VfB-Volleyballer machen es besser als im Pokal

David Fiel (rechts) hat den Häfler Angriff beleben können.
David Fiel (rechts) hat den Häfler Angriff beleben können. (Bild: Günter Kram)

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Friedrichshafen – Dem VfB Friedrichshafen ist nach dem Halbfinal-Pokalaus am Donnerstag gegen die United Volleys Frankfurt in der Volleyball-Bundesliga mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:21) die erhoffte Reaktion gelungen. Die Häfler wirkten am Samstagabend – laut Vereinsmitteilung – frischer und gedankenschneller als die Hessen und dominierten in allen Belangen. Friedrichshafen liegt nun auf Rang zwei der Tabelle – mit einem Spiel weniger als Spitzenreiter Düren. Die United Volleys fielen durch die Niederlage auf Rang neun und damit hinter die Playoff-Ränge zurück.

„Nach dem Spiel werden wir uns vermutlich ganz schön ärgern“, sagte Linus Weber beim Aufwärmen und hatte jede Menge Wut im Bauch. Und – so viel sei vorweggenommen – Weber sollte Recht behalten. Er ärgerte sich nicht, weil sein Team nicht gewonnen hatte, sondern viel mehr, weil er sah, wie leicht ein Sieg gegen Frankfurt sein kann. Der neu in die Mannschaft gekommene David Fiel war gleich im Spiel (2:2), Nicolas Marechal servierte zwei Asse (5:3, 6:3) und auch Weber konnte seine Wut gleich einmal am Spielgerät auslassen (11:8).

Vom Häfler Zitterhändchen – im Vergleich von vor zwei Tagen – war nichts zu sehen, und auch von Frankfurts Tim Grozer, Rodrigo Quiroga und Noah Baxpöhler wenig. Die Sicherheit war zurück im Spiel des VfB. Auch der Matchplan schien ein wenig anders. Viele kurze Aufschläge fielen den Hessen vor die Füße. Fiel zum Beispiel machte das – so der VfB weiter – prima und punktete direkt zum 17:12. Frankfurt war deutlich anzumerken, dass Jakob Günthör fehlte. Friedrichshafen hatte den „alten“ Linus Weber zurück, der die Linie hinunter ein Loch in den Boden klopfen wollte (20:15). Er hatte aber auch noch im Block etwas in Reserve. Rodrigo Quiroga bekam das beim Satzball zu spüren (25:19).

Tim Grozer blieb im zweiten Durchgang auf der Frankfurter Bank. Daniel Malescha hätte sich vielleicht ein ähnliches Schicksal gewünscht. Der Ex-Häfler bekam den Ball erst nur an die Antenne (2:0), dann musste er sich zwei Mal von Marechal verladen lassen (5:3). Friedrichshafen schlug besser auf – Fiel zwei Mal zum Ass (9:5, 10:5) – und verteidigte extrem erfolgreich. Zuspieler Dejan Vincic hatte es einfach, seine Angreifer zu finden. Juhkami blockte Malescha (11:5), Mote Quiroga (12:6) und als Malescha dann noch sein Service hinters Feld setzte, hatte sein Trainer ein Einsehen (15:11). Jochen Schöps sollte es an seiner Stelle richten, wobei die Häfler da nicht so richtig mitzogen. Fiel griff im Block gegen Günthör-Ersatz Facundo Imhoff zu (23:19) und Nicolas Marechal streute sein bis dahin drittes Ass ein (25:20).

In den sechs Minuten Werbepause zwischen Satz zwei und drei rief Frankfurts Trainer Juan Manuel Serramalera zum Gesprächskreis und setzte Zuspieler Matthias Valkiers für Mario Schmidgall auf die Bank. An den Assen von Mote und Fiel konnte aber auch er nichts ändern (2:1, 7:5). Dejan Vincic, sein Pendant auf der anderen Seite, hatte sein Selbstbewusstsein zurück und legte den zweiten Ball zum Punkt (9:7). Daniel Malescha packte doch noch zwei Aufschläge – wie am Donnerstag – aus und servierte sein Team heran (11:11), aber Friedrichshafen hielt trotz Serramaleras oft benutzten Reklamierarms und wegen Vincics Block und Juhkamis Ass die Spur (14:13, 18:15). Den letzten Punkt durfte der starke David Fiel machen. Sein Aufschlag fand erneut nicht den Weg zurück (25:21).

„Der Auftritt heute war das Mindeste, was unser Anspruch sein muss. Wir sind nach der Niederlage am Donnerstag wieder aufgestanden und haben gekämpft“, sagte Linus Weber nach dem Spiel. „Das muss uns jetzt eine Lehre für die Zukunft sein. Wir haben heute gezeigt, welchen Platz wir in der Bundesliga einnehmen wollen.“