„Um Leistung abrufen zu können, braucht unser Gehirn eine optimale Sauerstoffzufuhr“

Weiß, wie wichtig ein gut funktionierender Kopf ist: Dr. Stefanie Raaf.
Weiß, wie wichtig ein gut funktionierender Kopf ist: Dr. Stefanie Raaf. (Bild: Privat)

Nonnenhorn (tmy) – Stefanie Raaf, Doktorin der Sportwissenschaften aus Nonnenhorn am Bodensee, hat ihre berufliche Expertise auch dazu genutzt, sich einmal Gedanken zur Maskenpflicht in den Schulen, die seit Montag gilt, zu machen. Wir haben für „Wochenblatt News“ exklusiv mit der 39-Jährigen, die auch als Unternehmens-Coach arbeitet, gesprochen.

Frau Dr. Raaf, wie stehen Sie zur Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler?

Die Masken haben einen negativen Einfluss auf unser Gehirn und damit auf unsere Leistung. Ich habe mir aus neurologischer Sicht die Frage gestellt, was die Maskenpflicht beispielsweise für Schulkinder ab der fünften Klasse für das Gehirn dieser Kinder- und Jugendlichen bedeutet.

Welche Erkenntnisse haben Sie im Rahmen Ihrer Fragestellungen ausarbeiten können?

Das Gehirn funktioniert nach einem ganz einfachen Prinzip. Es will jeden Tag unser „Überleben“ sichern. Das ist der Job Nummer eins unseres Gehirns. Damit das Gehirn überleben kann, braucht es zum einen Treibstoff beziehungsweise Kraftstoff. Die zwei wichtigsten „Antriebe“ sind Sauerstoff und Glucose und zum anderen Aktivierung.

Und was passiert, wenn das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt?

Dann reagiert es mit einem sogenannten protective Output. Durch ein klares Prinzip, nach dem das Gehirn folgt, wird von einer optimalen Leistung (beispielsweise in der Schule) erst das Überleben gesichert und unser Gehirn macht uns über den protective Output aufmerksam, dass es gerade in Gefahr ist und wir dringend etwas verändern sollten.

Können Sie das bitte noch etwas konkretisieren?

Das heißt, dass das Gehirn über den protective Output antwortet, dass das, was ich hier tue, nicht sicher ist und mich einschränkt, was sich in etwa durch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit äußern kann. Die entscheidenden Fragen sind also: Bekommt das Gehirn unserer Kinder genügend Sauerstoff, um die schulische Leistung aufrecht zu erhalten? Oder sinkt in Zukunft die Leistung der Schüler? Werden Sie vermehrt von Kopfschmerzen, Schwindel, etc. geplagt?

Wie kann man diese Fragen am besten beantworten oder dem entgegensteuern?

Um Leistung abrufen zu können, braucht unser Gehirn eine optimale Sauerstoffzufuhr – das ist Fakt. Und diese ist aus meiner Sicht durch die Maskenpflicht erheblich eingeschränkt. Wenn Kinder also schulisch schlechter werden, über Kopfschmerzen klagen, vermehrt Übelkeit spüren oder müder als sonst sind, dann gilt es, unbedingt die neuronale Perspektive mit einzubeziehen.

Heißt, Sie können sich nur schwer mit der Maskenpflicht im Unterricht anfreunden?

Aus der neuronalen Perspektive heraus ist die Maskenpflicht im Unterricht ein Desaster, nicht nachvollziehbar und sicherlich mit einer sinkenden Leistung und körperlichen Beschwerden einhergehend. Es reicht auch nicht aus, einmal nach 20 Minuten die Maske abzunehmen und die Sauerstoffzufuhr für kurze Zeit zu erhöhen.

Was empfehlen Sie stattdessen?

Ich befürworte, dass man die Kinder wieder frei atmen lässt, damit sie ihre Leistung ohne körperliche Beschwerden auch in Zukunft abrufen können. Oder ich bin zumindest dafür, dass man die neurologische Perspektive mit einbezieht und Verständnis zeigt, wenn die schulischen Leistungen der Kinder schlechter werden – denn sie können nichts dafür.