„Waldkindergarten“ stößt auf reges Interesse

Kinder in der Natur
Kinder in der Natur (Symbolbild: pixabay)

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Bad Wurzach – Auf Beschluss des Gemeinderats vom 16.11.2020 hin wird ab September im Stadtwald Richtung Seibranz-Wengenreute ein Waldkindergarten eingerichtet. Die Vorbereitungen zum neuen pädagogischen Angebot laufen derzeit auf Hochtouren. Ein Großteil der künftig zwanzig Plätze ist schon vergeben, Anmeldungen sind aber noch möglich.

„Das große Interesse freut uns natürlich sehr und bestätigt, dass dies eine gute Entscheidung war“, berichtet Julia Ritter vom Fachbereich Bildung/Betreuung/Kultur als Projektverantwortliche. In den letzten Wochen habe es zudem zahlreiche Anfragen zu verschiedensten Aspekten gegeben, so dass sie als Verantwortliche nochmals über die wesentlichen Fragen informieren wolle.

Derzeit würden die ganzen Vorbereitungen zum Beginn des Angebots ab September laufen. Der gefundene Standort auf einer großen, sonnigen Waldwiese bei Wengenreute sei von abwechslungsreichen Waldgebieten umgeben. „Trotz der eher abgelegenen Örtlichkeit wird es dort auch ausreichend Parkmöglichkeiten für Eltern zum Bringen und Holen geben“, so Ritter. Diese würden derzeit gerade vorbereitet. In Vorbereitung sei auch der beheizbare Bauwagen, der Platz für die 20 Kinder und Erzieherinnen bieten soll. „Der Bauwagen wird extra für uns passend zum vorgesehenen pädagogische Konzept angefertigt und dient bei Bedarf als Gruppenraum zum Essen, Basteln und Spielen“. Zudem wird es auch ein Toilettenhäuschen am Standort geben.

Zum pädagogischen Konzept berichtet die Projektverantwortliche, dass sozusagen der ganze Wald als großer Gruppenraum mit genutzt werden könne. „Die Aktivitäten der Kinder werden entsprechend vorwiegend draußen in der freien Natur stattfinden“, erklärt Ritter. „Dort können ganz natürliche Dinge wie Erde, Laub oder Stöcke mit in das Spiel und die Aktionen direkt eingebunden werden“. Alle Förderschwerpunkte wie im üblichen Kindergarten seien dabei mit enthalten begonnen von Bewegung, Feinmotorik, musikalischer Förderung, Sprache, Sozialverhalten, Wertevermittlung bis hin zu Gesundheit. „Die „Vorschüler“ erhalten zudem Förderung durch gezielte Angebote sowie im pädagogischen Alltag“. Diese würden entsprechend gleichermaßen auf die Schule vorbereitet wie Kinder anderer Kindergärten. Und auch die Kooperation mit den Grundschulen gebe es in vergleichbarer Form.

Nach den Erfahrungen anderer Waldkindergärten präge gerade die intensive Naturerfahrung die Kinder besonders – und das auch bei ungünstiger Witterung. „Wenn es tatsächlich mal intensiver regnet, windet oder schneit, bietet der Bauwagen Rückzugsmöglichkeit“. Und bei gefährlichen Wetterlagen wie Sturm oder Schneebruch könne die Gruppe zusätzlich in einen Ausweichraum wechseln. „Nach Erfahrungen aus anderen Einrichtungen sind das aber höchsten ca. 15 Tage im Jahr“.

Erfreulich sei aus Sicht von Julia Ritter auch, dass man im Personalbereich bereits fündig geworden sei. „Mit Andrea Kley aus Bad Wurzach wird eine Naturpädagogin die Kindergartenleitung übernehmen, die Erfahrung in der Arbeit im Waldkindergarten schon mitbringt“. Das Team werde künftig aus 2-3 Fachkräften bestehen, wobei immer zwei Fachkräfte während der Betreuungszeiten anwesend sind.

Geöffnet wird der Waldkindergarten ab September täglich von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr sein, womit sich eine Betreuungszeit von dreißig Stunden wöchentlich ergibt. Die Elternbeiträge seien die gleichen wie in allen anderen Bad Wurzacher Kindergärten. „Nach den bisherigen Anmeldungen zeichnet sich für die Gruppe eine gut gemischte Altersstruktur ab. Noch sind auch Anmeldungen möglich“, weist Ritter hin, die für Fragen und Auskünfte unter Tel. 07564/302-154 bzw. Mail [email protected] zu erreichen ist.

(Quelle: Stadt Bad Wurzach)