Vielen Jugendlichen begegnen Verschwörungstheorien im Netz – Die Polizei gibt Tipps

Falschmeldungen locken oft mit reißerischen Überschriften und so genannten Clickbaits.
Falschmeldungen locken oft mit reißerischen Überschriften und so genannten Clickbaits. (Bild: Canva)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Das Internet ist ein Nährboden für Fake News und Verschwörungserzählungen. Gerade in Zeiten der Verunsicherung, aktuell beispielsweise bei den bevorstehenden Bundestagswahlen, ist das Internet voll davon.

Erzählungen über Verschwörungen und geheime Mächte, die das einfache Volk im Hintergrund beherrschen, finden sich seit dem Aufkommen der sozialen Medien verstärkt und spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie massenhaft. Sie bieten vermeintlich eindeutige Erklärungen in einer komplexen Welt.

Messenger-Dienste verbreiten Verschwörungstheorien

Die Theorien werden über Messenger-Dienste wie Telegram oder WhatsApp und soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und YouTube verbreitet.

Auch Jugendliche berichten, dass sie neben beleidigenden Inhalten und Hassbotschaften im Internet auch Falschnachrichten, Verschwörungstheorien und extrem politischen Ansichten begegnen.

JIM-Studie

So gaben 43 % der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren in der JIM-Studie 2020 an, sie wurden 2020 im Rückblick auf den vergangenen Monat mit Verschwörungstheorien im Netz konfrontiert.

In der JIM-Studie (JIM: Jugend, Information, Medien) wurden von Juni bis Juli 2020 1.200 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in Deutschland zu ihrer Mediennutzung, ihrem Medienbesitz und Nutzungsdauer befragt. Die Befragung wurde telefonisch und online durchgeführt.

So können Sie Verschwörungstheorien schnell den Wind aus den Segeln nehmen:

  • Texte und Überschriften kritisch betrachten: Falschmeldungen locken oft mit reißerischen Überschriften und so genannten Clickbaits, die Ihre Emotionen ansprechen. Hier ist Vorsicht geboten: wenn schockierende Behauptungen in einer Überschrift unglaubwürdig klingen, sind sie es vermutlich auch.
  • Quellen genau prüfen: Wo kommt die Information her und ist der Absender vertrauenswürdig? Seien Sie besonders skeptisch, wenn überhaupt keine Quelle angegeben wird oder auf einer Website gar das Impressum fehlt.
  • Fakten checken: Sind die Informationen wirklich korrekt, wurde noch in anderen Medien, Zeitungen, Internetseiten darüber berichtet? Dabei helfen auch Faktenchecker-Seiten:
  • Auf Verschwörungstheorien hinweisen: weisen Sie den Urheber der Meldung darauf hin, dass er möglicherweise auf eine Verschwörungstheorie gestoßen ist, bzw. eine solche verbreitet. Fordern Sie eine korrekte Quellenangabe. Seien Sie dabei stets respektvoll.
  • Problematische Inhalte melden: Inhalte die Fake News oder Verschwörungstheorien enthalten, können direkt beim Onlinedienst als solche gemeldet werden, damit sie gelöscht werden.

(Pressemitteilung: Polizeiliche Kriminalprävention)