VfB-Volleyballer ohne Halle: „Wissen noch nicht, wie es weitergeht“

Die Pforten der ZF Arena in Friedrichshafen bleiben wohl für immer geschlossen
Die Pforten der ZF Arena in Friedrichshafen bleiben wohl für immer geschlossen (Bild: David Balzer)

Die Mitteilung der Stadt Friedrichshafen am vergangenen Freitag war für die Bundesliga-Volleyballer des VfB ein Schock: Die seit Oktober 2019 durchgeführten baulichen Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass die ZF Arena aufgrund von Schäden an der Dachkonstruktion sofort geschlossen werden muss. Die Zeit drängt: Am 17. Oktober steht bereits das erste Pflichtspiel auf dem Programm, noch wissen die VfB-Verantwortlichen allerdings nicht, wie sich der Saisonstart für sie gestalten wird.

Friedrichshafen (dab) – Seit dem Umbau im Jahr 2003 war die ZF Arena die Heimspielstätte des VfB Friedrichshafen. Große Triumphe konnten die Volleyballer hier regelmäßig mit tausenden Fans feiern, außerdem wurde die ehemalige Messehalle 1 unter anderem für Events wie den MTU-Hallencup genutzt. Die Halle ist mittlerweile allerdings über 50 Jahre alt, eine Sanierung sei aufgrund der besonderen Konstruktion und des damit verbundenen Aufwands nicht sinnvoll, teilte die Stadt Friedrichshafen weiter mit. Ein Abriss scheint damit nur noch eine Frage der Zeit.

Die Anteilnahme in der Szene ist groß, mehrere Klubs meldeten sich beim VfB und sagten spontan ihre Unterstützung zu. „Dass im Volleyball zusammengehalten wird, ist nichts Neues. Allerdings hätten wir niemals erwartet, dass uns in diesem Ausmaß Hilfe angeboten wird. Das freut uns unheimlich und dafür bedanken wir uns herzlich“, betont VfB-Pressesprecher Matthias Liebhardt, der dem WOCHENBLATT aus Stuttgart für ein Gespräch zur Verfügung stand. „Es war für uns natürlich ein Schock, aber eine Schockstarre können wir uns nicht leisten. Wir haben nun zwei Tage in der Scharrena, der Halle des MTV Stuttgart, trainieren dürfen“, erklärt Liebhardt. Zudem sei ein rund einwöchiges Trainingslager ab kommendem Samstag geplant, Ort noch offen.

Die heiße Phase der Saisonvorbereitung solle keinesfalls gestört werden: „Natürlich versuchen wir, den ganzen Organisationsstress so gut es geht von den Spielern fernzuhalten. Hier und da gibt es momentan vielleicht eine kleine Unsicherheit, aber das sind alles Profis und unser Team hinter dem Team arbeitet ebenfalls hochprofessionell“, weiß Liebhart. Daher mache man sich keine Sorgen, dass die Suche nach einer neuen Halle einen negativen Einfluss auf die Leistung haben könnte.

Im Raum steht derzeit der Gedanke, in eine umgebaute Halle der Messe Friedrichshafen umzuziehen. „Die Gespräche laufen, noch können wir aber nichts Konkretes sagen. Wir haben keine Glaskugel und wissen leider noch nicht, wie es weitergeht. Eine Rückkehr in die Bodenseehalle ist aber nicht angedacht“, so Matthias Liebhardt. Am Samstag, 17. Oktober empfängt der VfB Friedrichshafen zum Auftakt in der Volleyball-Bundesliga die Netzhoppers Königs Wusterhausen. Aktuelle Infos auch unter: www.vfb-volleyball.de