaum.

Zu Wochenbeginn bleibt es warm und nochmal strahlend sonnig.
Zu Wochenbeginn bleibt es warm und nochmal strahlend sonnig. (Bild: Niklas Kaa)

Dazu wird es nochmal richtig warm: Im Vorhersagegebiet erreichen die Höchstwerte 17 bis 20 Grad. Entlang des Rheins kann es sogar etwas wärmer werden.

In der Nacht auf Dienstag zieht ein Wolkenband heran und verdeckt die Sonne tagsüber meist. Die Stimmung wirkt durch die kompakte Bewölkung durch Wolken und etwas Saharastaub eher trüb. In den Abendstunden besteht ein minimales Schauerrisiko. Die Temperaturen steigen auch ohne Sonnenschein auf 16 bis 19 Grad – es bleibt also weitgehend trocken und warm.

Ein kompaktes Wolkenband verdeckt am Dienstag die Sonne.
Ein kompaktes Wolkenband verdeckt am Dienstag die Sonne. (Grafik: https://www.wetter3.de/)

Saharastaub und „Blutregen“ am Mittwoch

Erneut bringt uns eine südwestliche Anströmung in der Höhe sandige Grüße vom Nordwesten Afrikas. Von der Westsahara über Spanien, Frankreich und auch Italien bis nach Mitteleuropa erreicht uns Saharastaub. Die höchste Konzentration haben wir am Mittwoch in Deutschland über Süddeutschland.

Saharastaub trübt um Wochenmitte unser Wetter - „Blutregen” ist möglich.
Saharastaub trübt um Wochenmitte unser Wetter – „Blutregen” ist möglich. (Grafik: http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Sahara-Staub.html)

Wettermäßig bringt uns am Mittwoch zunehmender Tiefdruckeinfluss erste Niederschläge. Bevorzugt in der zweiten Tageshälfte überqueren uns einzelne Regenschauer. Der Regen wäscht die staubige Atmosphäre aus und verfärbt das Wasser leicht bräunlich bis rötlich. Dann ist vom sogenannten „Blutregen“ die Rede. Am Abend regnet es mitunter auch gleichmäßiger und länger. Unter den vielen Wolken und Schauern klettern die Höchsttemperaturen nur noch auf 13 bis 16 Grad. 

Am Donnerstag, dem letzten Tag des Märzes sinken die Temperaturen samt Regenfällen deutlich. Je nach Regen erreichen die Höchstwerte maximal 7 bis 10 Grad. 

Wetterlage: Polarluft zum 01. April – (kein) Aprilscherz?

Hochreichende Kaltluft in allen Luftschichten flutet pünktlich zum 01. April ganz Mitteleuropa und Deutschland. Es findet eine regelrechte „Austrogung“ statt: Westlich, südlich und östlich von uns warm – nördlich von uns die Kälte. In 1.500 m Höhe (850 hPa) liegen die Luftmassen am Alpenrand bei -5 Grad, im äußersten Norden bei fast -10 Grad. Über Skandinavien sind es verbreitet unter -10, weiter nördlich sogar unter -15 Grad. Über Südosteuropa löst sich zeitgleich die erste Hitze.

Eine Nordströmung zapft am 01. April kalte Luftmassen nach Deutschland.
Eine Nordströmung zapft am 01. April kalte Luftmassen nach Deutschland. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Wir befinden uns zum 01. April also in einer nördlichen Strömung und unter ziemlich kalten Luftmassen für die aktuelle Jahreszeit.

Modelloutput für Freitag(morgen): Schneefälle und Glättegefahr!

Durch die kalte Luft und ein aufkommendes Niederschlagsgebiet schneit es am frühen Freitagmorgen am gesamten Alpenrand. Vor allem in den Alpen fällt der Schnee auch kräftig. Die Temperaturen dazu liegen mit 0 bis 1 Grad am Bodensee um den Gefrierpunkt. In den übrigen Landesteilen ist verbreitet mit Luftfrost zu rechnen.

Nach direkten Modelloutput schneit es am frühen Freitagmorgen am Alpenrand - Glättegefahr ist die Folge.
Nach direkten Modelloutput schneit es am frühen Freitagmorgen am Alpenrand – Glättegefahr ist die Folge. (Grafik: https://www.wetter3.de/)

In den frühen Morgenstunden herrscht zum Berufsverkehr also erhöhte Glättegefahr durch Schneematsch, Schnee und überfrorene Nässe. Tagsüber ziehen sich die Schneefallgebiete in die Alpen zurück und hinterlasse restliche Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauer. In den Abendstunden würde uns und den süddeutschen Raum eine neue Schneefront überqueren.  

Abseits der Niederschläge erreichen die Temperaturen untertags 1 bis 5 Grad, in einem Schauer nur um und knapp über 0 Grad. 

Schnee-Ensembles: Da ist was im Busch!

Die Neuschnee-Prognosen bestätigen die Wetterlage ab Freitag: Der Spätwinter will es nochmal wissen! Bis zum Bodensee herab wird Schnee im April nochmals zum Thema. 

Am Beispielort Lindau (Bodensee) erkennen wir um den 02. April eine Bündelung an Einzelberechnungen (bunte Linien), die uns ein bis zwei Zentimeter Neuschnee brächten. Ein paar Ausreißer erwarten sogar noch mehr Schnee. „Hinten raus“ bleiben die Schneesignale weiterhin vorhanden, sodass es bis über den 10. April hinaus weiterhin ab und zu Schneeflocken geben kann.

Einige Schneesignale berechnet die Ensemble-Prognose.
Einige Schneesignale berechnet die Ensemble-Prognose. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Die Schnee-Ensembles für Ravensburg, das allgemeine Oberschwaben sehen nicht ganz so schneereich aus. Das liegt an der nördlichen Anströmung der Luftmassen und Niederschläge, die am Nordrand der Alpen (z.B. Lindau) gestaut werden. Aber auch im Umkreis von Ravensburg und am Untersee (westlichen Bodensee) kündigt sich etwas „Nass-kaltes“ an. 

Im Allgäu wird der Spätwinter nach dem Monatswechsel definitiv Einzug halten.
Im Allgäu wird der Spätwinter nach dem Monatswechsel definitiv Einzug halten. (Bild: Pixabay)

Im Ober- und Westallgäu hält der Spätwinter definitiv nochmal Einzug. Ohne Winterreifen könnte in den Morgenstunden am Freitag und Samstag kaum mehr was gehen. 

Auch wenn es noch Unsicherheiten bezüglich der Entwicklungen gibt, die Tendenz ist eindeutig: Spätwinter statt Frühlingswärme.