Dreißig Jahre Naturtagebuch Wettbewerb: Jubiläums-Preisverleihung in Stuttgart

Sylvia Pilarsky (links) und Bruno Sing vom Bund gratulieren Ronja mit ihrer Mutter zum ersten Platz.
Sylvia Pilarsky (links) und Bruno Sing vom Bund gratulieren Ronja mit ihrer Mutter zum ersten Platz. (Bild: Marlene Kirschbaum BUNDjugend BW)

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Ronja Krug (10) aus Leutkirch erreicht im 30. Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg einen ersten Platz im Einzelwettbewerb. Der Kontakt zur Preisträgerin kann vermittelt werden.

Seit 30 Jahren begeistert die BUNDjugend mit dem Wettbewerb Naturtagebuch Kinder für die heimische Natur. Jedes Jahr nehmen mehrere hundert Kinder zwischen acht und zwölf Jahren daran teil, indem sie ein Naturtagebuch über ein selbst gewähltes Thema erstellen.

2022 beobachteten sie zum Beispiel verschiedene Bäume, dokumentierten den Wuchs einer Sonnenblume vom Samen bis zur Pflanze oder erkundeten das Niedermoor bei Gottenheim. Das Vorgehen und die Gestaltung ist den Kindern dabei frei überlassen und so erhielt die BUNDjugend auch 2022 wieder eine große Vielfalt an Einsendungen. In den Kategorien Einzelkinder, Gruppe und Klasse erreichten insgesamt 63 Kinder einen ersten Platz. Am Samstag (4.3.) wurden die erstplatzierten Kinder in Stuttgart ausgezeichnet.

Fast 700 Kinder haben bei der Jubiläums-Ausgabe des Naturtagebuch-Landeswettbewerbs der BUNDjugend Baden-Württemberg aktiv mitgemacht. Zur Preisverleihung am Samstag (4.3.) kamen 63 erstplatzierte Kinder. Ihre Urkunden und Preise überreichte ihnen Sylvia Pilarsky-Grosch, die Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. Die Kinder, ihre Eltern und die Ehrengäste bewunderten die erstplatzierten Tagebücher der Kategorien Einzel-, Gruppen- und Klassen-Wettbewerb in einer Ausstellung.

Mit viel Liebe und Respekt den Weidenbach erforscht

Die zehnjährige Ronja Krug aus Leutkirch hat mit ihrem Naturtagebuch über den Weidenbach einen ersten Platz erreicht. Zu Beginn ihrer Beobachtungen suchte sie sich einen festen Platz, von dem aus sie den Bach über mehrere Monate hinweg erkundete. Sie bestimmte die Tierspuren, die sie fand, dokumentierte das Vorkommen von Sahara-Staub und machte sich Gedanken darüber, wie schnell „ihr Bach“ eigentlich fließt.

Aber auch der praktische Naturschutz kam nicht zu kurz, wie die Jury in ihrer Begründung für den ersten Platz hervorhebt: „Schon beim ersten Eintrag in ihr Naturtagebuch wurde Ronja klar: Die Natur muss besser geschützt werden! Begeistert und neugierig lässt uns Ronja an der Zeit mit ihrem Bach teilhaben. Durch Aktionen, wie beispielsweise der Beseitigung des Mülls an ihrem Beobachtungsplatz, zeigt Ronja, wie liebevoll und respektvoll sie mit ihrem Stückchen Natur umgeht. Das ist wirklich bemerkenswert und ein schönes Vorbild für andere Menschen – groß und klein.“ 

Tausende kleine und inzwischen auch große Naturforscher haben seit 1993 mitgemacht

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass wir heute schon das 30-jährige Jubiläum des Naturtagebuch-Wettbewerbs der BUNDjugend Baden-Württemberg feiern dürfen! Tausende kleine und inzwischen auch große Menschen sind seit 1993 mit ihrem Naturtagebuch ganz tief in ihre Umwelt eingetaucht. Ich bin der BUNDjugend sehr dankbar, dass sie das Jahr für Jahr ermöglicht. Der Naturtagebuch-Wettbewerb ist für uns beim BUND nicht mehr wegzudenken und er spornt uns jedes Jahr aufs Neue an, in unseren Forderungen nicht nachzulassen.“

Kinder schließen die Natur ins Herz und setzen sich für sie ein

Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak, betont: „Schon beim ersten Durchblättern der Tagebücher können wir jedes Jahr sehen, wie schnell aus dem Entdeckungsdrang der Kinder eine große Faszination für ‚ihr‘ Forschungsobjekt entsteht. Das bestätigen uns auch immer wieder Zuschriften von aktuellen und ehemaligen Teilnehmer des Wettbewerbs: Diejenigen, die als Kind ein Naturtagebuch geführt und voller Stolz bei der BUNDjugend eingereicht haben, schließen die Natur ins Herz und setzen sich auch als Erwachsene für sie ein.“

Einsendeschluss für den Wettbewerb 2023 ist der 31. Oktober 2023.

Hintergrund: 

Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Gruppenleiterinnen und -leiter.

Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert. Auch 2022 stellte die Stiftung Naturschutzfonds Mittel aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale in Höhe von 33.200 Euro zur Verfügung; die Unterstützung für die nächste Wettbewerbsrunde in 2023 wurde wieder zugesagt.

(Pressemitteilung: BUNDjugend BW)