Hitze- und Dürresommer geht weiter Wetter-Spezial: Neue Hitzewelle rollt heran – Trockenheit, Dürre und Waldbrandgefahr!

Hitze und Trockenheit sorgen für Waldbrände - die Gefahr dafür steigt in den nächsten Tagen weiter an.
Hitze und Trockenheit sorgen für Waldbrände - die Gefahr dafür steigt in den nächsten Tagen weiter an. (Bild: Pixabay)

Nach der (großen) Hitze ist vor der Hitze. Der Sommer 2022 entwickelte sich in den Monaten Juni und Juli zu einem echten Hitzesommer. Dazu fehlt es vielerorts an Niederschlägen. Erste Waldbrände sind bereits entfacht. Doch statt Regen baut sich eine neue Hitzewelle hierzulande auf. 35 Grad und mehr sind schon wieder in Sicht.

Obwohl es wenige auf dem Schirm hatten, erlebten und erleben wir nach dem wechselhaften und vergleichsweise kühlen Sommer 2021 einen Hitzesommer. Im bisherigen Sommer (Bezugsraum 01.06.- 29.07.) hatten wir deutschlandweit gemittelt eine Mitteltemperatur von 18,7 Grad. Damit war dieser Zeitraum des Sommers im Vergleich zum offiziellen Klimamittel (1961 – 1990) +2,6 Grad zu warm.

Mit einer Mitteltemperatur von 18,7 Grad liegen wir aktuell auf Platz 4 der wärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn.
Mit einer Mitteltemperatur von 18,7 Grad liegen wir aktuell auf Platz 4 der wärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. (Grafik: Mtwetter.de)

Mit Rückblick auf die Mitteltemperaturen der Sommer seit 1880 würden wir uns mit 18,7 Grad in die Kategorie „Hitzesommer“ einreihen. Wärmer waren die Sommer in der jüngeren Vergangenheit nur 2019 und 2018. Absoluter Spitzenreiter ist der exorbitante Sommer 2003 mit 19,65 Grad gewesen. 18,5 Grad betrug die Mitteltemperatur im Jahr 1947 – da liegen wir aktuell darüber.

Niederschläge: Regen bisher Mangelware

Naturgemäß fehlt es in heißen Sommern oft an Regen. Das ist auf das ganze Jahr gesehen ziemlich schlecht, weil der Sommer übrigens die Jahreszeit mit den meisten Niederschlägen ist. Dabei bräuchte die Natur sowohl Landregen als auch konvektionelle Niederschläge (Schauer/Gewitter).

Insbesondere in der Landesmitte hatten wir bisher große Niederschlags-Defizite.
Insbesondere in der Landesmitte hatten wir bisher große Niederschlags-Defizite. (Grafik: Mtwetter.de)

Landesweit gemittelt hatten wir im Sommer 2022 bislang 88,97 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Klingt nach viel, ist es aber nicht! Das verdeutlicht uns der Blick auf die Niederschlagssummen in Prozent (%): Da liegen wir im Durchschnitt bei einem traurigen Wert von 36,28 %. Und das, obwohl der Sommer bereits über die Hälfte vorbei ist. Den wenigsten Niederschlag in Prozent hatten wir in der Mitte des Landes, im Osten und teilweise im Westen. Im Norden und Süden war es ebenfalls zu trocken, wobei wir hier noch relativ „grüne Zustände“ in der Natur sehen.

Wetterlage am Montag, den 1. August: Die heiße „Tief-Pumpe“…

Die Wetterlage am Montag setzt sich aus folgender Konstellation zusammen: Das Tief hilft dem Hoch und das Hoch hilft dem Tief! Einerseits haben wir im Mittelmeerraum weiterhin den Hochdruck, im Norden allmählich mehr aufbauenden Tiefdruck. Nordwestlich von uns positioniert sich ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, wir liegen an einem Hoch. Durch das Tief wird vorderseitig sehr warme bis heiße Luft von Südeuropa bis in unseren Breitengrade verschleppt.

Das Tief sorgt als Pumpe dafür, dass die Heißluft aus dem Süden zu uns verschleppt wird.
Das Tief sorgt als Pumpe dafür, dass die Heißluft aus dem Süden zu uns verschleppt wird. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Das Tief hilft dem Hochdruck also zu einer Hitzewelle, weil das Tief die Heißluft zu uns pumpt und das Hoch für stabile Witterung (Sonnenschein) sorgt. Deshalb nennen wir das Tief zum Beispiel auch „Heißluft-Pumpe“.
Diese Auswirkungen der Hitze bei uns halten so lange an, bis das Tief sich verabschiedet oder einmal über Deutschland zieht.

Wettervorhersage bis nächsten Freitag, 5. August

Ein Wettermix aus Sonne und Wolken begleitet uns in die neue Woche.
Ein Wettermix aus Sonne und Wolken begleitet uns in die neue Woche. (Bild: Pixabay)
  • Sonntag, 31. Juli:
    25 bis 28 Grad – Wettermix aus Sonnenschein und Wolken

  • Montag, 1. August:
    26 bis 29 Grad – anfangs viel Sonne, im Tagesverlauf mit mehr Wolkenfeldern

  • Dienstag, 2. August:
    27 bis 30 Grad – Gemisch aus Sonne und Wolken, insgesamt freundlich

  • Mittwoch, 3. August:
    29 bis 32 Grad – Sonnenschein von morgens bis abends

  • Donnerstag, 4. August:
    30 bis 34 Grad – heißester Tag der Woche mit viel Sonnenschein

  • Freitag, 5. August:
    25 bis 29 Grad – nach aktuellen Berechnungen Abkühlung durch Schauer und Gewitter

Hinweis: Für die Wettervorhersage habe ich die eher konservativeren Temperaturwerte verwendet. An manchen Tagen wird es vermutlich auch mal 1-3 Grad wärmer als angegeben. Am Donnerstag sind statt 34 auf lokaler Ebene also auch 35 oder 36 Grad möglich.

Mit (fast) 35 Grad erreicht die Hitzewelle am Donnerstag den Höhepunkt.
Mit (fast) 35 Grad erreicht die Hitzewelle am Donnerstag den Höhepunkt. (Bild: Pixabay)

Waldbrände: Hohe Gefahrenstufe dominiert

Durch die andauernde Trockenheit herrscht landesweit eine hohe Waldbrandgefahr. Die Gefahr ist gegeben, wie es die Menschen und Tiere in Teilen von Ostdeutschland, Tschechien und Polen aktuell hautnah erleben. Mit der Hitze und dem trockenen Wind breiten sich die Flammen und die Glut rasant und unaufhaltsam auf.

Verbreitet haben wir am Mittwoch eine hohe Waldbrandgefahr.
Verbreitet haben wir am Mittwoch eine hohe Waldbrandgefahr. (Grafik: https://www.wettergefahren.de/warnungen/indizes/waldbrand.html)

Für nächsten Mittwoch sehen die Berechnungen in Deutschland verbreitet Gefahrenstufe 3 bis 4. Nur punktuell befinden wir uns noch in Warnstufe 2, wobei daraus ab Donnerstag schon wieder Stufe 3 werden kann. Dramatisch ist die Situation im Nordosten und Osten. Da haben wir flächendeckend bereits die Gefahrenstufe 4 und 5 erreicht. Im Südwesten sehen die Farben ebenfalls düster aus.

Persönlicher Appell

Wir können aus der Ferne kaum helfen, die Brände zu löschen. Da hoffen wir nur, dass die Einsatzkräfte vor Ort, unter anderem die vielen Ehrenamtlichen, die Brandflächen unter Kontrolle bringen. Danke für Ihren und Euren Einsatz!

Durch die Hitze und den trockenen Wind breiten sich Glut und Flammen, zum Beispiel in Waldgebieten, rasch aus.
Durch die Hitze und den trockenen Wind breiten sich Glut und Flammen, zum Beispiel in Waldgebieten, rasch aus. (Bild: Pixabay)

Wir können allerdings auf vermeintlich kleinere Dinge achten, die große Gefahren bergen: Entsorgt eure Zigaretten nicht im Freien (Wiesen, Felder, Wälder, Büschen). Das kann – wie man teilweise sieht – verheerende Auswirkungen haben und Leben kosten. Werft Müll (Plastik, Papier, …) bestenfalls nur in Abfalleimer.

Aufgrund der ausgetrockneten Natur reichen noch glühende Zigarettenstummel aus, um einen unaufhaltsamen Brand zu entfachen.
Aufgrund der ausgetrockneten Natur reichen noch glühende Zigarettenstummel aus, um einen unaufhaltsamen Brand zu entfachen. (Bild: Pixabay)

Vor Ort können und müssen wir alles dafür tun, um solche Wald- und Wiesenbrände durch die Trockenheit und Hitze zu verhindern.