Vorsätze für 2022: Mehr Zeit für Familie und Freunde

Vorsätze für 2022: Mehr Zeit für Familie und Freunde
Menschen genießen den Sonnenuntergang auf der Hackerbrücke in München. (Bild: Sven Hoppe/dpa)

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Die Corona-Pandemie hat viele Vorhaben zunichte gemacht. Dennoch fassen viele Menschen wieder gute Vorsätze für das neue Jahr. Ein Ziel passt nicht gut zu den verordneten Kontaktbeschränkungen.

Hamburg (dpa) – Mehr Zeit für Familie und Freunde und weniger Stress – das sind laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit die beliebtesten Vorsätze für das neue Jahr.

Nach einer Verunsicherung durch Corona im vergangenen Jahr haben sich jetzt wieder mehr Menschen persönliche Ziele gesetzt. Nur 37 Prozent der vom Forsa-Institut Befragten gaben an, sie würden wegen der Pandemie bewusst darauf verzichten, sich manche Dinge für 2022 vorzunehmen. Vor einem Jahr hatten sich noch 49 Prozent so geäußert.

Die Umsetzung der Ziele falle Menschen angesichts von Corona schwerer, erklärte die Krankenkasse. 48 Prozent der Befragten gaben an, es sei ihnen 2021 so ergangen. 22 Prozent sagten dagegen, es sei ihnen leichter gefallen, bei ihren Vorsätzen zu bleiben. Bei 30 Prozent hatte die Corona-Pandemie keinen Einfluss auf ihr Durchhaltevermögen.

Stress abbauen und mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen wollen jeweils 64 Prozent der Befragten mit Vorsätzen. Vor allem bei den Jüngeren im Alter von 14 bis 29 Jahren stehen Familie und Freunde hoch im Kurs (81 Prozent). Umwelt- beziehungsweise klimafreundlicher verhalten wollen sich 60 Prozent der Befragten mit Vorsätzen. Mehr Sport treiben ist für 59 Prozent ein Ziel, mehr Zeit für sich selbst wollen 53 Prozent anstreben.

In der Rangliste der guten Vorsätze für 2022 folgen «Gesünder ernähren» (50 Prozent), «Abnehmen» (34) und «Weniger Handy, Computer, Internet» (30). Sparsamer sein (29), weniger fernsehen (20), weniger Alkohol trinken (16) und das Rauchen aufgeben (10) sind Ziele, die sich laut Umfrage weniger Menschen setzen.

Die Umsetzung der guten Vorsätze gelingt allerdings häufig nicht. Nach einer repräsentativen Studie der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hatten 20 Prozent aller Befragten im zu Ende gehenden Jahr Stress reduzieren wollen. Tatsächlich schaffte das aber nur ein Drittel von ihnen. 19 Prozent aller Studienteilnehmer wollten sich mehr bewegen, doch nur knapp die Hälfte der Menschen mit diesem Ziel trieb tatsächlich mehr Sport. Auch mit dem Abnehmen, das sich 16 Prozent der Befragten vorgenommen hatte, klappte es nur bei einem Viertel.

«Seine Vorlieben und Verhaltensweisen zu ändern ist meistens schwerer als gedacht», resümierte der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt. Sein Rat lautet: «Am erfolgreichsten sind in der Regel diejenigen, die Ziele gemeinsam mit anderen angehen, sich vorher Alternativen zum eingefahrenen Verhaltensmuster überlegen und sich nicht zu viel vornehmen.»