VfL-Fußballer drehen ein längst verloren geglaubtes Spiel

Der komplette Wahnsinn in Zahlen - aus einem 4:0 ist ein 4:5 geworden.
Der komplette Wahnsinn in Zahlen - aus einem 4:0 ist ein 4:5 geworden. (Screenshot: www.fussball.de)

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Ratzenried (wb / tmy) – Dass diese neue Saison 2021 / 2022 in der Fußball-Bezirksliga Bodensee Woche für Woche für einige Überraschungen gut ist, haben die vergangenen Spieltage eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber das, was nun dem VfL Brochenzell I beim TSV Ratzenried I gelungen ist, stellt das bis dato Erlebte in den Schatten.

Denn in einem denkwürdigen Fußballspiel gelang dem VfL ein – laut Vereinsmitteilung – sensationeller Auswärtssieg. Sensationell deshalb, weil man zur Halbzeit bereits hoffnungslos mit 0:4 hinten lag.

Der Gäste begannen im Allgäu – so der VfL weiter – mutig und versuchten, den Gegner in dessen eigener Hälfte unter Druck zu setzen. Dich halbherziges Pressing und leichtfertige Abspielfehler hätten dazu geführt, dass Ratzenried bereits nach vier Minuten durch Luca Karg mit 1:0 in Führung ging.

Der VfL kam nicht so richtig in die Zweikämpfe und lud den Gegner folgerichtig immer wieder zu Kontern ein. Die Folge war dann auch das 2:0, für das sich abermals Luca Karg verantwortlich zeigte (18.). Einen sehr umstrittenen Strafstoß in der 42. Minute verwandelte Torjäger Marc Mihaljevic zum 3:0.

Doch es sollte aus Brochenzeller Sicht noch schlimmer kommen, weil man beinahe mit dem Pausenpfiff das 4:0 durch Christoph Geyer schlucken musste (44.). Zu diesem Zeitpunkt waren einige der mitgereisten VfL-Fans wohl schon gedanklich auf dem Heimweg.

Aber: Wie verwandelt kam der VfL nach der Halbzeitpause auf den Platz zurück. Nachdem Julian Klein eine TSV-Chance gleich nach Wiederbeginn gekonnt zunichtemachte, spielte nur noch Brochenzell. Die Mannschaft puschte sich lautstark und wurde prompt durch das 1:4 von Maximilian Marschall (58.) belohnt.

Der vermutliche Knackpunkt folgte dann aber in der 66. Minute. Peter Sarusic beging ein Foul im Strafraum, sah dafür die Gelb-Rote Karte und Samet Yazici verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:4. Wiederum Samet Yazici besorgte nur zehn Minuten später den Anschlusstreffer zum 4:3 und manche VfL-Fans begannen von einem Punktgewinn zu träumen (76.).

Und der Traum sollte in Erfüllung gehen, weil Torjäger Maximilian Konrad mit seinem 6. Saisontor in der 80. Minute für den Ausgleich zum 4:4 sorgte. Alexander Pfister war es dann vorbehalten, mit seinem Treffer zum 5:4-Endstand sowohl die Mannschaft als auch die rund 100 mitgereisten Fans – komplett in Ekstase zu versetzen (84.). Wenige Zeigerumdrehungen später war Schluss.

Den kompletten Spielfilm mit Aufstellungen und die restlichen Ergebnisse mit Tabelle sind unter www.fussball.de hinterlegt.