„Und Gott sah, dass es gut war“ – Nicolai Opifanti ist der Pfarrer aus Plastik auf Social-Media

Lässig und modern im Namen Gottes in Instagram, Twitter, Facebook, Clubhouse und TikTok unterwegs.
Lässig und modern im Namen Gottes in Instagram, Twitter, Facebook, Clubhouse und TikTok unterwegs. (Bild: privat)

Da gibt es einen jungen und charismatischen Pfarrer, der postet, was er gerade frühstückt oder wie er als Fußballfan in voller VfB-Montur bei einem Spiel mitfiebert. Obendrauf gibt er noch offen zu, dass er früher nicht an Gott geglaubt hat. Das ist alles andere als alltäglich. Nicolai Opifanti ist nicht nur eine coole Socke, er bietet auch Seelsorge online an. Mit und ohne Talar geht er für die evangelische Kirche neue Wege und möchte die Jugend für Gott gewinnen.

Hört zu, wo der Schuh drückt

Sein Instagram-Name ist „pfarrerausplastik“ und seine Andachten und Gottesdienste im Netz werden immer beliebter. Neulich war der 34-jährige Pfarrer aus Stuttgart-Degerloch Studiogast in der Landesschau Baden-Württemberg (SWR Fernsehen) und erzählte aus seinem Leben und von den Problemen seiner Follower. Den Beitrag kann man in der Mediathek des SWR anschauen.

Gott verträgt auch mal „Scheiße, warum hilfst du nicht“

„Angst und Einsamkeit sind in Zeiten von Corona ein großes Thema.“ Nicolai Opifanti animiert die Jugend dazu, mit Gott so zu reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. „Gott ist für alle da. Man darf zu ihm auch mal ´Scheiße´ sagen – wenn alles aus den Fugen gerät, man sich tierisch über etwas ärgert und nichts im Leben richtig klappt. Schon Luther war derb in der Sprache.“ Wichtig ist, dass man an Gott glaubt.

Pfarrer Nikolai Opifanti hat einen guten Draht zu jungen Menschen
Pfarrer Nikolai Opifanti hat einen guten Draht zu jungen Menschen (Bild: Instagram: Pfarrerausplastik)

Mit seiner lässigen Art gewinnt der junge Pfarrer das Vertrauen der Jungen und öffnet so viele Türen für Gespräche. Gerade in Zeiten von Corona tut es gut, wenn jemand einfach nur mal zuhört und nicht gleich mit einer Gardinenpredigt antwortet.

Glaubt die Jugend an Gott?

Trotz vieler Kirchenaustritte sind gerade junge Menschen für den Glauben empfänglich. Laut eine repräsentativen INSA-Umfrage, welche die „Bild“-Zeitung Anfang April dieses Jahres veröffentlichte, glauben 64 Prozent der unter 30-Jährigen an Gott, 84 Prozent haben in ihrem Leben schon einmal gebetet, zwei Drittel geben an, dass ihre Gebete erhört worden seien.