Mittwoch bis zu 29 Grad möglich Wetter-Spezial: Trockener Kaltluftvorstoß am Wochenende, dann wieder heiße Sommerluft und Regen?

Am „langen Wochenende“ wird’s vorübergehend kühler, es bleibt aber trocken.
Am „langen Wochenende“ wird’s vorübergehend kühler, es bleibt aber trocken. (Bild: Ann-Katrin Schiweck)

Nachdem der Mai viel Sommerwetter und die ersten Sommer- und Hitzetage brachte, pausierte der „Mai-Sommer“ zuletzt ein wenig. Das geht bei den Temperaturen auch am Wochenende so weiter: Ein Vorstoß kühlerer Luft setzt sich kurzzeitig durch. 

Ab kommender Woche mischt die Hitze wohl wieder mit: Aufgrund einer sogenannten Tiefvorderseite kommt der Hochsommer inklusive Schüle wieder zurück. Der Mai verläuft in diesem Jahr auf der „sommerlichen Schiene“.

Im bisherigen Monatsverlauf hatten wir durchweg überdurchschnittlich warme Tagesmitteltemperaturen. Die je höchsten Tagesmittel verzeichneten wir um den 11. Mai und 20. Mai.

Nach einem überdurchschnittlich warmen Monatsverlauf stürzt der Mai am Ende ab.
Nach einem überdurchschnittlich warmen Monatsverlauf stürzt der Mai am Ende ab. (Grafik: Mtwetter.de)

Trotz des kühleren Wetters der vergangenen Tage bewegen wir uns immer noch im „zu warmen“ Temperaturbereich für Ende Mai. Aus der Reihe springen die Wettermodelle kurz vor dem Monats- und meteorologischen Jahreszeitenwechsel: Alle drei Modellberechnungen stürzen am Ende förmlich ab. In der Monatsbilanz haben wir dann eine Abweichung von rund +2,2 Grad im Vergleich zum Klimamittel. 

Wetterlage am Wochenende (28./29.05.) 

Am Wochenende geraten wir in einen Kaltluftvorstoß, der sich aus folgender Konstellation ergibt: Über Nordeuropa haben wir eine Tiefdruckzone mit kleinen Tiefs, über Ost- und Westeuropa jeweils ein kräftiges Hoch. Ebenfalls liegt weit draußen noch ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik. Dieses Tief rutscht am nächsten Mittwoch/Donnerstag in Richtung Spanien. Auf der Tiefvorderseite würde dann die Heißluft angezapft werden. Doch dazu später mehr.

Eine Tiefdruckzone etabliert sich ab der Mitte des Landes und weiter nördlich.
Eine Tiefdruckzone etabliert sich ab der Mitte des Landes und weiter nördlich. (Grafik: Wetterzentrale.de)

In 1.500 m Höhe (850 hPa) dringen nördlich der Tiefs von Deutschland vorübergehend kühlere Luftmassen zu uns ein. Die 0-Grad-Isotherme liegt über der Mitte und teilt die Luftmassentemperaturen leicht. Im Norden messen wir in rund 1,5 km Höhe knapp unter 0 Grad, im Süden über 0 Grad. Am Alpenrand positioniert sich die 5-Grad-Isotherme. In der Regel kann man auf die Luftmassentemperaturen in der Höhe je nach Witterung 12 bis 18 Grad dazu rechnen. 

Die Luftmassentemperaturen in der Höhe liegen bei rund 0 Grad.
Die Luftmassentemperaturen in der Höhe liegen bei rund 0 Grad. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Wettervorhersage bis Mittwoch, den 1. Juni 

Am langen Wochenende (Freitag teils Brückentag wegen Christi Himmelfahrt am Donnerstag) stellt sich meist trockenes, aber zunehmend kühleres Wetter ein. Daher haben wir es am Freitag häufig mit einem Wettermix aus Sonnenschein und Wolken zu tun. Die Wolkenbedeckung nimmt ab der Mittagszeit tendenziös zu, wobei besonders am Vormittag oft die Sonne scheint. Die Höchstwerte erreichen je nach Sonnenscheindauer 21 bis 24 Grad. Der Gesamteindruck wirkt insgesamt freundlich und (noch) relativ warm. 

Zeitweise bekommt die Sonne am Freitag genügend Freiraum.
Zeitweise bekommt die Sonne am Freitag genügend Freiraum. (Bild: Pixabay)

Deutlich kühler wird es am Samstag. Nach einer frischen Nacht scheint nehmen dekorativen Wolken tagsüber oft die Sonne. Im Laufe des nachmittags und abends verdichten sich die Wolkenfelder zunehmend. Ähnlich (freundlich) präsentiert sich der Sonntag, wobei die Bedeckung durch Wolken ab den Nachmittagsstunden nach aktuellem Stand schlagartig zu nehmen wird. Das Temperaturniveau liegt dabei am Samstag nur noch zwischen 16 und 19, am Sonntag bei 15 bis 18 Grad. Die Sonnenbrandgefahr ist sehr hoch, weil wir die Kraft der Sonne durch die kühlen Temperaturen und den frischen Wind kaum/zu wenig spüren. 

Weil wir die Kraft der Sonne wegen kühleren Temperaturen und Wind kaum spüren, ist die Sonnenbrandgefahr enorm hoch.
Weil wir die Kraft der Sonne wegen kühleren Temperaturen und Wind kaum spüren, ist die Sonnenbrandgefahr enorm hoch. (Bild: Pixabay)

Zu Wochenbeginn bleibt es wohl noch weitgehend trocken. Mit viel Sonnenschein startet der Montag, bevor die Bewölkung tagsüber allmählich aufkommt. Schauer und Gewitter sind nach dem direkten Modelloutput (Berechnung) untertags noch kein Thema. Die Höchsttemperaturen steigen zu den Vortagen etwas an und klettern auf 17 bis 20 Grad. 

Zu Wochenbeginn bleibt es bei einem Mix aus Sonne und Wolken meist trocken.
Zu Wochenbeginn bleibt es bei einem Mix aus Sonne und Wolken meist trocken. (Grafik: https://www2.wetter3.de/)

Am Dienstagmorgen formiert sich ein kleines Regengebiet im äußersten Südwesten und zieht am Vormittag in Richtung Bodensee. Nach aktuellen Prognosen erreicht uns die Front am frühen Nachmittag mit etwas Regen. Im weiteren Tagesverlauf löst sich das Regengebiet voraussichtlich auf und hinterlässt noch vereinzelte Schauer. Dazu liegen die Temperaturen grob zwischen 20 und 23 Grad.

Am frühen Dienstagnachmittag wird es durch eine Regenfront etwas nass.
Am frühen Dienstagnachmittag wird es durch eine Regenfront etwas nass. (Grafik: https://www2.wetter3.de/)

Einen spürbaren Sprung nach oben machen die Temperaturen zum „Wochenteiler“. Plötzlich bewegen wir uns mit 25 bis 29 Grad wieder auf (hoch- )sommerlichen Niveau. Das liegt an dem Tief, wo sich nach Spanien verlegt und vorderseitig die Heißluft bringt. Nach derzeitigem Stand der Dinge stellt sich im Vorhersagegebiet Bodensee-Allgäu-Oberschwaben ein Wettermix aus Sonnenschein und mittelhohen Wolken ein. Die Regenwahrscheinlichkeit wird von den Apps zwar als hoch eingestuft. Mit Blick auf die neuesten Modelloutputs (Modellberechnungen) bleibt es aber überwiegend trocken. 

14-Tage-Trends: Neuer “Wärme-Berg” und bald viel Regen

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf die sogenannte „Ensemble-Prognose“, den 14-Tage-Trend für Friedrichshafen am Bodensee. Erklärung: In dieser Ensemble berechnen über 30 Einzelberechnungen des amerikanischen GFS-Modells, die Luftmassentemperatur in 1.500 m Höhe (850 hPa) sowie die Niederschläge. 

Wir orientieren uns am Mittelwert (weiße Linie). Die Abweichungen werden vom langjährigen Klimamittel (rote Linie) festgestellt. 

Ein neuer „Wärme-Berg“ rollt heran, einige Niederschläge sind um den 5. Juni wahrscheinlich.
Ein neuer „Wärme-Berg“ rollt heran, einige Niederschläge sind um den 5. Juni wahrscheinlich. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Zu Beginn des Vorhersagezeitraums liegen wir im durchschnittlichen, in den letzten Maitagen im leicht unterdurchschnittlichen Bereich. Das haben uns die Modellberechnungen eingangs anschaulich gezeigt. Anschließend laufen wir in einen neuen “Wärme-Berg” mit Luftmassentemperaturen von fast 15 Grad. Da sind im Mittel schon wieder 25 bis 30 Grad am Erdboden drin. 

Der auffällig grüne und blaue Einzellauf bilden den Haupt- und Kontrolllauf ab. Das sind DIE zwei Einzelberechnungen, die angeblich die besten Daten umfassen. Da beide Läufe bis zum 11. Juni sehr weit oben angesiedelt sind, könnte es durchaus auch noch wärmer beziehungsweise heißer werden. Auch hinten raus geht es tendenziell „zu warm“ weiter. Zudem bündeln sich die Niederschlagssignale um den 5. Juni markant. Auch in den ersten Tagen des meteorologischen Sommers (Anfang Juni) bleiben einige Niederschlagssignale vorhanden. 

Wir halten fest:
Am langen Wochenende erwarten wir einen Vorstoß kühlerer Luft. Dazu bleibt es am Freitag, Samstag, Sonntag und Montag allerdings meist trocken. Anschließend wird es leicht wechselhafter, aber dann auch schlagartig wärmer. In der Mittelfrist ist schwül-warmes bis heißes Wetter als wahrscheinlich anzusehen. 

Eine andauernde Hitzewelle mit trockenem Hochdruckwetter ist genauso wenig wie durchweg unterkühltes Mai- oder Juniwetter in Sicht.