Wege des Zusammenhalts

Selbst gestaltete Märchenfiguren „erzählen“ im Garten des Integrationszentrums bis mindestens in den Januar hinein ihr ganz eigenes gemeinsames interkulturelles Märchen.
Selbst gestaltete Märchenfiguren „erzählen“ im Garten des Integrationszentrums bis mindestens in den Januar hinein ihr ganz eigenes gemeinsames interkulturelles Märchen. (Bild: Caritas/IZ Weingarten)

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Integrationszentrum Weingarten feiert Weihnachten mit der Nachbarschaft – Interkultureller Märchenwald

Weingarten – Das Integrationszentrum Weingarten ist ein lebendiger Ort des Miteinanders und des interkulturellen Austausches. Es bietet Raum für Begegnungen und Gespräche für alle Bürger*innen – unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, Alter, Hautfarbe, körperlicher Verfassung oder finanziellem Status. Normalerweise. Während der aktuellen Corona-Pandemie und im Zuge der damit verbundenen Verordnungen und Einschränkungen des öffentlichen und sozialen Lebens können die vielfältigen Angebote des Integrationszentrums Weingarten – wie beispielsweise der alljährliche von Besucher*innen, ehrenamtlichen Unterstützer*innen und Mitarbeiter*innen des Hauses organisierte Adventsbazar – derzeit jedoch nur eingeschränkt oder gar nicht stattfinden. Um diese Lücke zu schließen und den Kontakt zu den Familien und Personen mit Fluchterfahrung sowie zu den freiwillig Engagierten und den Nachbar*innen nicht zu verlieren, initiierte das Integrationszentrum Weingarten dieses Jahr die Aktion „Wege des Zusammenhalts – Weihnachten mit der Nachbarschaft“. Mit dem Ziel, den Gemeinschaftssinn trotz sozialer Distanz zu fördern, zu wahren und zu stärken, startete das Integrationszentrum in partizipativer Zusammenarbeit mit Besucher*innen, freiwillig Engagierten und Anwohner*innen des Hauses dieses Gemeinschaftsprojekt. Das Ergebnis der Weihnachtsaktion sind ein interkultureller Märchenwald im Garten des Integrationszentrums sowie Adventspost von Kindern aus Weingarten für die Stadtgesellschaft.

Ein Wald, viele Geschichten

Im Dezember wurde im Garten des Integrationszentrums Weingarten gestrichen, gezeichnet, gesägt, gemalt, geschraubt und gewerkelt. In vielen einzelnen Schritten und mit vielen helfenden und kreativen Händen ist ein interkultureller Märchengarten entstanden. Vorab hatte das Integrationszentrum Weingarten Besucher*innen und freiwillig Engagierte nach ihren Lieblings-Märchen aus aller Welt gefragt. Diese wurden dann in Zusammenarbeit mit den „Figurpat*innen“, dem Kunstpädagogen Marco Ceroli und Kunststudentinnen der Pädagogischen Hochschule Weingarten auf Holzplatten projiziert, ausgeschnitten und mit Acrylfarben angemalt. Die fertigen Kunstwerke bilden gemeinsam mit Tannen, Fichten und leuchtenden Sternen einen Märchenwald, welcher beim Vorbeilaufen am Integrationszentrum Weingarten bestaunt werden kann. Schneewittchen, der kleine Muck, Ronja Räubertochter, Nasredin Hodscha und Co „erzählen“ bis mindestens in den Januar hinein ihr ganz eigenes gemeinsames interkulturelles Märchen im Garten des Integrationszentrums. „Die Idee ist es, den Wald jedes Jahr in der Adventszeit aufzubauen und mit weiteren Figuren aus allen Teilen der Erde zu erweitern“, so Tonia Wild, Ansprechpartnerin für interkulturelles Ehrenamt im Integrationszentrum Weingarten sowie Projektkoordinatorin.

„Ich wünsche dir Glück für immer“

Gleichzeitig hat das Integrationszentrum Weingarten Kinder der Stadt Weingarten gefragt, was sie ihren Freund*innen, Bekannten und Nachbar*innen wünschen. Diese Wünsche haben sie auf Postkarten gemalt und geschrieben. Hierfür wurden liebevoll gepackte Bastelsets an die Haustüren der Kinder gebracht und die fertigen Karten wieder eingesammelt und in Druck gegeben. Die vielfältigen Karten und Wünsche wurden an verschiedene Bürger*innen und Organisationen der Stadt Weingarten verschickt. „Damit das Füreinander-Dasein und das Wohlwollen trotz sozialer Distanz auch in den Wohnzimmern der Stadtgesellschaft ankommen“, begründet Tonia Wild die Postkartenaktion.

Demokratie leben! – Vielfalt gestalten

Das Projekt „Wege des Zusammenhalts – Weihnachten mit der Nachbarschaft“ wird im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Ziel des Programms ist es, das Verständnis für Demokratie, die demokratische Bildung, den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Teilhabe und Mitbestimmung zu stärken, um allen Menschen in Deutschland unabhängig von unter anderem ihrer Herkunft, ihrer Religion oder gesundheitlichen Verfassung ein diskriminierungsfreies und friedliches Leben zu ermöglichen.