Der Bergsommer neigt sich dem Ende zu und pünktlich am zweiten September-Wochenende werden unzählige junge Rinder ins Tal getrieben. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause findet dieses Jahr die alte Tradition des Almabtriebs in manchen Orten in abgespeckter Form statt.
Wenn die aufgehübschten Rinder mit ihren riesigen Schellen um den Hals von den Hirten ins Tal gebracht werden, ist es nicht nur für Touristen ein ohrenbetäubendes Spektakel. Viele Zuschauer säumen dann die Straßen der verschiedenen Ortschaften, klatschen Beifall und im Anschluss wird kräftig mit Musik gefeiert. Die Besitzer nehmen die Tiere in Empfang und ab geht es in den heimischen Stall.
Hier die Termine
Einige wenige Gemeinden haben sich vom großen Festzeltbetrieb verabschiedet (wir berichteten). Hier eine Zusammenfassung der verschiedenen Almabtrieb-Termine:
In Obermaiselstein, kurz vor Oberstdorf, werden die bis zu 1.400 Kühe traditionell nicht mehr an einen zentralen Platz im Ort gebracht, sondern an mehreren Plätzen – ohne das Festspektakel – für den weiteren Transport verladen. In Maierhöfen werden die Tiere mit kleinen und großen Transportern direkt von den Alpen geholt. Anstatt dem großen Festbetrieb gibt es ein Alpsommer- und Heimatfest am Wochenende 9. bis 11. September.
Freitag, 9. und Samstag, 10. September:
Oberstaufen: | Mit einem Eintreffen der Tiere (mehr als 1.300 Stück) ist ab 8.30 Uhr zu rechnen. Gefeiert wird am Wochenende mit Musik und Tanz beim großen Zeltfest |
Bad Hindelang: | Am Samstag treffen ab 8.30 Uhr die Herden am Scheidplatz an der Hornbahn ein |
Seeg: | Samstag, ab 13 Uhr |
Pfronten-Heitlern: | Samstag, ab 9 Uhr |
Jungholz: | Samstag, ab 9 Uhr |
Montag 12. bis Donnerstag, 15. September:
Schöllang: | Montag, ab 8.30 Uhr |
Oberstdorf: | Dienstag, ab ca. 9 Uhr treffen die Viehherden ein. Danach wird groß im Festzelt gefeiert |
Unterjoch: | Donnerstag, ab 10.30 Uhr |
Freitag, 16. September:
Balderschwang: | Freitag, ab 10 Uhr |
Grän/Haldensee: | Freitag, ab 13 Uhr |
Nesselwang: | Freitag, ab 10 Uhr |
Thalkirchdorf: | Freitag, ab 9.15 Uhr |
Samstag, 17. September:
Gunzesried: | Samstag, ab 9 Uhr |
Immenstadt: | Samstag, ab 9 Uhr |
Wertach: | Samstag, ab 8 Uhr |
Pfronten-Röfleuten: | Samstag, ab 10 Uhr |
Wengen/Weitnau: | Samstag, ab 12.30 Uhr |
Missen: | Samstag, ab 9.30 Uhr |
Sonntag, 18. September:
Nesselwängle: | Sonntag, ab 14 Uhr |
Schattwald: | Sonntag, gegen Mittag |
Montag, 19. September:
Bolsterlang: | Ab 9 Uhr |
Kleinwalsertal: | Ab 8 Uhr |
Der Almabtrieb geht auf eine langjährige Tradition zurück. Viele alpenländischen Regionen feiern mit dem Alpabtrieb, auch Viehscheid genannt, das Ende des Sommers. Rund 100 Tage waren die Kühe auf den saftigen Wiesen oben auf den Almen.
In manchen Orten wird dieser Festtag sogar wie ein Feiertag gefeiert und der ganze Ort wartet auf die Ankunft der Tiere. Geschmückt wird das Vieh festlich mit gebundenen Kränzen aus Blumen und verschiedenen Zweigen sowie bunten Bändern und großen Glocken.