VfB-Volleyballer zeigen dem Pokalschreck die Grenzen auf

Der neue Spitzenreiter (graue Trikots) ist auch im Block eine Bank.
Der neue Spitzenreiter (graue Trikots) ist auch im Block eine Bank. (Bild: Günter Kram)

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Friedrichshafen – Der VfB Friedrichshafen ist in der Volleyball-Bundesliga in eigener Halle weiter ungeschlagen geblieben. Das Team um Kapitän Dejan Vincic ließ am Dienstagabend dem Pokalfinalisten Netzhoppers Königs Wusterhausen Bestensee mit einem deutlichen 3:0 (25:20, 25:13, 25:20) keine Chance. Mit dem Sieg gegen die Brandenburger setzten sich die Häfler im letzten Spiel des Kalenderjahres erneut an die Spitze der Tabelle.

In den ersten paar Minuten des Spiels gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen Bestensee war VfB-Diagonalangreifer Linus Weber – laut Vereinsmitteilung – noch kein Faktor. Was sich wie ein Malus für die Häfler Volleyballer anhört, war es aber nicht. Denn wenn Zuspieler Dejan Vincic seinen „Go-to-guy“ nicht braucht, läuft es beim Rest des Teams rund. Marcus Böhme zum Beispiel zeigte Yannick Goralik sofort, wer die Blockhoheit haben sollte (7:5) und Vincic besorgte mit einer Mischung aus Abwehr und Angriff die erste größere Führung (9:5).

Weil Libero Markus Steuerwald – so der VfB weiter – in der Abwehr einen Sahnetag erwischte, konnten Martti Juhkami und Nicolas Marechal ihre Chancen zum Break nutzen (11:7, 15:12). Wenn man etwas aussetzen wollte, dann war das der Umstand, dass der Angriff durch die Mitte noch nicht wirklich funktionierte. Allerdings stellte der Rekordmeister selbst das zum Ende des ersten Satzes noch ab. Nehemiah Mote bekam zwei schnelle Bälle von Vincic serviert und verwandelte (19:16, 21:18).

Einen kleinen Höhepunkt lieferte dann nochmal Steuerwald, der den druckvollen Angriff von Dirk Westphal entschärfte, um Marechal mit ganz viel Gefühl den Ball über den Block legen zu lassen (23:19). Westphal drosch noch einen ins Aus und Juhkami nahm den nächsten Ball perfekt an, um ihn gleich selbst aus dem Hinterfeld serviert zu bekommen. Der erste Satz für Friedrichshafen war im Sack (25:20).

Die Netzhoppers wollten nun mit mehr Risiko ans Werk gehen. Beim ersten Service von Allik, zahlte sich das auch in Form eines Asses aus (0:1). Allerdings war der Druck der Häfler dann wieder größer, was vor allem Johannes Mönnich zu spüren bekam. Erst setzte er seinen Aufschlag ins Netz (4:4), dann traf er das Feld im Angriff nicht (9:6) und schließlich hielt er beim Lob seine Hand zu lange am Ball (11:7).

Böhme ließ es gegen Goralik dunkel an der Netzkante werden, ehe Vincic schließlich auch Linus Weber die Chance auf ein paar Punkte gab (15:8, 17:10). Friedrichshafen verteidigte in dieser Phase fast alles und nutze die Chancen eiskalt. Dass James Jackson, der für Mönnich kam, für KW einmal blockfrei schmettern durfte, war Ergebniskosmetik (23:13). Linus Weber holte sich den Satzball (24:13), den Jackson nur an die Antenne setzte (25:13).

Im Pokal hatten es die Netzhoppers, die ohne den frisch gebackenen Vater und Cheftrainer Christophe Achten an den Bodensee gereist waren, ja schon bewiesen: Sie sind das Comeback-Team des Jahres 2020. Doch da hatten Martti Juhkami und Linus Weber andere Pläne. Der erste blockte Jackson gleich zweimal, der zweite erledigte dies mit dem Angriff von Theo Timmermann (9:7, 12:8).

Jackson musste gehen und erneut versuchte Mönnich sein Glück. Aber auch er fand im blockenden Martti Juhkami seinen Meister (18:14). Nachdem Mönnich noch die Antenne traf (19:15) und sein Service an die Bande knallte (20:16), brachte Cheftrainer Michael Warm mit Joe Worsley, Arno van de Velde und Rares Balean frische Kräfte. Den Schlusspunkt setzte dann auch der Rumäne mit der Rückennummer 7 (25:20).

„Wir haben, wie schon in den vergangenen Tagen, einen sehr guten Sideout gespielt und konnten die Netzhoppers sehr gut unter Druck setzen“, bilanzierte ein zufriedener Cheftrainer Michael Warm hinterher. Und weiter: „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft und wir freuen uns jetzt ab Donnerstag auf drei freie Tage. Das hat sich die Mannschaft verdient.“