Ulmer Münster um zwei neue Farbfenster reicher

Hinter dem Stadthaus steht der Hauptturm des Münsters.
Hinter dem Stadthaus steht der Hauptturm des Münsters. (Bild: Stefan Puchner/dpa/Archivbild)

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Zwei neue Farbfenster erstrahlen künftig im Ulmer Münster mit seinem höchsten Kirchturm der Welt. Entworfen wurden sie von Glasbildner Thomas Kuzio (63). Er sei zunächst eingeschüchtert gewesen von der Aufgabe zur Gestaltung der Fenster, sagte Kuzio am Freitag in Ulm. Die Fenster sollten sich in die bestehenden einfügen und doch für sich stehen.

Der Künstler hatte 2018 bereits im Südschiff des Münsters ein Fenster gestaltet und daraufhin den Auftrag für die Neugestaltung von acht Fenstern im Nordschiff erhalten. Zusammen mit der Glaswerkstatt habe er den maximalen Aufwand angestrebt und umgesetzt, sagte Kuzio. Für die kleinteilige und mosaikartige Gestaltung auf Techniken aus dem Mittelalter zu setzen, sei optisch sehr gewinnbringend gewesen, sagte Kuzio. Es dauerte jeweils ein Jahr, die beiden Fenster in der ausführenden Glaswerkstatt von Christoph Sander in Paderborn herzustellen. In Teilen wurden die Fenster schließlich nach Ulm gebracht und sind dort nun vom Sandsteingemäuer eingerahmt.

Finanziert wurden die Kosten der beiden Fenster von jeweils rund 400 000 Euro komplett durch Spenden, wie Miriam Mende von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde sagte. Neben zwei Großspenden kamen die Gelder durch viele Einzelspenden aus der Ulmer Bürgerschaft zusammen. An diesem Samstag werden die Fenster feierlich eingeweiht.

Die Verglasung des Ulmer Münsters wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Die Fenster im südlichen Seitenschiff wurden bereits nach und nach erneuert. Ein weiteres von Thomas Kuzio gestaltetes Fenster im Nordschiff soll bereits im nächsten Jahr fertiggestellt werden.

 (dpa)