Von Airbus gebauter Erdbeobachtungssatellit „SARah-1“ bereit für den Start

Von Airbus gebauter Erdbeobachtungssatellit „SARah-1“ bereit für den Start.
Von Airbus gebauter Erdbeobachtungssatellit „SARah-1“ bereit für den Start. (Bild: Airbus)

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Weltklasse-Aufklärungssystem für die Bundeswehr entwickelt7

Neueste Radartechnologie zusammen mit einer sehr schnellen Ausrichtung und flexiblen Formung des Antennenstrahls soll eine extrem hochaufgelöste Beobachtung der Erdoberfläche, unabhängig von der Tageszeit und der Wetterlage ermöglichen.

Friedrichshafen / Vandenberg – Der von Airbus im Unterauftrag der OHB System AG gebaute Erdbeobachtungssatellit „SARah-1“ ist von Friedrichshafen nach Vandenberg, Kalifornien, USA, transportiert worden und wird derzeit für den Start im Juni 2022 und den anschließenden von Airbus durchgeführten Betrieb im Weltall vorbereitet.

SARah ist ein neues, operationelles Aufklärungssystem bestehend aus mehreren Satelliten und einem Bodensegment, welches im Auftrag der deutschen Bundeswehr entwickelt wurde. Es ersetzt als Nachfolgesystem das sich im Einsatz befindende SAR-Lupe-System und bietet deutlich erweiterte Fähigkeiten und eine deutlich größere Systemperformance.

Die Gesamtverantwortung für das vollständige System SARah liegt bei der OHB System AG, Bremen, als Hauptauftragnehmer, welche den Hauptvertrag gegenüber dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hält. Airbus ist Hauptunterlieferant. Die Architektur des Gesamtsystems SARah besteht aus einem Raumsegment mit drei Radarsatelliten (2 x OHB, 1 x Airbus) und einem Bodensegment, welches mit zwei Bodenstationen verbunden ist.

Airbus Defence and Space am Standort Friedrichshafen hat einen Satelliten mit neuester, höchstauflösender Radartechnologie entwickelt sowie einen Anteil für das gemeinsame Bodensegment zum Betrieb des eigenen Satelliten.

Das Unternehmen ist ebenfalls für den Start der Rakete, die Kalibrierung und die Validierung dieses Radarsatelliten verantwortlich, mit abschließender In-Orbit Delivery. Das von Airbus entwickelte und gebaute Radarinstrument basiert auf einer aktiven, phasengesteuerten Array Antenne und stellt eine Weiterentwicklung der sich bereits sehr erfolgreich im Betrieb befindenden Erdbeobachtungssatelliten TerraSAR, TanDEM-X und PAZ dar. Diese Technologie bietet die Vorteile einer sehr schnellen Ausrichtung und einer sehr flexiblen Formung des Antennenstrahls, um Bildmaterial in Rekordzeit zu liefern.

Generell ermöglichen Radarsatelliten, sowohl mit passiver als auch mit aktiver Antennentechnologie, eine Beobachtung der Erdoberfläche unabhängig von der Tageszeit und der Wetterlage. Der von Airbus gebaute Satellit hat ein Gewicht von rund vier Tonnen und wird von Vandenberg, Kalifornien, USA, gestartet.
Der Start und die Inbetriebnahme (LEOP) des Satelliten werden aus dem Kontrollzentrum von Airbus in Friedrichshafen betreut. Die anschließende Kalibrierung, Validierung und der Betrieb erfolgen aus dem Kontrollzentrum der Bundeswehr.

(Pressemitteilung: Airbus Defence and Space)