Waldseer Fasnet: „Soifanille“ wieder in der Ölmühle

„D‘r Soifanille“ ist wieder da, wo er hingehört: Im Waldseer Fasnetsmuseum in der Ölmühle. Über die Rückkehr der Porträts von Carl und Marianne Glocker in Form einer Leihgabe der Stadt Bad Waldsee freuen sich (von links): Dieter Fussenegger (Ehrenzunftrat), Hubert Leißle (Vorstand des Museums- und Heimatvereins), Nico Feldmann (Ehrenzunftrat), Bürgermeister Matthias Henne, Christoph Mayer (Vize-Zunftmeister) und Ernst Langer (ehemaliger Vorstand des Museums- und Heimatvereins).
„D‘r Soifanille“ ist wieder da, wo er hingehört: Im Waldseer Fasnetsmuseum in der Ölmühle. Über die Rückkehr der Porträts von Carl und Marianne Glocker in Form einer Leihgabe der Stadt Bad Waldsee freuen sich (von links): Dieter Fussenegger (Ehrenzunftrat), Hubert Leißle (Vorstand des Museums- und Heimatvereins), Nico Feldmann (Ehrenzunftrat), Bürgermeister Matthias Henne, Christoph Mayer (Vize-Zunftmeister) und Ernst Langer (ehemaliger Vorstand des Museums- und Heimatvereins). (Bild: Brigitte Göppel)

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Bad Waldsee (bg) – „D‘r Soifanille“ – so wurde einst der Waldseer Obernarr Carl Glocker genannt – ist in Form zweier historischer Porträts in die Zunftstube zur Ölmühle, beziehungsweise ins Fasnetsmuseum zurückgekehrt.

Die Fasnet spielte für den Mann mit den roten Haaren stets eine große Rolle. Und in ihr lebt er bis heute unter seinem fastnächtlichen Namen „Glockenroth, d‘r Soifanille“ weiter. Deshalb war es den Mitgliedern des Zunftrats auch wichtig, die beiden Porträts für das Fasnetsmuseum zu bekommen. Carl Glocker war zu Lebzeiten Seifensieder, daher „Soifanille“. Er kommt auch, wie der bekannte „Wächse“ (Wächsebrauch) im ältesten Waldseer Narrenspruch vor:

Glocka roter Soifanille,
Wirtensohn dr kleine Drille,
und dr Wächse Jubilar
geit a ganze Narraschar.

Zukünftig hat er im Fasnetsmuseum im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht, denn nun sind die Porträts würdig ausgestellt. Das große ovale Bild von 1887 zeigt Carl Glocker (12. Juni 1847 –  11. März 1898) in der damals neuen Technik der künstlerisch nachbearbeiteten Fotografie. Das Bild seiner Frau Marianne (6. Mai 1848 – 29. April 1930) entstand in gleicher Art zwei Jahre später. Die Bilder stammen aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Urenkelin Mariotte Glocker. Sie hatte die Bilder der Stadt vererbt.

„Wir sind nach Rücksprache mit unserem Heimat- und Museumsverein sehr gerne dem Wunsch der Narrenzunft nachgekommen, die Bilder als Leihgabe für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Hier erfahren sie die Wertschätzung die sie verdient haben“, sagte Bürgermeister Matthias Henne. „Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört.“ Seine Freude bringt auch Vize-Zunftmeister Christoph Mayer auf den Punkt: „Bereits vor zehn Jahren konnten die  Originalportraits vom Wächse – Wachszieher Albrecht und seine Frau – für das Museum zurück gewonnen werden. Nun kehrt auch sein damaliger Freund und Narrenkollege wieder an den richtigen Ort zurück. Ich danke ganz herzlich im Namen der gesamten Narrenzunft für diese Leihgabe.“

(Pressemitteilung: Brigitte Göppel/Stadt Bad Waldsee)