Scheidungshauptstadt 2022 Ulm gehört zu den Städten mit der niedrigsten Scheidungsquote

Ulm gehört zu den Städten mit der niedrigsten Scheidungsquote
Im Süden gibt es die niedrigste Scheidungsquote. (Bild: picture alliance / Zoonar | DesignIt)

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2021 haben sich 357.800 Paare in der Bundesrepublik das Ja-Wort gegeben, während sich 142.800 wieder scheiden ließen – das entspricht einer Quote von 0,4. Damit steigt die Quote an Ehescheidungen pro Eheschließung im Vorjahresvergleich nur leicht um 0,7 Prozent an.

In welcher Stadt die meisten Scheidungen eingereicht werden, hat das Informationsportal Betrugstest.com in einer Analyse von 130 Städten in Deutschland herausgefunden. Dabei wurden die Ehelösungen in das Verhältnis zu den Eheschließungen gesetzt. Die meisten Scheidungen werden demnach im hohen Norden der Nation eingereicht, während im Süden besonders viele Ehen halten.

Neumünster ist die Scheidungshochburg Deutschlands

Trauriger Spitzenreiter im nationalen Scheidungsvergleich ist die Stadt in Schleswig-Holstein: Mehr als neun von zehn Paaren reichen in Neumünster die Scheidung ein (0,94 Scheidungen pro Eheschließung (SpE)). Im vergangenen Jahr betrug die Quote der Stadt noch 0,58, womit die Zahl um 62 Prozent angestiegen ist.

Krefeld liegt wie bereits im Vorjahr mit einer Quote von 0,79 auf dem zweiten Platz. Auch in Ludwigshafen am Rhein hält das Eheglück mit einer Scheidungsrate von 0,72 nur selten für immer. Die gleiche Quote weist Duisburg auf: Damit steigt die Anzahl an Scheidungen pro Eheschließung in der Stadt im Ruhrgebiet um 7,9 Prozent an.

Im hohen Norden finden sich einige Scheidungshochburgen wieder: Neben Neumünster verzeichnet Hamburg mit 0,7 Scheidungen pro Eheschließung eine hohe Trennungsquote und liegt auf Platz fünf. In der Hansestadt gibt es damit einen Scheidungs-Zuwachs von über zwölf Prozent im Vergleich zu 2020.

Auch in Halle an der Saale wird der Eheschwur nicht immer gehalten: Mit einer Quote von 0,69 SpE landet die Saalestadt auf dem sechsten Rang. In Hannover blieben im Vorjahresvergleich mehr Ehen erhalten. Dennoch liegt die Scheidungs-Quote in der niedersächsischen Landeshauptstadt bei 0,67 SpE, womit sie Platz sieben einnimmt.

Die Top Ten komplettieren Bremerhaven, Mönchengladbach und Pforzheim. Während in Bremerhaven 0,66 Scheidungen auf eine Eheschließung fallen, sind es in Mönchengladbach 0,63 SpE. Knapp dahinter liegt Pforzheim mit einer Quote von 0,62 SpE, womit sich im letzten Jahr ein deutlicher Abwärtstrend in der Stadt abzeichnet: 2020 lag die Quote noch bei 0,45 – ein Anstieg um 38 Prozent. Emden, Deutschlands Scheidungshochburg im Vorjahr, verzeichnet hingegen einen Scheidungs-Rückgang von 27 Prozent und liegt mit 0,57 SpE auf Platz 14. 

Im Süden gilt: Happily ever after 

Glücklich ehelicht es sich in Bamberg: Mit einer Quote von 0,19 Scheidungen pro Eheschließung bildet die bayerische Stadt das Schlusslicht. Auch in Ulm trennen sich die Ehepaare nur selten (0,2 SpE), gefolgt von Trier und Heidelberg mit einer Quote von je 0,21 Scheidungen pro Eheschließung. Vor allem in Trier hat sich die Anzahl der Scheidungen im Vorjahresvergleich um 19 Prozent verbessert (2020: 0,26 SpE). Die fünf Städte mit den niedrigsten Scheidungsquoten komplettieren Würzburg und Freiburg, wo auf eine Eheschließung je 0,22 Scheidungen fallen. 

Alle Ergebnisse des Vergleichs können Sie hier einsehen.