Schluss mit gefährlichen Begegnungen! Umbau der Pipeline zwischen dem Leiblachtal und Bregenz ab Oktober

Der Umbau des kombinierten Geh- und Radweges auf der Pipeline zwischen Lochau und Bregenz hat die Verkehrssituation für Radler und Fußgänger deutlich verbessert. Noch fehlt das Teilstück zum Strandbad Lochau.
Der Umbau des kombinierten Geh- und Radweges auf der Pipeline zwischen Lochau und Bregenz hat die Verkehrssituation für Radler und Fußgänger deutlich verbessert. Noch fehlt das Teilstück zum Strandbad Lochau (Bild: Wilfried Vögel)

An Spitzentagen, wie z.B. am vergangenen Wochenende sind auf dem Bodensee-Radweg zwischen Lochau und Bregenz auf der ehemaligen Pipeline bis zu 8.000 Radfahrer in beiden Richtungen unterwegs. Bis zum Sonntag waren es heuer bereits 250.000. Dazu kommen Tausende von Fußgängern und jetzt in den Sommermonaten auch noch Badegäste, die sich von der Pipeline ins kühle Nass stürzen wollen.

Im Jahr 2000 startete die Landeshauptstadt Bregenz erste Umgestaltungen am Bodenseeufer (Das Wochenblatt berichtete darüber). Jetzt ist ein weiterer 515 Meter langer Bauabschnitt fertiggestellt worden.

Radler und Fußgänger haben auf einem 515 Meter langen Teilstück jeweils eigene Spuren erhalten. Ein Grünstreifen trennt die beiden Wege. Attraktive Zugänge zum See gehören ebenfalls zum Gesamtkonzept. (Bild: Wilfried Vögel)
Radler und Fußgänger haben auf einem 515 Meter langen Teilstück jeweils eigene Spuren erhalten. Ein Grünstreifen trennt die beiden Wege. Attraktive Zugänge zum See gehören ebenfalls zum Gesamtkonzept. (Bild: Wilfried Vögel)

Die Stadt Bregenz sieht die Pipeline als „überregional wichtige Radschnellverbindung zwischen dem Leiblachtal und Bregenz“ und als Teil des Internationalen Bodenseeradwanderweges. Für Bregenz stellt die ehemalige Erdölpipeline (vom Mittelmeer nach Ingolstadt) mit dem bisherigen, kombinierten dreieinhalb Meter breiten Geh- und Radweg seit jeher ein gefährliches Nadelöhr dar. In diesem sensiblen Bereich kam es immer wieder zu gefährlichen Begegnungen und sogar zu Unfällen.

Zusätzlich hat die Internationale Gewässerschutzkommission Bodensee, IGKB, den Abschnitt als „in einem ökologischen schlechten Zustand“ bewertet.

Die Landeshauptstadt Bregenz hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Situation auf der Pipeline zu verbessern. Seit 2011 baut Bregenz die Pipeline Stück für Stück aus. Dafür hat man den kombinierten Geh- und Radweg in einen drei Meter breiten Geh- und fünf Meter breiten Radweg aufgeteilt, der mit einem Grünstreifen abgetrennt ist.

In den ersten beiden Bauabschnitten gewann man den dafür erforderlichen Platz durch das Aufschütten des ökologisch wertvollen Flachufers.

Im nunmehr abgeschlossenen 515 Meter langen Bauabschnitt vom Nostalgiebad  „Mili“ bis auf Höhe der Einmündung  Lochau der Landesstraße 190 änderten sich jedoch die Voraussetzungen durch das immer steiler abfallende Seeufer. Man musste deshalb eine sogenannte „harte Ufermauer“ auf einer Länge von 210 Metern errichten, da hier eine Flachaufschüttung nicht möglich war. Quasi als „Zuckerl obendrauf“ entstand im Ausgleich für weggefallene Treppenstufen zum See in der Ufermauer ein Badesteg. Die Aufenthaltsqualität verbesserte sich zudem durch ein neues öffentliches WC auf Höhe des „Mili“.

Im Bereich der neuen Ufermauer entstand ein weiterer Seezugang neben fünf Stiegen und einem weiteren Badesteg. Darüber hinaus gibt es jetzt in diesem Bereich eine rund 70 Meter lange, behindertengerechte Rampe, die in den See führt. Wie auch im zweiten Bauabschnitt vorher schon, kann man neben dem Bahnübergang ein behindertengerechtes WC samt Wickeltisch nutzen.

Im Oktober beginnt nach dem Drei-Länder-Marathon der letzte Bauabschnitt. Die Arbeiten sollen im Mai 2023 abgeschlossen sein. Dann gehören gefährliche Begegnungen oder gar Unfälle hoffentlich der Vergangenheit an. (Bild: Wilfried Vögel).
Im Oktober beginnt nach dem Drei-Länder-Marathon der letzte Bauabschnitt. Die Arbeiten sollen im Mai 2023 abgeschlossen sein. Dann gehören gefährliche Begegnungen oder gar Unfälle hoffentlich der Vergangenheit an. (Bild: Wilfried Vögel).

Zusammen mit einem Landschaftsplanungsbüro wurde ein naturnahes Bepflanzungskonzept erarbeitet und umgesetzt. Die Landeshauptstadt ist stolz darauf, dass, wie auch in den vorausgegangenen Bauabschnitten, die Aufenthaltsqualität deutlich gestiegen ist. Dazu gehören zahlreiche Sitzmöglichkeiten, Sonnenliegen und Duschen sowie Trinkbrunnen. Auch sind ausreichen Mülleimer vorhanden.

Die Baukosten für diesen Teilabschnitt beliefen sich auf rund sechs Millionen Euro.

Die Bauarbeiten zum Lückenschluss bis zum Lochauer Bad sollen im Oktober 2022 starten. Nach dem Drei-Länder-Marathon am 10. Oktober beginnen die Arbeiten. Schon eine Woche zuvor wird der Weg gesperrt, um die Baustelle einzurichten. Die Umleitung erfolgt dann, wie schon beim letzten Bauabschnitt, über die Landesstraße L 190.

Wenn alles wie geplant läuft, will man mit den Arbeiten im Mai 2023 fertig sein. Auch in diesem letzten Abschnitt ist eine 270 Meter lange Ufermauer erforderlich. Auf einer Länge von 600 Metern kann man wieder das Flachufer aufschütten. Auch hier sollen wieder zahlreiche Sitzmöglichkeiten und Duschen entstehen. Und was besonders wichtig ist: Fußgänger und Radler bekommen auch in diesem Abschnitt eigene Spuren.

Die Kosten für diesen letzten Bauabschnitt sind mit rund neun Millionen Euro kalkuliert.

Nach Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme können alle die Pipeline dann sicher genießen. Und mit gefährlichen Begegnungen und Unfällen sollte dann endgültig Schluss sein.