VfB-Volleyballer zeigen die von vielen erhoffte Trotzreaktion

Nicolas Marechal (blaues Trikot) ist mit seinen Angriffen gegen Bühl kaum zu stoppen gewesen.
Nicolas Marechal (blaues Trikot) ist mit seinen Angriffen gegen Bühl kaum zu stoppen gewesen. (Bild: Günter Kram)

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Friedrichshafen – Nach der Niederlage in Bühl hat sich der VfB Friedrichshafen am Samstagabend gegen die Volleyball Bisons Bühl eindrucksvoll revanchiert. Die Häfler gewannen in der heimischen Zeppelin-CAT-Halle A1 mit 3:0 (25:17, 25:21, 25:18) und erzwangen somit das Entscheidungsspiel um den Einzug ins Halbfinale am Sonntag (19.30 Uhr live bei www.sporttotal.tv).

Friedrichshafen war – laut Vereinsmitteilung – vor allem in der Annahme und im Angriff überlegen – allen voran Martti Juhkami und Nicolas Marechal. Draußen vor der Zeppelin-CAT-Halle A1 tobte der Sturm. Und: Drinnen blies den Volleyball Bisons – so der VfB weiter – ein ganz anderer Orkan direkt ins Gesicht.

Denn die Häfler hatten sichtlich Wut im Bauch nach der Niederlage im ersten Viertelfinale am Mittwoch. Als Linus Weber sich gleich beim ersten Angriff Niklas Kronthaler im Block zurecht legte (1:0), war die Marschrichtung klar. Friedrichshafen packte in der Feldabwehr zu, stand auch gegen Simon Gallas sicher im Block (4:3) und schaffte es mit dem Aufschlag zu punkten (6:3).

Bühl wurde fahrig und nach Gallas’ Ball ins Aus (13:6), ließ das Schiedsgericht einen sehr lange gehaltenen Lob von Kronthaler noch zu (13:7). Gallas übertrieb es kurz darauf dann aber mit der intensiven Ballbehandlung (15:7). Auf der Häfler Bank war noch keine Entspannung zu spüren, aber zumindest die finstere Miene von VfB-Cheftrainer Michael Warm wurde daraufhin etwas freundlich.

Als Nicolas Marechal aus ganz schwieriger Position gegen den Dreierblock erfolgreich war (18:13) und Linus Weber erst verteidigte und dann den Punkt in der Folge gleich selbst machte (20:14), jubelte Warm von draußen. Marcus Böhme trug sich noch zwei Mal auf dem Spielberichtsbogen ein (22:16, 24:17). Und Martti Juhkami schraubte sich schließlich beim Satzball hoch und machte mit dem Block den Sack zu (25:17).

Der erste Punkt im zweiten Satz gehörte dem bislang auffälligsten Häfler Akteur. Nicolas Marechal setzte seinen Angriff direkt auf die Linie (1:0). Insgesamt war es aber – laut Mitteilung – deutlicher zäher für sein Team, weil Bühl plötzlich wieder zur bissigen Verteidigung zurückfand und Lopez sich Weber im Angriff ausgeguckt hatte (4:5). Allerdings hatte man als VfB-Fan zu keiner Zeit das Gefühl, die Hausherren würden den Fokus verlieren.

Bis zum 16:15 ging es hin und her, ehe Kronthaler seinen Angriff weit ins Aus donnerte (17:15). Eine gute Verteidigung von Dejan Vincic brachte Marechal die Chance (18:16). Kronthaler traf anschließend nur die Hände von Juhkami und der VfB war enteilt (21:17). Joe Worsley, Arno van de Velde und Lukas Maase kamen – der letzte Zähler in diesem Satz hatte aber wieder französische Wurzeln. Steuerwald fischte den Angriff der Bühler weg und bereitete Marechals Punkt mustergültig vor (25:21).

Nachdem Kronthaler wieder mit einem Angriff das Feld nicht traf, reagierte die Bühler Bank unkonventionell. Diagonalangreifer Edvinas Vaskelis kam in der Annahme und musste gleich den Block von Böhme schlucken (9:8). Wieder ging es hin und her mit Abwehraktionen auf beiden Seiten. Und erneut legte Friedrichshafen zum Ende den Turbo ein. Nach einem Aufstellungsfehler der Bühler (15:14), streute Vincic erst ein sehenswertes Zuspiel ein (17:15) und Marechal steuerte ein Ass bei (18:15).

Nach drei Juhkami-Punkten in Folge, war die Messe dann so gut wie gelesen. Zwei Mal schlug Juhkami dann noch auf – das letzte Mal so stark, dass Böhme vorne am Netz nur noch „Danke“ sagen musste (25:18). Damit zieht der VfB in der Serie gleich und muss am Sonntag, 14. März,  im Entscheidungsspiel (19.30 Uhr) nochmal gegen Bühl in den Ring (19.30 Uhr).

„Ich bin sehr froh, dass die Jungs die richtige Reaktion gezeigt hat“, betonte VfB-Cheftrainer Michael Warm nach dem Spiel. „Wir hatten jetzt Druck und haben diesem standgehalten. Das heißt aber nicht, dass es jetzt am Sonntag einfach gehen wird. Bühl ist und bleibt eine sehr gefährliche Mannschaft.“