Am Montag, 21. Juni, zog eine Gewitterfront über Riedlingen hinweg. Starke Sturmböen und Regengüsse hielten die Feuerwehren der Stadt und aller Teilorte bis ca. 3 Uhr in der Nacht in Atem.
Stadtbrandmeister Stefan Kuc gab am Morgen nach der Einsatznacht einen kurzen Lagebericht: „Wir waren mit fast 100 Mann im Einsatz. Acht Mann waren in der Führungsgruppe beschäftigt, vier Kräfte verrichteten ihren Dienst in der Zentrale. Die Riedlinger Feuerwehr und auch die Wehren der Teilorte waren mit insgesamt 15 Fahrzeugen im kräfteraubenden Einsatz, der erst um 3 Uhr endete. Hauptaufgabe waren die Beseitigung umgestürzter Bäume und abgerissener Äste, sowie das Auspumpen überfluteter Keller. Der Schwerpunkt der Einsätze war die Kernstadt.“ Noch während des Lageberichts musste die Riedlinger Feuerwehr schon zum nächsten Einsatz ausrücken.
Auch der Federseeraum war betroffen
Auch Klaus Merz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Buchau, musste mit seinen Kameraden ranklotzen: „Wir hatten im gesamten Federseeraum – Löschbezirk Bad Buchau – insgesamt 25 verschiedene Einsatzstellen. In Bad Buchau gab es 12 Einsatzstellen, dabei waren 48 Kräfte vor Ort. Zu den Einsatz-Aufgaben gehörte die Beseitigung von Bäumen, die über Straßen lagen, ein Baum drohte sogar auf ein Gebäude zu fallen. Weitere Hilfseinsätze galten Kellern, die unter Wasser standen und überfluteten Straßen.“
Bei einem der Einsätze gab es auch einen Verletzten zu beklagen. „Ein größerer Ast schlug in die Windschutzscheibe eines Pkw‘s im Bereich der Kläranlage. Die leicht verletzte Person musste von uns aus dem Fahrzeug befreit werden“, so Merz. Ein größerer Sachschaden ist, wie Merz berichtet, jedoch nicht entstanden. Zu den Einsätzen wurden im Löschbezirk Bad Buchau 114 Kräfte herangezogen.
Im Kreis Biberach waren 300 Feuerwehrkräfte im Einsatz.
Auch im östlichen Landkreis gab es für die Feuerwehren genug zu tun. Nach Angaben des Landratsamtes Biberach, brach ab der ersten Alarmierung (20.17 Uhr) über die Integrierte Leitstelle, (ILS) ein regelrechter Telefonansturm aus den vom Unwetter betroffenen Landkreisteilen herein. Zweimal wurde deshalb die dortige Personalstärke erhöht. Dies erfolgte aus gutem Grunde, denn bis 23.30 Uhr liefen bei der ILS etwa 420 Anrufe auf. Die ausgerückten Feuerwehren waren im ständigen Kontakt mit ihren Führungsgruppen. Dies belegt die hohe Zahl von rund 3000 Funksprüchen, die ab der Alarmierung um 20.12 bis 23.30 Uhr abgesetzt wurden.
Für den Schutz der Bevölkerung, die Gefahrenabwehr und Beseitigung von Schäden, befanden sich etwa 300 Feuerwehrkräfte im Einsatz.