Ende des Dürresommers in Sicht? Wetter-Prognose: Kommt nach der Hitzewelle nächste Woche der Regen?

Die Hoffnung auf (etwas) Regen wächst ab kommender Woche.
Die Hoffnung auf (etwas) Regen wächst ab kommender Woche. (Bild: Reinhold Köfer)

Inzwischen gewohnte Hochsommerluft brachte uns diese Woche hohe Temperaturen und nahezu tagtäglich viel Sonnenschein. Jetzt scheint sich an der Wetterlage allerdings was zu tun: Tiefdruckausläufer lassen die Chancen auf Regen steigen. Ist der Dürresommer damit (endlich) vorbei?

Zu Beginn des Spezial-Wetterberichts blicken wir auf den bisherigen August zurück. Die erste Dekade war deutlich zu warm: Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel hatten wir zum Bezugsraum (01.08.2022 – 11.08.2022) eine gemittelte Temperaturabweichung von +3,1 Grad. Die höchsten Anomalien hatten wir im Südwesten, die „geringsten“ hingegen an den Küsten der Nord- und Ostsee.

Im Vergleich zu einem durchschnittlichen August ist der Monat bisher erheblich zu warm.
Im Vergleich zu einem durchschnittlichen August ist der Monat bisher erheblich zu warm. (Grafik: Mtwetter.de)

Wenig Niederschlag im deutschlandweiten Mittel

Bei den Niederschlägen sieht es bislang ziemlich überschaubar aus. Im deutschlandweiten Mittel kamen mickrige 7,13 Liter pro Quadratmeter herunter. In Prozent umgerechnet sind das gemittelt 9,1 %. Und das kurz vor Monatsmitte. In den südlichen Landesteilen – inklusive den Bodenseegebieten – hatten wir noch die vergleichsweise meisten Niederschläge. An anderer Stelle (Waldbrandgebieten) wären diese Niederschläge wichtiger und nötiger gewesen.

Gleichzeitig haben wir im August bisher ein großes Niederschlags-Defizit.
Gleichzeitig haben wir im August bisher ein großes Niederschlags-Defizit. (Grafik: Mtwetter.de)

Analyse der Wetterlagen: Es kommt Veränderung!

In absehbarer Zeit konstelliert sich die Wetterlage um. Das sogenannte Geopotential wird durch tieferen Boden- und Luftdruck von Nordwesten her abgebaut und bringt labilere Luftschichten zu uns. Am Sonntag erkennen wir folgende Konstellation: Die Tiefdruckgebiete verbinden sich vom Atlantik bis ins östliche Mitteleuropa und erzeugen zunehmende Labilität in der Atmosphäre.

Ein kleines Tiefdrucksystem baut sich in der Höhe über Mitteleuropa auf.
Ein kleines Tiefdrucksystem baut sich in der Höhe über Mitteleuropa auf. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Über Südeuropa und über dem östlichen Kontinent bleibt der stabile Hochdruck wie eine Mauer stehen. Ganz plakativ fassen wir grob zusammen: Der Hochdruck wird langsam nach Süden zurück gedrängt, während die kühlere und wechselhaftere Luft allmählich nach Süden vorankommt. Das ist eine klassische Umstellung vom Hochsommer in den mitteleuropäischen Spätsommer.

Die Luftmassentemperatur ist noch ziemlich warm und schwül.
Die Luftmassentemperatur ist noch ziemlich warm und schwül. (Grafik: Wetterzentrale.de)

In 1.500 m Höhe (850 hPa) zieht sich die extreme Heißluft etwas nach Süden zurück. Rund um den Mittelmeerraum und über dem östlichen Europa hält sich noch die Hitze. Über Deutschland liegt die 15-Grad-Isotherme im Südwesten, im Osten ist es mit knapp über 10 Grad in dieser Höhe etwas kühler.

Wettervorhersage bis Mittwoch, 17. August

Der Samstag bringt uns am Bodensee noch reichlich Sonnenschein.
Der Samstag bringt uns am Bodensee noch reichlich Sonnenschein. (Bild: Reinhold Köfer)

Daraus ergibt sich folgende Wettervorhersage mit den Tageshöchsttemperaturen und der Witterung. 

Samstag, 13. August:
26 bis 29 Grad – meist strahlender Sonnenschein, ein paar „Quellwölkchen“ über den Alpen

Sonntag, 14. August:
28 bis 31 Grad (lokal auch 32 Grad) – Wettermix aus Sonne & Wolken, dichtere Bewölkung von der Ostschweiz her

Montag, 15. August:
23 bis 26 Grad – zahlreiche Wolken, morgens etwas Regen und tagsüber einzelne Regenschauer

Dienstag, 16. August:
27 bis 30 Grad – untertags viel Sonnenschein, im Laufe des nachmittags/abends mehr Wolken

Mittwoch, 17. August:
25 bis 28 Grad – erst Wettermix aus Sonne & Wolken, aufkommende Schauer und Gewitter ab nachmittags/abends

14-Tage-Trend: Zweite Augusthälfte kühl und nass?

Um die groben Entwicklungen der kommenden 14 Tage besser einzuschätzen, nehmen wir die sogenannte Ensemble-Prognose für Lindau (Bodensee) zur Hand. Innerhalb dieser Grafik berechnen über 30 Einzelläufe des GFS-Modells Temperatur und Niederschlag für die kommende Zeit. Bei der dicken roten Linie beim Temperatur-Trend handelt es sich um das Klimamittel, die weiße Linie zeigt das Mittel aller Modellberechnungen. Je enger die Linien aneinander liegen, desto sicherer ist die Entwicklung der Wetterlage. 

Eine wechselhaftere Witterungsphase mit Schauern und Gewittern kündigt sich langsam an.
Eine wechselhaftere Witterungsphase mit Schauern und Gewittern kündigt sich langsam an. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Anfangs sehen wir den aktuellen „Hochsommer-Ritt“ mit Temperaturen von 25 bis 30 Grad. Nächste Woche überschreiten wir die 30-Grad-Hitzemarke auch kurzweilig. Anschließend stürzen die Temperaturwerte förmlich ab und bewegen sich teilweise sogar nur bei rund 20 Grad oder etwas darunter. „Hinten raus“ deutet sich eine gleichmäßigere Temperaturverteilung an. Dann pendeln wir grob zwischen 20 und 25, manchmal auch bei nahe 30 Grad. 

Die Niederschlagssignale nehmen ab dem 16. August zögerlich zu, bauen sich ab dem 18. August sogar weiter aus. Danach sieht es zwar nicht nach dem großen Regen aus, wobei immer wieder Niederschlagssignale (meist Schauer und Gewitter) vorhanden sind. 

Wasserstand und Trockenheit

Das macht zumindest leichte Hoffnung auf mehr Niederschläge und Regen. Ein wirkliches Ende des Dürresommers steht dennoch auf wackeligen Beinen. Die Niederschläge, die da berechnet werden, können die schwere Trockenheit in den tiefen Bodenschichten vorerst nicht lindern. Wie sich der Bodensee-Wasserpegel mit dieser Wetter-Entwicklung verändert, thematisiere wir im nächsten Wetterbericht genauer.