Ulmer Basketballer unterliegen denkbar knapp

Rickey Paulding (23 EWE Baskets Oldenburg), John Petrucelli (7 ratiopharm ulm) bei der Partie EWE Baskets Oldenburg vs ratiopharm Ulm.
Rickey Paulding (23 EWE Baskets Oldenburg), John Petrucelli (7 ratiopharm ulm) bei der Partie EWE Baskets Oldenburg vs ratiopharm Ulm. (Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Erik Hillmer/EIBNER)

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Oldenburg – Die Basketballer von ratiopharm Ulm haben das 2. Playoff-Viertelfinale gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 75:77 (34:39) verloren. Am Ende war es die letzte Aktion im Spiel, die an diesem Abend über Sieg und Niederlage entschied.

„Wir haben kein gutes Matchup gefunden. In so einer Situation müssen wir einfach einen besseren Job machen“, sagte Cameron Clark, der mit zwölf Punkten zweitbester Werfer seines Teams war, nach dem Spiel. Nachdem die Partie einen ähnlichen Verlauf genommen hatte, wie schon das erste Aufeinandertreffen, und Oldenburg deutlich besser begann, zeigte ratiopharm Ulm in der zweiten Halbzeit eine couragierte Leistung.

Und obwohl der Distanzwurf an diesem Abend mit einer Quote von nur 15 Prozent (3/20) überhaupt nicht fallen wollte, erarbeitete sich das Team von Jaka Lakovic im dritten Abschnitt eine Führung, die bis kurz vor Schluss halten sollte.

„Wir haben hart gekämpft. Aber ich bin auch mit einigen Entscheidungen, die wir im Spiel getroffen haben, nicht einverstanden gewesen. Es steht jetzt 1:1 – wir haben ein Spiel geklaut. Nun geht es nach Ulm“, sagte Headcoach Jaka Lakovic. Dort steht am Pfingstmontag die dritte Viertelfinal-Partie an. Tipoff in der Ratiopharm-Arena ist um 20.30 Uhr. 

Ähnlich wie schon im ersten Spiel waren es die Oldenburger, die – laut Mitteilung – den besseren Start erwischten und schnell mit 8:2 in Führung lagen (3.). Die Gäste kamen in den Anfangsminuten nur schwer in einen Rhythmus, was auch daran lag, dass Oldenburg sich in der Verteidigung deutlich steigern konnte.

Und auch wenn Andi Obst per Jumper nach fünf Minuten auf 6:10 verkürzte, lief offensiv erst einmal nur wenig zusammen für die Gäste. Oldenburg baute den Vorsprung auf der Gegenseite konsequent aus und führte bis zum Ende des ersten Viertels bereits zweistellig (24:11).

Das zweite Viertel begann dann aber deutlich vielversprechender: Isaiah Wilkins schnappte sich erst zwei Offensivrebounds und leitete mit einem Lay-In dann einen 6:0-Run der Gäste ein (24:17, 13.). Nachdem Hornsby und Mahalbasic den Vorsprung anschließend aber wieder in den zweistelligen Bereich manövrierten, war es Aric Holman der Verantwortung für sein Team übernahm.

Mit einem Dunking und zwei erfolgreichen Korblegern brachte er sein Team wieder in Schlagdistanz (26:31, 16.). Kurz vor der Pause konnte Conger die Ulmer dann sogar bis auf drei Zähler heranbringen, woraufhin Rickey Paulding jedoch mit einem Dunking antwortete und den 39:34-Halbzeitstand markierte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kamen die Ulmer zunächst gut aus den Startlöchern und verkürzten den Rückstand nach einem Drei-Punkt-Spiel von Clark und einem Heckmann-Layup auf 39:41 (22.). Auch Oldenburg fand in der Folge aber schnell wieder in die Spur und ließ die Gäste dank Paulding und Boothe in dieser Phase erst mal nicht näher herankommen (46:50, 25.). Doch dann begannen die Ulmer damit, den Druck zu erhöhen.

Erst glich Conger per Jumper aus, dann leitete Osetkowski per Steal einen Ulmer Fastbreak ein, den Caupain an der Freiwurflinie in eine Ulmer Führung ummünzen konnte (52:50, 17.). Und auch defensiv packten die Ulmer jetzt eine Schippe drauf und ließen keine offenen Würfe der Gastgeber zu. Ein Obst-Dreier gefolgt von zwei Petrucelli-Freiwürfen bauten den Vorsprung dann sogar auf acht Zähler aus (59:51, 28.).

Die EWE Baskets konterten dann aber in Person von Sebastian Herrera, der fünf Zähler in Serie erzielen konnte und sein Team wieder heranbrachte (58:59). Den Schlusspunkt des dritten Viertels setzte dann allerdings Per Günther, der drei Sekunden vor dem Ende des Abschnitts einen wichtigen Dreier versenkte (62:58).

Auch zu Beginn des Schlussviertels war es der Günther, der den Vorsprung per Floater ausbauen konnte, woraufhin Oldenburg jedoch mit einem 6:0-Lauf antwortete, um wieder auszugleichen (64:64, 33.). Nach Punkten von Holman, führten die Ulmer zwar schnell wieder, kassierten danach jedoch mehrere Fouls, wodurch bereits fünf Minuten vor dem Ende die Mannschaftsfoulgrenze erreicht war (66:66, 35.).

Beiden Teams merkte man in dieser Phase die Anspannung an: Nachdem Oldenburg mehrere Wurfchancen liegen ließ, sorgten erst Conger per Buzzer-Beater aus der Ecke und dann Osetkwoski unter dem Korb für Entlastung, was Drijencic zum Anlass für eine Auszeit nahm (68:72, 37.). Tadda war es dann, der zwei Minuten vor dem Ende per Dreier auf einen Zähler verkürzte, was zu diesem Zeitpunkt der erste erfolgreiche Dreier der Hausherren im zweiten Durchgang war (71:72).

Ostekowski fand anschließend die passende Antwort: Erst schnappte sich der „Bigman“ einen Steal und schloss nach feinem Anspiel von Caupain am anderen Ende ab (74:71). Doch dass auch Oldenburg einen Center in den Reihen hat, der den Unterschied ausmachen kann, zeigte dann Mahalbasic, der 27 Sekunden vor dem Ende mit zwei Korblegern hintereinander einen erneuten Vorsprung der Gastgeber herstellte (75:74).

Im folgenden Angriff konnte sich Troy Caupain dann an die Freiwurflinie bringen, wo er einen von zwei Würfen verwandelte, um erneut auszugleichen. 6,2 Sekunden verblieben jedoch noch auf der Anzeigetafel. Und diese Zeit reichte Rickey Paulding, um nach vorn zu sprinten, die Ulmer Defense mit einem Cut durch die Mitte hinter sich zu lassen und per „Buzzerbeater“ den Oldenburger Sieg einzufahren.