Wenn aus der Not eine Tugend beziehungsweise eine richtig gute Idee wird

Hat mit dem „dbuzzer“ eine neue Möglichkeit des Probens für Musiker entwickelt: Christoph Dietenberger.
Hat mit dem „dbuzzer“ eine neue Möglichkeit des Probens für Musiker entwickelt: Christoph Dietenberger. (Bild: FABIAN REPETZ)

Tettnang (tmy) – Christoph Dietenberger hat sich beruflich als Selbstständiger auf 3D-Konstruktion und computergesteuerte Fertigung spezialisiert und ist in seiner knapp bemessenen Freizeit leidenschaftlicher Musiker: Er übt sein Hobby mit Posaune und Tenorhorn im Musikverein Tannau aus.

Als die Corona-Pandemie Oberschwaben und den Bodenseekreis erreichte, hatte auch Dietenberger keine einfache Zeit, weil er sich sowohl auf der Arbeit als auch musikalisch etwas einfallen lassen musste. Denn an ganz gewöhnliche Proben war bekanntlich nicht mehr zu denken.

Das ist jedoch – und das wissen alle Musiker – auf Dauer alles andere als gut, weil man aus der Übung kommt und beispielsweise als Blechbläser der „Ansatz“ nachlässt, wenn man nicht regelmäßig übt. Das bedeutet, dass einem das richtige Gespür, also die richtige Spannung der Lippen für das Mundstück abhandenkommen kann. Denn die Lippen und das Zwerchfell sind ebenso Muskeln, die trainiert werden müssen. Je konstanter, desto besser.

Diese Faktoren brachten Dietenberger, ein Gründungsmitglied der Brass-Band „Fättes Blech“, schon 2018 auf eine geniale Idee. Der studierte Maschinenbauer erfand den „dbuzzer“, einen Ansatztrainer für Blasmusiker.

(Bild: FABIAN REPETZ)

Der Name „dbuzzer“ geht auf seinen Erfinder zurück, da das „d“ für „Dietenberger“ steht. Das Wort „buzzer“ kommt von „buzzen“ und bezieht sich umgangssprachlich auf das Training von Blasmusikern rein mit den Lippen oder dem Mundstück. Inzwischen sind auf Dietenberger und seine Idee – die wunderbar auf Auto- oder Busfahrten, in Hotels oder auch „Backstage“ eingesetzt werden kann – bereits zahlreiche Musikanten, Vereine oder Musikhäuser aufmerksam geworden, die das dreiteilige Hilfsmittel einsetzen.

Dabei bietet der „dbuzzer“, der aus einem Mundstück-Adapter, einem sogenannten Silencer und einem Gehäuse besteht, gleich mehrere Vorteile. Im Gegensatz zum normalen Mundstück findet kein Auslaufen von Feuchtigkeit oder Spucke statt, die Lautstärke wird reduziert, das Gerät liegt gut in der Hand und ist zudem einfach zu reinigen, weil es spülmaschinenfest ist.

Und: Den Ansatztrainer gibt es mittlerweile sowohl für Trompete und Flügelhorn, aber auch für Waldhorn, Posaune, Tenorhorn sowie mit größerem Schaft für Bassposaunen oder Bariton.

(Bild: FABIAN REPETZ)

„Inzwischen können wir den ’dbuzzer’ auch ganz individuell gestalten“, erklärt Christoph Dietenberger, der mit seiner Erfindung sowohl alle Amateur- und Hobbymusiker als auch Profimusiker ansprechen möchte, die als Blasmusiker unterwegs sind und beispielsweise Trompete, Posaune, Waldhorn oder Bariton spielen. Möglich ist dies durch den 3D-Druck, mit dem sich Dietenberger auch beruflich auseinandersetzt. Das Gehäuse des Buzzers wird, nachdem es virtuell per Software entwickelt und gestaltet wurde, über ein spezielles Schichtbauverfahren Lage für Lage in einem besonders robusten Polyamid-Kunststoff gefertigt.

Weitere Infos zur Geschichte und zum Produkt sind im Internet unter www.dbuzzer.de hinterlegt.