Was machen unsere Tiere im Winter?

Was machen unsere Tiere im Winter?
(Bild: Pia Wilhelm)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Das Pfrunger Burgweiler Ried gehört neben dem Federseegebiet und dem Wurzacher Ried zu den größten zusammenhängenden Moorgebieten Süddeutschlands. Im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf sind nicht nur Biber, Frösche, Vögel, Eichhörnchen und Rinder ansässig, hier kreucht und fleucht so einiges. Aber wie überleben die Tiere hier in der kalten Jahreszeit? Das Team des Naturschutzzentrums bringt Ihnen mit Ihrer neuen Serie „Was machen unsere Tiere im Winter?“ die Strategien des Überlebens näher.

Teil 1: Auf Tauchstation – Wo ist die Europäische Sumpfschildkröte im Winter?

Wer im Frühjahr und Sommer den Riedlehrpfad beim Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf besucht, kann mit etwas Glück bei schönem Wetter Europäische Sumpfschildkröten auf umgefallenen Bäumen beim Sonnenbad beobachten. Die sehr seltene und stark bedrohte Reptilienart begegnet den kleinen und großen Besuchern auch als Maskottchen „Emy“ in der Ausstellung „Moor erleben“ im Naturschutzzentrum. Im Sommer gehen die Weibchen auf Wanderschaft, legen ihre Eier irgendwo in den Boden und überlassen das Brutgeschäft – na wem wohl – der Sonne!

(Bild: Margit Ackermann)

Doch wo sind die Schildkröten im Herbst und Winter? Als freilebende Tiere gehen sie auf Tauchstation in den Teichen am Riedlehrpfad und im Ried. Sie begeben sich auf den Grund des Gewässers, schalten den Stoffwechsel auf „Stand-by-Betrieb“, schalten die Nahrungsaufnahme ein und verfallen in Winterstarre. Die Atmung erfolgt nicht mehr über die Lunge, sondern über die Haut. Bei milder Witterung können sie die Winterstarre auch mal unterbrechen, aber zu sehen sind sie dann nicht. Sobald im März die ersten wärmenden Strahlen wieder Energie spenden, tauchen sie wieder auf zum Sonnenbad am Riedlehrpfad.

Mehr Information zum Pfrunger-Burgweiler Ried und zum Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf unter www.pfrunger-burgweiler-ried.de

Pia Wilhelm