Wetter-Spezial: Polarkälte mit Frost und Schnee zum 01. Advent & Dezember-Prognose!

Winterreifen statt Sommerreifen - Frost und Schnee zum 01. Advent möglich.
Winterreifen statt Sommerreifen - Frost und Schnee zum 01. Advent möglich. (Bild: Pixabay)

Die ruhigen Novembertage mit viel Hochnebel und Nebel gehen im Laufe der kommenden Woche zu Ende. Die Wetterlage stellt sich um, sodass zunehmend kalte Luftmassen aus den Polarregionen zu uns gelangen. Im höheren Flachland, einschließlich dem Bodensee der erste Schnee der Saison möglich. Zudem blicken wir auf die neuste Monatsprognose für Dezember!

„Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.”

Diese alte Bauernregeln besagt, dass uns ein langer Winter folgen könnte, wenn das Laub an den Bäumen im November immer noch hängt. 

In diesem Jahr blieb das Laub länger an den Bäumen.
In diesem Jahr blieb das Laub länger an den Bäumen. (Bild: Pixabay)

In diesem Jahr konnte man tatsächlich beobachten, dass das Laub insgesamt später herabfiel als in den letzten Jahren. Das lag insbesondere daran, weil wir in der bisherigen Herbstsaison relativ wenige Stürme hatten. Nur im Oktober zog einmal ein größeres Sturmtief übers Land.

Nächste Woche: Winterluft zum 01. Advent

Ab Mitte der nächsten Woche stellt sich die Wetterlage grundlegend um: Aus der “Dümpellage”, die uns nun über einen längeren Zeitraum beschäftigte, entwickelt sich eine Nordlage. Das Tiefdrucksystem, das derzeit noch weiter nördlich von uns liegt, verlagert sich weiter südwärts und zapft die Kaltluft an. Dass es dadurch auch in den untersten Luftschichten am Erdboden kälter wird, zeigt die Ensemble-Prognose mit den 2-Meter-Temperaturen für Lindau (Bodensee) anschaulich. 

Die Temperaturen gehen zurück - die Niederschläge nehmen auffällig zu.
Die Temperaturen gehen zurück – die Niederschläge nehmen auffällig zu. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Anfangs erkennen wir, wie die Temperaturen im groben Schnitt zwischen 5 und 10 Grad laut dem Mittel aller Einzelberechnungen pendeln. Da die Modellberechnungen verschiedene Faktoren wie die Inversion (Hochnebel, Nebel) nicht einberechnen, stimmen diese Temperaturen in der Realität um diese Jahreszeit seltener überein. 

Ganz unten befinden sich die sogenannten Niederschlagssignale, die bis zum 25./26. November kaum vorhanden sind. Anschließend sinken die Temperaturen im Mittel (weiße dicke Linie) sichtbar ab und bewegen sich meist nur noch um die 0-Grad-Marke – wohlgemerkt tagsüber. Die Niederschläge nehmen unten deutlich zu und gehen im Verlauf häufiger in Schnee über. 

Passend dazu blicken wir noch auf die berechneten Neuschneehöhen, die uns die Ensemble hierfür darstellt. 

Die Schneesignale nehmen ab nächster Woche deutlich zu.
Die Schneesignale nehmen ab nächster Woche deutlich zu. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Während anfangs wenig los ist, nehmen die Schneesignale ab dem 26. November sichtlich zu. Für andere Orte am Bodensee und im südlichen Bayern und Baden-Württemberg sieht das tendenziell ähnlich aus. 

Frühwinter ab Donnerstag/Freitag

In den höheren Niederungen Deutschlands hält der Frühwinter mit Frost und Schnee kurz vor dem 01. Advent Einzug. Nach aktuellem Stand erreichen die Höchstwerte ab Donnerstag, Freitag und übers Wochenende nass-kalte 0 bis 3, am Hochrhein maximal noch 4 bis 5 Grad.

Der Frühwinter hält ab Donnerstag und Freitag Einzug.
Der Frühwinter hält ab Donnerstag und Freitag Einzug. (Bild: Pixabay)

Dabei fällt aus den Wolken immer wieder Regen, Schneeregen, Schnee und/oder Graupel bis an den Bodensee herab. Nachts könnte sich sogar die erste dünne Schneedecke der nahenden Wintersaison ausbilden. Der Winterdienst wird aller Voraussicht nach die ersten Male ausrücken müssen (Straßenglätte, Schneematsch,…)

Wintereinbruch auch im absoluten Tiefland?

Aufgrund der Umstellung der Wetterlage kursieren Momentan große Schlagzeilen in den Medien. Bereits vor Wochen wurde ein “massiver Wintereinbruch bis ins Tiefland” noch vor dem 01. Advent angekündigt. Einen Wintereinbruch bis ins Tiefland wird es im Westen (Ruhrgebiet), im Norden (Küstenumfeld) sowie in den übrigen Niederungen nicht geben. Dort könnte es stellenweise für ein paar nasse Schneeflocken reichen, was für die Jahreszeit nichts außergewöhnliches ist. 

Monatsprognose Dezember

Wie der gesamte Monat Dezember von den Abweichungen für Temperatur und Niederschlag ausfallen könnte, berechnet das amerikanische Wettermodell “NOAA” bereits einige Monate im Voraus. Diese Temperatur- und Niederschlagsanomalie (Abweichung) wird alle paar Wochen neu herausgegeben. Abgewichen wird vom neuen Klimamittel aus den Jahren 1991 bis 2020.Dieser Jahreszeitraum war ohnehin schon deutlich milder als die Klimamittel zuvor. 

Ein durchschnittlich temperierter Dezember berechnet das „NOAA“-Modell.
Ein durchschnittlich temperierter Dezember berechnet das „NOAA“-Modell. (Grafik: http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Langfrist-Vorhersage.html)

Demnach könnte der Dezember nahezu im ganzen Land durchschnittlich temperiert ausfallen. Ein “normaler” Dezember würde uns bevorstehen. In den vorherigen Berechnungen sah die Monatsprognose noch wärmer aus. Was die Niederschläge anbelangt, soll der erste meteorologische Wintermonat ab der Mitte nach Süden des Landes trockener ausfallen als üblich. Das tendiert eher zu mehr Hochdruck- als Tiefdruckeinfluss. 

Fazit: Ende nächster Woche zieht der Frühwinter im höheren Flachland mit Schneeregen und Schneefällen ein. Tagsüber kann es direkt am Bodensee und am Hochrhein auch noch Regen sein. 

In den absoluten Niederungen des Landes schafft es die Kaltluft nicht, sich zu abzusetzen. Oberhalb von 700 – 800 m wird der Winter definitiv mit Schneefällen einziehen. Ab dieser Höhe (und schwankend) stellt sich über das erste Adventswochenende zunehmend leichter Dauerfrost ein. Bis dahin sind noch ein paar Tage zeit, um beispielsweise den Garten winterfest zu machen.

Oberhalb vom 700 - 800 m zeichnet sich ein winterliches erstes Adventswochenende ab.
Oberhalb vom 700 – 800 m zeichnet sich ein winterliches erstes Adventswochenende ab. (Bild: Pixabay)

Kleinere Unterschiede sind innerhalb der Wettermodelle fürs kommende Wochenende noch gegeben. Bei den konkreten Temperaturen und der Niederschläge sind noch Veränderungen möglich. Winterreifen sollten (spätestens!) demnächst aufgezogen werden. 

Ob die ganz oben genannte Bauernregel im Endeffekt eintreffen könnte, klären wir in einem anderen Wetter-Spezial zum kommenden Winter 2021/2022 genauer.