Wetter-Spezial: „Kaltluftzunge“ flutet Mitteleuropa – Schneeflocken bis ins höhere Flachland!

Eine „Kaltluftzunge“ flutet nächste Woche Mitteleuropa.
Eine „Kaltluftzunge“ flutet nächste Woche Mitteleuropa. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Nach einem warmen Oktober-Endspurt legt der November einen nass-kalten Start hin. Zu Wochenbeginn und Allerheiligen regnet es bei oftmals einstelligen Temperaturen häufig. Spannend wird die Wetterlage ab der Wochenmitte: Eine „Kaltluftzunge“ erreicht Mitteleuropa und sorgt für Schneeflocken bis ins höhere Flachland. Der Oktober endet in diesen Tagen ziemlich mild.

Aufgrund einer ausgeprägten Südwestlage mit warmer Höhenluft rückt am Sonntag durch Föhneffekte sogar die 20-Grad-Marke regional näher. Rund um den Bodensee klettern die Temperaturen je nach Sonnenscheindauer auf 14 bis 18 Grad.

Am Sonntag steigen die Temperaturen auf 15 Grad und mehr.
Am Sonntag steigen die Temperaturen auf 15 Grad und mehr. (Bild: Pixabay)

Mit dem Oktober endet am „Halloweens-Tag“ allerdings auch die Wärme, die uns abseits von Hochnebel, Nebel und Dunst im Oktober einige „goldene“ Herbsttage brachte. Die Südwestlage wird am Montagmorgen durch eine Kaltfront mit Regenfällen abgeschwächt und anschließend beendet.

Somit fällt der Novemberstart, der Montag und der Feiertag Allerheiligen mit vielen Wolken und Regen mehr oder weniger ins Wasser. Dementsprechend erreichen auch die Höchsttemperaturen unter den Regenwolken maximal noch 6 bis knapp 10 Grad.

Der Novemberstart verläuft kühl und oftmals nass.
Der Novemberstart verläuft kühl und oftmals nass. (Bild: Pixabay)

Am Dienstag ändert sich am Wettergeschehen wenig. Der bis dahin „junge November“ bleibt auch am Dienstag von Wolken und Regenfällen bestimmt. Die Höchstwerte steigen im Vergleich zum Vortag etwas an und erreichen am frühen Nachmittag je nach Regenaktivität 8 bis 12 Grad. Diese Messwerte entsprechen ungefähr der oftmals nass-kalten Jahreszeit.

Kaltluftzunge“ zur Wochenmitte

Ab der Wochenmitte werden noch kältere Luftschichten bis nach Mitteleuropa und Deutschland transportiert.

Wie die Wetterkarte mit dem sogenannten „Geopotential“ oder „Bodendruck“ eindrucksvoll zeigt, ähnelt die Konstellation einer Zunge – einer „Kaltluftzunge“, die Mittel- und Westeuropa flutet.

Eine „Kalteluftzunge“ flutet Mittel- und Westeuropa.
Eine „Kalteluftzunge“ flutet Mittel- und Westeuropa. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Für die Wettersituation am Erdboden (bei uns) bedeutet das folgendes Wettergeschehen: Von Mittwoch bis Donnerstag bewegt sich das Temperaturniveau abwärts. Am Mittwoch erreichen die Höchstwerte im Regen( -schauer) am Bodensee höchstens 7 bis 10 Grad. Noch kälter wird es ab Donnerstag, wo das Thermometer maximal 4 bis 8 Grad als Spitzenwert anzeigt.

Dieses Temperaturniveau von 4 bis 8, unter stärkerem Niederschlag auch nur 3 bis 6 Grad bleibt uns von Mittwoch bis einschließlich dem Wochenende aller Voraussicht nach erhalten. Die Sonne versteckt sich über diesen Zeitraum meist unter der kompakten Wolkendecke.

Schneeflocken bis ins höhere Flachland

Mit der einziehenden Kaltluft sinkt insbesondere ab Wochenmitte die Schneefallgrenze deutlich ab. Oberhalb von 600 bis 800m können vor allem in den Nacht- und Morgenstunden Schneeflocken und Graupel im Regen untermischen.

Bis ins höhere Flachland können sich örtlich Schneeflocken verirren.
Bis ins höhere Flachland können sich örtlich Schneeflocken verirren. (Bild: Pixabay)

In einem kräftigen Schauer ist es durchaus möglich, dass sich bis auf 400 bis 600m sogar ein paar Schneeflocken verirren können. Zwischen 1.000 und 1.500m Höhe und darüber hält der Winter mit Schneefall und (Dauer- )Frostin der kommenden Woche definitiv Einzug.

Auch die Schnee-Ensembles zeigen, dass die Modellberechnungen in absehbarer Zukunft immer häufiger Schnee berechnen. Dennoch sind die Ensembles mit den Schneesignalen mit großer Vorsicht zu genießen, da die einzelnen Berechnungen zentrale Faktoren wie die Wärme des Erdbodens nicht mit einbeziehen. Nichts desto trotz findet eine Bündelung der Schneesignale einiger Einzelläufe um den 08. November statt.

Die Schneesignale nehmen in absehbarer Zukunft deutlich zu.
Die Schneesignale nehmen in absehbarer Zukunft deutlich zu. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Demnach wäre es nicht überraschend, wenn im Verlaufe der nächsten zwei Wochen zumindest örtlich die ersten nassen Schneeflocken der nahenden Wintersaison fallen.

Ein nachhaltiger und brachialer Wintereinbruch, der hier und da angekündigt wird, ist – auch im höheren Flachland – nicht in Sicht.

Für alle Autofahrerinnen und Autofahrer daher die Bitte, falls es noch nicht gemacht wurde: Spätestens in den nächsten Tagen sollte man die Winterreifen aufsetzen. Bei aktueller Jahreszeit ist es immer möglich, dass es kurzfristig durch Schneeregen, Schnee oder Graupel zu glatten Straßen kommt.