Werke von Emil Schumacher: Ausstellungsführung am Ostermontag

Kunstwerk von Emil Schumacher
Kunstwerk von Emil Schumacher (Bild: Stadt Ochsenhausen)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Ochsenhausen (sch) – Zu einem Ausstellungsbesuch lädt die Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen über Ostern ein.

Mit Emil Schumacher (1912-1999) stellt die einstige klösterliche Zehntscheuer einer der großen deutschen Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor. Seine expressive Malerei machte den aus Hagen/Westfalen stammenden Künstler zu einem Star des Informel. Seine kraftvoll-gestischen Bilder waren auf der documenta und den großen Biennalen ebenso zu sehen wie bei Ausstellungen auf der ganzen Welt und wurden vielfach ausgezeichnet. Die Ausstellung im Fruchtkasten ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, war Emil Schumacher bereits 33 Jahre alt und stand noch einmal vor einem Neuanfang seiner künstlerischen Laufbahn. Doch bald wurde er Teil des Aufbruchs der Kunst nach 1945. Nachdem 1951 die ersten ungegenständlichen Bilder entstanden waren, fand die Malerei Emil Schumachers bald auch international Beachtung. Ausstellungen in Italien und den Vereinigten Staaten zeigen dies ebenso wie die wiederholten Teilnahmen an der documenta in Kassel und den Biennalen in Venedig und S͠ao Paulo. In den 1980er-Jahren folgte die Rückkehr zur Gegenständlichkeit in seiner Malerei, aus der im Spätwerk eine Reihe der wohl beeindruckendsten Gemälde hervorgingen.

Gänzlich vom Gegenstand abgewandt hatte sich der Maler jedoch auch in seinen früheren Schaffensphasen nie. Immer wieder finden sich in seinen Bildern Tierfigurationen, bevorzugt Pferde und Vögel, wenn auch oft nur schemenhaft. Ebenso die Motive von Rad, Bogen und Kreis, die das Werk durchziehen. Häuser und Bäume stehen in einer abstrakten Farblandschaft – angedeutet mit einigen wenigen Linien oder Pinselstrichen, die Himmel und Erde, Horizont oder Meer, Nähe und Weite erahnen lassen.

Als Emil Schumacher 1999 im Alter von 87 Jahren starb, hinterließ er ein reiches Lebenswerk. Seine Heimatstadt widmete ihrem großen Sohn ein eigenes Museum. Die in Zusammenarbeit mit dem Emil Schumacher Museum in Hagen entstandene Ausstellung in Ochsenhausen zeigt einen umfangreichen Ausschnitt aus seinem Schaffen. Der zeitliche Bogen spannt sich von frühen Zeichnungen aus den 1950er-Jahren bis zum letzten großen graphischen Werk, dem im Todesjahr entstandenen Künstlerbuch Genesis, einer Huldigung des Malers an die Schöpfung.

Über Ostern ist die Ausstellung im Ochsenhauser Fruchtkasten von Karfreitag bis Ostermontag täglich von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Am Ostermontag, 18. April, findet um 10 Uhr eine öffentliche Ausstellungsführung statt. Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, wird um eine Anmeldung unter Telefon 07352-43 13 oder 07352-92 20 26 gebeten. Sofern noch Plätze frei sind, ist die Teilnahme auch kurzfristig ohne Anmeldung möglich. Pandemiebedingte Einschränkungen für den Ausstellungsbesuch und die Teilnahme an einer Ausstellungsführung bestehen nicht mehr.

(Pressemitteilung: Stadt Ochsenhausen)