Wahrzeichen in Brand gesetzt: Mehrere Jahre Haft gefordert

Wahrzeichen in Brand gesetzt: Mehrere Jahre Haft gefordert
Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen den Brand in der denkmalgeschützten Scheffelhalle. (Bild: Simon Adomat/VMD-Images/dpa/Archivbild)

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Konstanz (dpa/lsw) – Weil er mehrere Brände gelegt haben soll, bei denen unter anderem ein Wahrzeichen der Stadt Singen zerstört wurde, hat die Staatsanwaltschaft Konstanz vier Jahre und zwei Monate Haft für einen früheren Feuerwehrmann gefordert.

Der 37-Jährige habe vorsätzlich Papiermüll angezündet und damit rechnen können, dass der Brand auf die denkmalgeschützte Scheffelhalle direkt neben dem Müllcontainer übergreifen könnte, sagte Staatsanwalt Johannes Nolte am Montag bei seinem Plädoyer vor dem Landgericht Konstanz.

Die Verteidigung forderte vor allem eine Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik, um ihm eine Therapie wegen einer Persönlichkeitsstörung und Alkoholmissbrauchs zu ermöglichen. Ein Gutachter hatte zuvor dagegen ausgesagt, er sehe in dem Angeklagten keinen pathologischen Brandstifter. Außerdem könne er zur Zeit der Brandstiftung an der Scheffelhalle keinen Alkoholrausch erkennen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, zwischen Anfang November 2020 und Mitte Februar 2021 vier Mülltonnen in Singen am Hohentwiel angezündet zu haben. In einem Fall führte der Brand zur kompletten Zerstörung der Scheffelhalle. Verletzt wurde niemand. Der 37-Jährige hatte die Taten zum Auftakt des Prozesses weitgehend eingeräumt.