Wetter-Spezial: Sahara-Hitze rollt auf Deutschland zu: Lokal über 35 Grad – Juni läuft heiß!

Im Laufe der nächsten Woche steigen die Temperaturen örtlich auf über 35 Grad.
Im Laufe der nächsten Woche steigen die Temperaturen örtlich auf über 35 Grad. (Bild: Pixabay)

Der Juni verläuft bisher in ganz Deutschland deutlich zu warm. Nächste Woche dürfte sich der Juni weiter heiß laufen: Eine brachiale Hitzewelle mit dem Ursprung aus der Sahara rollt direkt nach Deutschland. Wann und wo es am heißesten wird, schauen wir uns in diesem „Wetter-Spezial“ genauer an.

Der bisherige Juni verlief in Deutschland deutlich zu warm. Deutschlandweit gemittelt lag die Abweichung über den Zeitraum vom 01.06.2021 bis 12.06.2021 bei 3,7 Grad. Die größten Abweichungen bislang gab es in der Mitte, im Nordosten sowie im Saarland mit teilweise über 4,0 Grad.

Bis einschließlich gestern war der Monat bisher deutlich zu warm.
Bis einschließlich gestern war der Monat bisher deutlich zu warm. (Grafik: Mtwetter.de)

Rund um den Bodensee betrug die Temperaturanomalie bis einschließlich gestern etwa 2,8 Grad – also deutlich zu warm und dennoch unter dem Mittel.

Ausblick der nächsten Tage

Die nächsten Tage präsentieren sich vielfach mit bestem Sommerwetter und viel Sonnenschein. Zu Wochenbeginn sind am Oberrhein bereits knapp 30 Grad möglich. Am Bodensee erreichen die Höchstwerte am Montag und Dienstag etwa 26 bis 29 Grad, die sich in der prallen Sonne mitunter spürbar wärmer anfühlen.

Die Sonnenbrand- und Sonnenstichgefahr ist aktuell sehr hoch.
Die Sonnenbrand- und Sonnenstichgefahr ist aktuell sehr hoch. (Bild: Niklas Kaa)

Neben der Freude, die das Sommerwetter mit sich bringt, sollte man beim Aufhalten im Freien vorsichtig sein: Der UV-Index ist aktuell, unmittelbar vor Sonnenhöchststand am 21. Juni extrem hoch. Das bedeutet, dass man sich binnen kürzester Zeit einen Sonnenbrand zulegen kann. Zudem ist auch die Sonnenstichgefahr sehr hoch.

Sahara-Hitze erreicht Deutschland

An den darauffolgenden Tagen erreicht uns dann die Sahara-Hitze, die ihren Ursprung – wie der Name schon aussagt – aus der Sahara hat. Extreme Höhenwarmluft strömt ab Mittwoch zu uns nach Deutschland. Mittlerweile sind sich dabei alle Wettermodelle mehr oder weniger einig, dass die Hitze in unsere Breitengrade vorankommt.

In der Südwesthälfte (inklusive Bodensee) erreichen die Höchstwerte am Mittwoch bereits 26 bis 33 Grad. Entlang des Rheins und Oberrheins sind örtliche 34 bis 35 Grad nicht ausgeschlossen. Im Rest des Landes bleibt es noch etwas frischer mit Werten von rund 25 bis knapp 30 Grad.

Die Hitze aus der Sahara erreicht Deutschland mit Spitzenwerten von über 35 Grad.
Die Hitze aus der Sahara erreicht Deutschland mit Spitzenwerten von über 35 Grad. (Bild: Pixabay)

Am Donnerstag und Freitag erwarten uns brütende Hitzetage mit oftmals 30 bis 35 (36) Grad. Auch am Bodensee kann man sich auf hochsommerliche 29 bis 33 Grad einstellen.

Zudem haben wir es mit sehr hohen Taupunkten zu tun. Der sogenannte Taupunkt gibt an, wie schwül die Luftmassen sind. Ab 15,0 Grad und darüber ist die Luft schwül. Je nach dem empfinden wir das Wetter als drückend. Viele Menschen leiden zum Teil an Kreislaufproblemen, Schwindel und Kopfschmerzen.

Modellvergleich: Hitze auch nächstes Wochenende?

Zum kommenden Wochenende nehmen die Unsicherheiten zu. Das zeigt der direkte Modellvergleich zwischen dem amerikanischem GFS-Modell und dem europäischen ECMWF-Modell anschaulich. Beide Modellberechnungen prognostizieren die Luftmassentemperaturen in 1.500m Höhe (850hPa) für nächsten Sonntag, den 20. Juni.

Nach dem vorletzten Lauf des ECMWF-Modells intensiviert sich die Hitze am Sonntag nochmals stark. Wir hätten es demnach in ganz Deutschland mit rund 20 bis 23 Grad in dieser Höhe zu tun. Das ist extreme Höhenheißluft, die eigentlich in Nordafrika üblich ist. Als Vorhersage wären das in Deutschland rund 32 bis 39 Grad – die 40-Grad-Marke würde also nah heranrücken.

Modellvergleich: ECMWF (links) und GFS (rechts).
Modellvergleich: ECMWF (links) und GFS (rechts). (Grafik: Wetterzentrale.de)

Das GFS-Modell drückt im Vergleich zu dieser brachialen Hitze etwas auf die Bremse. Laut diesen Berechnungen hätten wir in 1.500m Höhe (850hPa) maximal 15 bis 18, im Südosten um 20 Grad. Dennoch sieht auch das amerikanische Modell eine Fortdauer der Hochsommerwärme und Hitze.

Wie sich die Hitze nächste Woche entwickelt, wann der Höhepunkt erreicht wird und wann die Abkühlung (mit Schauern und Gewittern) eintritt, betrachten wir am Dienstag im Detail genauer.