Was Friedrich Merz vom Teufel in Grimms Märchen unterscheidet

Mike Jörg, seit 1994 bekannt für seinen Jahresrückblick „Wa(h)r was?“
Mike Jörg, seit 1994 bekannt für seinen Jahresrückblick „Wa(h)r was?“ (Bild: PR/Mike Jörg)

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Mike Jörg, oberschwäbischer Kabarett-Grandseigneurs aus Weingarten, heitert Sie in diesen humorlosen Zeiten ab jetzt jede Woche bei uns ein bisschen auf. Der Satiriker ist seit 1994 bekannt für seinen satirischen Jahresrückblick „Wa(h)r was?“ Aus bekannten Gründen müssen alle Termine für die treffsicheren Sticheleien landauf und landab leider ausfallen. Nicht aber bei uns. Lassen Sie sich jede Woche überraschen, mit was Mike Jörg Ihre Lachmuskeln digital kitzeln wird. Viel Vergnügen!

Im Märchen verlor der Teufel drei goldene Haare; Friedrich Merz verlor drei entscheidende Wahlen. Aber der Merz ist nun mal kein Teufel, sondern ein Friederich. Er hat zwar drei Mal   verloren: 2002 gegen Angela Merkel, 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer – und jetzt gegen Armin Laschet, dessen Ahnenforschungen ergeben haben, dass sein Stammbaum nicht nur bis zu Karl dem Großen zurück reicht, sondern sich fast bis zu Armin dem Cherusker zurückverfolgen lässt.

Ok, Merz hat drei Mal verloren, aber was soll´s! An solchen Größen sind schon Kleinere gescheitert, sagte sich der Friederich, aktivierte das in seinem Innersten implantierte „Stehauf-Männchen“ und sprach zu sich: Dann werde ich halt – fürs Erste – Wirtschaftsminister. Und noch bevor er sich diese Idee selbst zugeflüstert hatte, verkündete er sie den Medien – und die trompeteten es in alle Lande hinaus bis an die Ohren von Peter Altmaier und Angela Merkel. Nachdem Peter die Botschaft zur Kenntnis genommen hatte, schmierte er sich eine Butterstulle und Angela formte ihre weltweit gefürchtete Raute. Das war schlecht für Merz. Aus seinen Träumen wucherte plötzlich ein einziger Albtraum. Zum Glück ist Friedrich kein Engländer, denn im Englischen bedeutet Friedrich – wörtlich übersetzt – „gebraten reich“. So aber flog der selbstbewusste Merz gutgelaunt im eigenen Flieger (Grundausrüstung für den gehobenen Mittelstand) zu seinem Blackrock zurück, der – ins Deutsche übersetzt – ein „schwarzer Felsen“ ist. 

Und hinter diesem  Felsen wartet er nun – samt seiner schwarzen Seele – auf die  nächste Chance, weil er um die unheimliche Kraft in seinem Namen weiß:  Friedrich kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „herrschaftlich, mächtig, reich“.

Nomen est omen.