Untersteller nicht überrascht über Zwischenbericht der BGE

Untersteller nicht überrascht über Zwischenbericht der BGE
Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister von Baden-Württemberg. (Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Stuttgart (dpa/lsw) – Mit der Auswahl erster Teilgebiete für einen möglichen Standort des Atommüll-Endlagers in Deutschland ist nach Ansicht des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller noch keine Vorentscheidung gefallen. Der Grünen-Minister zeigte sich am Montag in Stuttgart auch nicht überrascht darüber, dass Baden-Württemberg in dem Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) genannt wird. Salz, Granit und Ton seien als geologische Formationen für einen Endlagerstandort grundsätzlich geeignet. Das gebe es eben auch im Südwesten, sagte Untersteller.

Der Minister verteidigte den Suchprozess gegen die Kritik von Umweltschützern und FDP. «Dieses Verfahren ist in einem gesamtgesellschaftlichen Konsens beschlossen worden», sagte er. Der Prozess sei streng wissenschaftlich, transparent, außerdem könne sich die Öffentlichkeit beteiligen an einem Verfahren, das das Parlament kontrolliere. «Nur so kommen wir am Ende zu einer Entscheidung, die auch umsetzbar ist und zugleich demokratisch legitimiert.»

In dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht werden weite Gebiete Baden-Württembergs als mögliche Standorte nicht ausgeschlossen. Insgesamt haben 90 Gebiete in Deutschland nach BGE-Erkenntnissen günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager. Teilgebiete liegen neben Baden-Württemberg auch etwa in Bayern und Niedersachsen, aber auch in den ostdeutschen Ländern. 2031 soll der Standort gefunden sein, ab 2050 sollen Behälter mit strahlendem Abfall unterirdisch eingelagert werden.