Rotary-Club Wertschätzung für den Berufsnachwuchs

Die fünf Preisträger mit Brigitte Schuler-Kuon (3.v.r.) und Rotary-Präsident Joachim Dufner (2.v.li)
Die fünf Preisträger mit Brigitte Schuler-Kuon (3.v.r.) und Rotary-Präsident Joachim Dufner (2.v.li) (Bild: Heinz Bucher)

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Rotary-Club Wangen-Isny-Leutkirch vergibt Preise für herausragende Berufsabschlüsse – zum ersten Mal auch einen Erzieher- und Pflegepreis

Kisslegg – Vor 34 Jahren hat Rolf Dieterich, langjähriger Chef des Wirtschaftsressorts der Schwäbischen Zeitung, den Handwerkerpreis für die beste Gesellenprüfung im Altkreis Wangen ins Leben gerufen. „Was schon damals gegolten hat“, so der damalige Präsident des Rotary Clubs Wangen-Isny-Leutkirch, „gilt auch heute noch: Wir brauchen mehr Wertschätzung für das Handwerk und die dualen Ausbildungsberufe.“

Joachim Dufner, derzeitiger Präsident, bestätigte dies bei der Preisvergabe im Kisslegger Neuen Schloss. „Wir müssen die fortschreitende Akademisierung in fast allen Berufen kritisch hinterfragen. Was wir für die Entwicklung der Wirtschaft brauchen sind sehr gut ausgebildete MitarbeiterInnen, die ihren Beruf, ihr Handwerk, ihre Profession von der Picke auf gelernt haben, nicht in Simulationen, nicht per Beamerpräsentationen oder 3-D-Animationen, sondern mit Hand und Herzblut und der Freude sich den immer wieder auftretenden, neuen Herausforderungen zu stellen. “ sagte er vor etwa 80 Gästen bei seiner Begrüßungsrede.

Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr vom Rotary-Club auch ein Pflege- und Erzieherpreis ausgelobt, den Facharbeiterpreis gab es zum 25. Mal, den Kaufmannspreis zum 19. Mal. Insgesamt fünf junge Menschen (vier Frauen und ein Mann) freuten sich über die Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen, die Urkunden und ein Preisgeld von je 750 Euro. Auch „Schlossherr“ und Bürgermeister Dieter Krattenmacher betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit der handwerklichen Betriebe: „Sie sind es, die hauptsächlich zur Wertschöpfung beitragen.“

Viele Ausbildungsbetriebe seien „der Kitt der Gesellschaft“. Allein die Tatsache, „dass 2005 38 Erzieherinnen und heute 120 auf der Gehaltsliste stehen“ sei ein richtungsweisendes Zeichen. Dass der Rotary-Club immer wieder darauf hinweise und die Leistungen der Gesellen würdige, sei „ein Glück.“

Im Rahmen der feierlichen Übergabe, die von Rotary-Mitglied Brigitte Schuler-Kuon moderiert wurde, gab es auch einen Festvortrag zum Thema „Ausbildung 2.0: Zukunft Pflege – ein Beruf mit Sinn“.

Michael Schuler, kaufmännischer Geschäftsführer der Oberschwabenklinik, stellte die neu gestaltete Ausbildung vor, ein Posaunentrio der Jugendmusikschule unter der Leitung von Torsten Steppe sorgte für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung.

Bevor der Abend mit Häppchen und Gesprächen in den Schlossfluren zu Ende ging, wurden die Preise überreicht. Die fünf Preisträger stellten sich selbst vor und sagten in ein paar Sätzen – mitunter sehr emotional und bewegend – was sie am jeweiligen Beruf fasziniert und warum sie ihn ergriffen haben. Für Jule Sonntag (Gesundheits- und Krankenpflegerin) etwa „ist der Körper ein Kunstwerk und die Pflege sehr erfüllend“.

Der Handwerkerpreis ging an die Bäckergesellin Claudia Lichtensteiger, die bei Gerold Heinzelmann in Wolfegg ausgebildet wurde. Den Kaufmannspreis erhielt die Industriekauffrau Elina Stirm für ihre Leistungen bei der Waldner-Holding GmbH & Co.KG. Der Facharbeiterpreis ging an den technischen Produktdesigner Winfried Reutlinger.

Sein Ausbildungsbetrieb war das Stephanuswerk in Isny. Jule Sonntag, die Westallgäu-Klinikum in Wangen gelernt hat, ist die Preisträgerin bei den Gesundheits- und Krankenpflegern. Annika Abler erhielt den Erzieherpreis. Sie wurde im Kindergarten „Sonne, Mond und Sterne“ in Baindt ausgebildet.

(Pressemitteilung: Rotary-Club Wangen-Isny-Leutkirch)