Im Auftrag ihrer Majestät Von Ravensburg zu den Royals: So war das 70. Thronjubiläum der Queen

Im „little Britain“ in Ravensburg findet man auch findige Sachen, die im täglichen Bedarf richtig praktisch sind.
Im „little Britain“ in Ravensburg findet man auch findige Sachen, die im täglichen Bedarf richtig praktisch sind. (Bild: Daniela Leberer)

Mehr als 15 Millionen Menschen feierten vergangenes Wochenende das Thronjubiläum der britischen Königin. Unter ihnen auch Ravensburgerin Nicole Köppe. Die Inhaberin des „little Britain“ berichtet von königlichen Begegnungen.

Jede Besenkammer wurde vermietet

Der Flug sowie das Hotel wurden lange Zeit im Voraus gebucht, denn sicher ist sicher. „Wir wollten unseren Hotelaufenthalt vor Ort um eine Nacht verlängern und rechneten natürlich mit einem Aufschlag. Aber bei dem vierfachen Preis hört die Freundschaft leider auf. Vermietet wurde in und um London herum jede Besenkammer zu Höchstpreisen. Es herrschte der absolut royale Ausnahmezustand in London.“

Nicole Köppe mit Mann mitten im Geschehen in London.
Nicole Köppe mit Mann mitten im Geschehen in London. (Bild: privat)

Raus aus den Federn

Wer einen halbwegs guten Platz auf der Mall an der drei Kilometer langen Route ergattern wollte, musste früh aufstehen. „Wir sind täglich spätestens um 5 Uhr aus den Federn und dann nichts wie los. Unzählige Menschen übernachteten rund um den Buckingham Palast in kleinen Wurfzelten,“ so Köppe.

Gänsehaut pur

Erinnerungen an 70 Jahre Queen in einer bunten Zeitreise.
Erinnerungen an 70 Jahre Queen in einer bunten Zeitreise. (Bild: privat)

Mit der traditionellen Parade „Trooping the Colour“ begannen die offiziellen Feiern zum Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. „Wir verfolgten das ganze Geschehen über große Leinwände. Es war schon ein Spektakel, als die rund 1200 Offiziere und Soldaten in Galauniform aufmarschierten und dann noch hunderte Militärmusiker zu Ehren der Monarchin spielten. Ich bekomme schon vom Erzählen wieder Gänsehaut.“ In Vertretung seiner Mutter nahm Thronfolger Prinz Charles die Militärschau ab. An seiner Seite Prinz William. „Bis zum 60. Geburtstag ist die Queen immer noch selbst mitgeritten“, weiß Nicole Köppe zu berichten.“

Friedliche Stimmung in der ganzen Stadt

In ganz London waren die Menschen auf den Straßen – darunter auch viele Touristen aus Deutschland.
In ganz London waren die Menschen auf den Straßen – darunter auch viele Touristen aus Deutschland. (Bild: privat)

Wir waren so Ihre Eindrücke? „Es herrschte eine wahnsinnig quirlige und doch friedliche Atmosphäre in der Stadt – trotz der Unmengen an Menschen. Es gab natürlich ein riesiges Polizeiaufgebot an allen Ecken und Enden, auch freiwillige Helfer mit entsprechend sichtbaren Warnwesten waren überall zu sehen und der ganze Luftraum schwirrte nur so vor Helikoptern. Trotz allem konnte man sich auf der Mall frei bewegen und es gab keine Taschenkontrollen. Die Zugänge wurden allerdings gegen später mit Gittern abgesperrt, wenn eine Art magische Zahl an Menschen erreicht war.“

Ideenreichtum und Geschmacksverirrungen

Der Union Jack – soweit das Auge reicht.
Der Union Jack – soweit das Auge reicht. (Bild: privat)

Was ein richtig royaler Fan ist, trägt Flagge und entsprechenden Partyhut, oder? „Oh ja. Viele Engländer waren in voller Montur unterwegs oder in selbstgenähte Kunstwerke gekleidet. Manch eine Dame hat sich dabei beim Abmessen des Union Jack (britische Flagge) leider sehr vertan und stand mit einem viel zu kurzen Kleid und sehr stabilen Beinen am Straßenrand – alles andere als very british, eher very schrecklich.“

Mittendrin Wuffi und Bello

Was war denn so richtig nervig? „Viele Schaulustige gingen keinen Schritt ohne ihre Hunde und Kinderwägen. Das muss man sich mal bei der unfassbaren Menschenmenge vorstellen. Jeder rempelte jeden an, die Kinder waren nervös, hatten stellenweise Angst und die Hunde jaulten.“

Fantastisch: Queen singen für die Queen

Waren Sie auch bei dem großen Jubiläumskonzert? „Das war eins unserer Highlights – vor allem der Sketch mit der Queen und Paddington Bär, dann auch noch die Rockband Queen, Rod Stewart und Alicia Keys – Gänsehaut, die gar nicht mehr aufhörte. Solche Festlichkeiten fürs Volk in diesem Ausmaß wird es sicherlich nie wieder geben.“ Wie wusste man, wo und wann die Queen vor Ort sein wird? „Das wurde über die Medien auf allen Kanälen verbreitet und es hieß von Anfang an, dass sich Königin Elisabeth die II. nicht so wohl fühle und sich auf Schloss Windsor ausruhe.“

(Bilder: privat)

Zum Abschluss auf dem Balkon

Am Sonntag aber zeigte sich die Jubilarin zum Abschluss der viertägigen Feierlichkeiten nochmals. Sie stand auf dem Balkon des Buckingham-Palastes und winkte der jubelnden Menge zu. „Man konnte genau sehen, wie gerührt sie war, das ging den meisten Fans zu Herzen,“ so Köppe. „Zuvor gab es eine bunte Parade mit Künstlern, Artisten und vielen Darstellern, die das Leben der Queen in einer Zeitreise darstellten. Viele fuhren in Karnevalskostümen mit, in Oldtimern oder auf alten Fahrrädern. Es ist unglaublich, was da alles auf die Beine gestellt wurde.“

Von links: Prinz Charles, Königin Elizabeth II., Prinz George, Prinz William, Prinzessin Charlotte, Prinz Louis und Kate, Herzogin von Cambridge - auf dem Balkon am Ende des Platin-Jubiläum vor dem Buckingham Palace in London.
Von links: Prinz Charles, Königin Elizabeth II., Prinz George, Prinz William, Prinzessin Charlotte, Prinz Louis und Kate, Herzogin von Cambridge – auf dem Balkon am Ende des Platin-Jubiläum vor dem Buckingham Palace in London. (Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Chris Jackson)

Kate und Prinz William düsen vorbei

Was jetzt noch fehlt, ist ihr Zusammentreffen mit einem Teil der königlichen Familie? „Unser persönliches Geschenk kam schnell und unverhofft. Wir standen an einer Haltestelle und warteten auf den Doppeldeckerbus für die Nachmittagstee-Panoramatour. Plötzlich wurde es ohrenbetäubend laut und Polizeimotorräder und Limousinen rasten an uns vorbei – und mittendrin in zwei Limousinen entdeckten wir Charles und Camilla sowie Prinz William und Kate. Alle Leute standen genauso wie wir sprachlos am Straßenrand und waren wie in Schockstarre vor lauter Freude.“ War das die Krönung ihrer Reise? „Auf alle Fälle unvergessen. Egal wie man zur Monarchie steht, dieser Moment und die ganzen Feierlichkeiten bleiben in unseren Herzen.“

Ein Besuch im „little Britain“ lohnt sich

Wer noch mehr über die spektakuläre Reise nach London erfahren möchte, besucht Nicole Köppe einfach in ihrem Geschäft im „little Britain“ in der Rosenstraße 6 in Ravensburg. Hier gibt’s neben netten Gesprächen mit der Inhaberin besondere britische Lebensmittel, Deko- und Geschenkartikel und so manch Überraschung.