Konstanz – Am Ufer vor dem Lorettowald sind – laut städtischer Mitteilung – jüngst zwei Bäume umgestürzt. Die bis ins Wasser ragenden Bäume dienen seitdem als Lebensraum für Sing- und Wasservögel. So brüten Blesshuhn und Haubentaucher dort im dichten Geäst.
Aus gutem Grund wurden die umgekippten Bäume deshalb – so die Stadt Konstanz – nicht entfernt. Eine Beseitigung der Bäume wäre in dieser exponierten Lage schwierig, sind Naturschutzexperten von Stadt, Landratsamt und Forstbehörde bei einer Vor-Ort-Besichtigung übereingekommen.
Der Waldfußweg hingegen werde wiederhergerichtet, so die zuständige Försterin Irmgard Weishaupt. Gabriele Schwab von der Abteilung Umwelt der Stadt Konstanz macht ausdrücklich darauf aufmerksam, dass man sich an den Bäumen nicht mit Brennholz „bedienen“ darf. Das Grillen am Ufer ist ausdrücklich untersagt. Darauf würden auch die neuen Schilder aufmerksam machen, die diesen Winter aufgestellt wurden.
Eine offizielle Grillstelle sei im Wald südlich des Wasserwerks vorhanden. Diese könne von allen – unter Einhaltung der aktuellen Hygieneregeln – genutzt werden; eine Anmeldung sei nicht erforderlich. Auch die größeren Informationstafeln sollen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU) erneuert werden. Sie weisen auf die Besonderheiten des hier vorkommenden Strandrasens hin.
Neben dem bekannten kleinwüchsigen Bodensee-Vergissmeinnicht, wächst hier der weltweit größte Bestand der Bodensee-Schmiele – beides Pflanzenarten, die es praktisch nur noch am Bodenseeufer gibt. Einzelne Fußgänger seien keine Gefahr für die geschützten Uferpflanzen.
Eine Feuerstelle und intensives Lagern würden jedoch ihre Zerstörung bedeuten. Darauf verweisen Michael Dienst und Irene Strang von der AGBU. Sie kontrollieren und pflegen diesen Strandrasen seit vielen Jahren. Eine Broschüre dazu gibt es unter www.bodensee-ufer.de/documents/pdf/strandrasen/SR-Flyer2020fin.pdf.