Versorgungsmangel bei Medikamenten

Versorgungsmangel bei Medikamenten
Der Landtagsabgeordnete Klaus Burger (CDU) sorgte sich schon früh um die Lieferfähigkeiten von Medikamenten. (Bild: Klaus Burger MdL)

Schon länger gibt es bei bestimmten Medikamenten Versorgungsprobleme. Besonders deutlich wurde dies zum Jahresende. Hier sorgte eine gewaltige Welle von Atemwegserkrankungen bei Kindern, nicht nur für eine Überlastung bei Kinderärzten und Kinderkliniken, sondern deckte auch einen großen Versorgungsmangel bei Antibiotika, Hustensäften und Schmerzmitteln auf. Spätestens hier stellt sich die Frage, ob die Gesundheitsversorgung nicht kaputtgespart wurde. Wir fragten bei den Abgeordneten des Kreises Sigmaringen nach und baten um ihre Meinung zum Thema.     

Anfrage an die Landesregierung 

MdL Klaus Burger (CDU) hat das Problem schon früh erkannt: „Das Problem ist nicht ganz neu. Ich hatte vor geraumer Zeit schon einen Antrag dazu gestellt. Das Problem habe ich zudem an den Kollegen Dr. Michael Preusch (MdL) herangetragen. Der approbierte Arzt und Abgeordnete hat in der Folge schon im August letzten Jahres eine von Burger unterstützte Anfrage an die Landesregierung gestellt.“

Mitschuld durch Rabattverträge 

Laut Burger ist das Problem vielschichtig: „Die Rabattverträge wirken sich negativ aus. Für die Medikamentenproduzenten ist es lukrativer, die Medikamente derzeit in andere Länder (z.B. Schweiz) zu verkaufen als bei uns.“ Der Abgeordnete stellt auch fest, dass es wohl ein Fehler war, der Pharmaindustrie das Leben in Deutschland schwer zu machen. In deren Folge sei die Produktion zu großen Teilen ins Ausland verlagert worden. Gleichzeitig, so Burger, herrsche ein Engpass an Medikamenten, die zur Behandlung von Erkältungskrankheiten notwendig seien. „Seit dem Spätherbst erleben wir einen enormen Anstieg bei Erkältungskrankheiten und die Nachfrage stieg so schnell, dass die Versorgung nicht mehr Schritt halten konnte. Manche Medikamente, wie Fiebersäfte werden nur in wenigen Ländern produziert, es gibt bedauerlicherweise keine großen Vorräte.“

Rohstoffmangel behindert Produktion

Ein weiteres Problem sieht Burger bei den fehlenden Rohstoffen für die Medikamentenproduktion. Der Landtagsabgeordnete sieht die Versorgung auch durch den Ukraine-Krieg gefährdet und erschwert: „Die Rohstoffe zur Medikamentenherstellung kommen zu großen Teilen aus Indien. Hier spüren wir deutlich, dass die Lieferketten infolge des Krieges nicht mehr so gut funktionieren.“ Burger hat sich extra bei einer Apotheke nach der aktuellen Situation erkundigt. Dort habe man eingeräumt, dass es tatsächlich Engpässe mit bestimmten Arzneimitteln gibt. Burger wurde versichert, dass die Apotheken als Ausweg auf andere Produkte ausweichen würden. Zudem seien Nachbestellungen innerhalb kurzer Zeit geliefert. 

Krankheitsbedingt konnte sich MdL Andrea Bogner-Unden (Bündnis90/Die Grünen) zum Thema nicht äußern. MdB Robin Mesarosch (SPD) teilte uns mit, dass für eine Antwort derzeit keine Kapazitäten frei seien.