Weihnachtsessen: Neue Rezepte für den klassischen Rotkohl

Rotkohl ist der absolute Klassiker als Beilage zum Weihnachtsbraten. Aber muss es wirklich immer Omas Apfelrotkohl sein? Denn das rote Kraut kann mehr – wir zeigen’s dir!
Rotkohl ist der absolute Klassiker als Beilage zum Weihnachtsbraten. Aber muss es wirklich immer Omas Apfelrotkohl sein? Denn das rote Kraut kann mehr – wir zeigen’s dir! (Bild: pixabay)

Kein Weihnachtsessen ohne Rotkohl! Er ist der Klassiker, wenn es ums Festmenü an Heiligabend geht. Doch Omas weihnachtlicher Apfelrotkohl war gestern. Bei uns findest du das gesunde Kraut neu kombiniert. (Aus-)probieren lohnt sich. Versprochen!

Im Backofen schmort der Braten vor sich hin, auf dem Herd klappert der Topf mit den Kartoffelklößen und die schrecklich laute Küchenmaschine raspelt den Rotkohl klein. So werden jährlich meine schönsten Kindheitserinnerungen an Weihnachten geweckt. Abgesehen vom Rotkohl. Auf den war ich als Kind nicht wirklich scharf. Aber schon meine Oma bestand damals darauf, dass es zum Festessen als Beilage einen deftigen Rotkohl mit Äpfeln und Zimt gab.

Rotkohl mal anders

Heute kann ich das schon besser nachvollziehen und ich muss meiner Oma recht geben. Schließlich ist das rote Kraut mit seinem lieblichen Geschmack und seiner intensiv roten Farbe in der Tat eine vorzügliche Beilage zu nahezu allen Fleischgerichten. Und dabei bringt der Rotkohl nicht nur Farbe auf den Teller – nein, er kann deutlich mehr als man denkt. Der milde Verwandte des Weißkohls passt nicht nur zu Wild- und Gänsebraten. Rotkohl schmeckt auch als Salat oder in einem herzhaften Kuchen und ist zudem richtig gesund.

Tatsächlich ist die gekochte Variante – oftmals auch mit Äpfeln und etwas Zimt verfeinert – schon seit Generationen eine traditionelle Weihnachtsbeilage. Dabei schmeckt Rotkohl auch als Salat, feine Cremesuppe oder in einem herzhaften Kuchen superlecker.
Tatsächlich ist die gekochte Variante – oftmals auch mit Äpfeln und etwas Zimt verfeinert – schon seit Generationen eine traditionelle Weihnachtsbeilage. Dabei schmeckt Rotkohl auch als Salat, feine Cremesuppe oder in einem herzhaften Kuchen superlecker. (Bild: unsplash/Dimitri Photography)

Die gesündeste Weihnachtsbeilage der Welt

Wer also vom Festessen einen Nachschlag haben will, der sollte ohne schlechtes Gewissen unbedingt nochmal beim Rotkohl zugreifen. Das Kohlgemüse enthält nämlich jede Menge Vitamin C, Vitamin K, Ballaststoffe, Magnesium, Kalium und Selen. Hervorzuheben ist außerdem der beachtliche Anteil sekundärer Pflanzenstoffe, wodurch der Rotkohl seine namensgebende Färbung erhält. Stärkend, herzfreundlich und zellschützend ist er also, der Weihnachtsklassiker. Doch was macht denn das Kohlgemüse nun so unverzichtbar an Heiligabend?

Ein winterliches G’schmäckle

Da kommt Oma wieder ins Spiel, denn den mild-süßlichen Geschmack von Rotkohl unterstreicht man am besten mit Äpfeln, Nüssen oder Preiselbeer-Kompott. Granatapfelkerne oder Gewürze, wie zum Beispiel Sternanis, verleihen Salat und Kuchen das gewisse Etwas. Und eine winterliche Note erhält der Rotkohl so noch dazu, und genau die macht ihn eben zur perfekten Weihnachtsbeilage.

Auf altbackenen Apfelrotkohl – Omi verzeih’ mir – hab’ ich dieses Weihnachten allerdings nicht schon wieder Lust. Darum habe ich meiner Mutter (die schon vor ein paar Jahren von Oma die Herrschaft übers Weihnachtsessen übernommen hat) anstelle der klassischen Rotkohlbeilage mal was anderes vorgeschlagen. Immer noch schwäbisch lecker, aber eben mal anders. Dabei vereinen sich Rotkohl und Spätzle zu einem Gericht, das von Maronen gekrönt wird. Eine geniale Kombination, zu der auch der Festtagsbraten wunderbar passt.

Maronen-Spätzle mit Rotkohl

Zutaten für 4 Portionen:

Spätzle

  • 200 g Mehl, gesiebt
  • 3 Eier
  • 80 ml Milch
  • Salz
  • Muskat

Rotkohl

  • 1 kg Rotkohl
  • 500 g Zwiebeln
  • 30 g Butter
  • 2 EL Zucker
  • Salz
  • Pfeffer
  • 250 ml  roter Portwein
  • ½ TL Pimentkörner
  • ½ TL Wacholderbeeren
  • 4 EL Sherry-Essig
  • 150 g gegarte Maronen
  • 20 g Butter

Außerdem

  • Spätzlepresse
  • Auflaufform
  • Butter für die Form

So wird’s gemacht:

  1. Zuerst werden die Spätzle vorbereitet. Dafür Mehl, Eier und Milch in eine Schüssel geben und mit den Quirlen eines Handrührers ca. 3 Minuten zu einem glatten Teig schlagen, der Blasen wirft. Mit jeweils einer Prise Salz und Muskat würzen und 30 Minuten quellen lassen.

  2. Dann wird in einem großen Topf Wasser zum Kochen gebracht und der Teig wird portionsweise durch eine Spätzlepresse in das kochende Wasser gedrückt. Sobald die Spätzle an der Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle herausheben, abschrecken und in einem Sieb abtropfen lassen. Die abgetropften Spätzle zugedeckt beiseitestellen.

  3. Jetzt ist der Rotkohl dran. Er wird geputzt und die äußeren Blätter werden entfernt. Anschließend den Kohl längs Vierteln und quer bis auf den Strunk in feine Streifen schneiden. Butterschmalz in einem Topf zerlassen, Zwiebeln und Zucker dazugeben und bei starker Hitze ca. 5 Minuten hellbraun karamellisieren. Dann kommt der geschnittene Rotkohl hinzu. Ca. 3 Minuten alles unter Rühren dünsten, mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Portwein ablöschen und stark einkochen. Bei geringer Hitze zugedeckt ca. 45 Minuten leicht garen.

  4. Die Pimentkörner und Wacholderbeeren fein zermahlen und 10 Minuten vor Ende der Garzeit zum Rotkohl geben und mit Essig abschmecken.

  5. Die Hälfte der Maronen in Scheiben schneiden, den Rest in der Küchenmaschine zermahlen. Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Spätzle und Maronenscheiben hineingeben und ca. 5 Minuten braten, anschließend mit etwas Salz würzen.

  6. Zum Schluss wird eine feuerfeste Auflaufform mit etwas Butter eingefettet. Zuerst den Rotkohl, dann die Maronen-Spätzle einfüllen und mit den gemahlenen Maronen bestreuen. Im vorgeheizten Backofen wird das Ganze dann auf der zweiten Schiene bei circa 200 Grad Ober- und Unterhitze etwa 25-30 Minuten knusprig gegart.

Welches Festmenü gibt’s bei euch traditionell an Weihnachten? Ist das rote Kraut auch dabei? Lasst es uns in den Kommentaren zum Beitrag auf Facebook wissen – wir sind gespannt! Und, vielleicht ist für den einen oder anderen ja sogar noch etwas Rezeptinspiration dabei.