Vergewaltiger soll Gefängniszelle angezündet haben

Vergewaltiger soll Gefängniszelle angezündet haben
Der Angeklagte wird in Handschellen in einen Gerichtssaal im Landgericht Köln geführt. (Rolf Vennenbernd/dpa)

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Köln (dpa) – Er soll seine Gefängniszelle in Brand gesetzt und Mitarbeiter im Gefängnis mit dem Tode bedroht haben: Seit Dienstag steht der sogenannte Siegauen-Vergewaltiger vor dem Kölner Landgericht.

Laut Staatsanwaltschaft soll der 35-Jährige im Februar 2018 das Bett in seinem Haftraum in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln angezündet haben.

Ein Wachtmeister bemerkte den Brand und konnte den schwer verletzten 35-Jährigen retten. Bei dem Feuer seien ein JVA-Beamter und ein Mithäftling durch Rauchvergiftungen verletzt worden, hieß es in der Anklage. Ferner soll der Angeklagte im Dezember 2017 und Januar 2018 Mitarbeiter der JVA Köln mit dem Tode bedroht haben. In einem weiteren Anklagepunkt wird dem 35-Jährigen zudem Widerstand und tätlicher Angriff auf Justizvollzugsbeamte vorgeworfen. Die Anklage geht davon aus, dass der 35-Jährige voll schuldfähig ist.

Im Gerichtssaal abgespielte Bilder einer Überwachungskamera im Haftraum des 35-Jährigen zeigten, wie der Angeklagte die Linse der Kamera zunächst mit einem Stück Papier abklebte. Rund zwanzig Minuten später löste sich das Papier von der Kameralinse und gab den Blick auf ein lichterloh brennendes Bett in der Zelle frei.

Der abgelehnte Asylbewerber aus Ghana war 2018 in einem Revisionsprozess vor dem Landgericht Bonn zu zehn Jahren Haft wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung verurteilt worden. Das Gericht war zu der Überzeugung gekommen, dass der Angeklagte 2017 ein junges Paar überfallen hatte, das in der Siegaue bei Bonn zeltete. Er bedrohte seine Opfer mit einer Astsäge und vergewaltigte die Frau.

Drei weitere Verhandlungstage sind geplant, ein Urteil soll am 14. Mai gesprochen werden.